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Wissenswertes rund ums Thema Metalldach

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Wissenswertes rund ums Thema Metalldach

Wissenswertes rund ums Thema Metalldach
Fassaden und Dach wie eine Felsformation: Dreieckelemente aus Titanzink mit Großrauten, Steckfalzpaneelen und Doppelstehfalzsystem. Bild: Rheinzink

Die ersten Metalldächer gab es bereits vor 2.000 Jahren im alten China. Seinen flächendeckenden Durchbruch erlebte das Metalldach aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Die erste Serienproduktion von Metalldächern begann ab den 1950er Jahren in Neuseeland. Waren es früher hauptsächlich Kirchtürme, Fabriken oder Lagerhallen, die mit Dächern aus Metall versehen wurden, so hat diese Dachvariante inzwischen auch im Privatbereich Einzug gehalten.


Das Bild stammt aus folgendem bba-Beitrag: Wie Felsen anmutende Prismen »


Vorteile

Metalleindeckungen für Dächer werden heutzutage meist aus folgenden Materialien hergestellt: Kupfer, Zink bzw. Titanzink, Aluminium, Blei oder Edelstahl. Das Metalldach weist gegenüber anderen Bedachungen einige herausragende Vorteile auf:

  • Architektonische Freiheit: Aufgrund seiner guten Formbarkeit lassen sich mit Metall vielfältige und ungewöhnliche (freie) Dachformen realisieren. Ebenso sind fließende Übergänge vom Dach zur Fassade möglich.
  • Individuelle Gestaltung: Die Metallwerkstoffe sind in zahlreichen unterschiedlichen Form-, Größen-, Oberflächen- und Farbvarianten erhältlich und deshalb vielseitig und individuell einsetzbar sowie mit anderen Materialien kombinierbar.
  • Witterungsbeständigkeit: Metalldächer sind weniger witterungsanfällig als viele andere Dacheindechungen. Deshalb eignen sie sich insbesondere für Regionen, in denen es zu häufigen Wetterumschwüngen und hohen Temperaturschwankungen kommt.
  • Langlebigkeit: Die Lebensdauer von Metalldächern wird von Experten auf 100 Jahre und mehr geschätzt. Andere Dacheindeckungen müssen z.T. nach 20 bis 30 Jahren erneuert werden.
  • Geringes Gewicht: Aufgrund ihres geringen Eigengewichts entsteht bei Metalldächern kaum zusätzliche Last für die Dachunterkonstruktion. Dies ist vor allem bei der Altbausanierung nicht zu unterschätzen.
  • Stabilität: Trotz ihres geringen Eigengewichts verfügen Metalldächer über eine hohe Festigkeit und sind äußerst strapazierfähig.
  • Einfache Montage: Aufgrund des geringen Gewichts ist die Montage eines Metalldachs selbst bei großen Dachflächen schnell, einfach und mit wenigen Personen möglich.
  • Wartungsfreiheit: Im Vergleich zu vielen anderen Dacheindeckungen sind Metalldächer äußerst wartungsarm bzw. nahezu wartungsfrei.
  • Sturmfestigkeit: Da Metalldächer fest verschraubt werden, können bei Sturm einzelne Elemente des Metalldachs nicht verrutschen oder davonfliegen.
  • Dichtigkeit: Eine Dachhaut aus Metall ist mindestens ebenso dicht wie ein Dach aus Ziegeln oder Schiefer.
  • Geringe Dachneigungen möglich: Auch gering geneigte Dächer (ab 3°) können mit Metalleindeckungen versehen werden.
  • Idealer Blitzschutz: Dächer aus Metall stellen einen idealen Blitzschutz dar. Dieser ist ähnlich hoch wie in einem Auto. Voraussetzung ist, dass das Dach geerdet ist. Durch Berührung der Traufbleche mit einer metallischen Regenrinne ist dies in der Regel gegeben.
  • Wiederverwendbarkeit: Je nach Material ist ein Metalldach bis zu 100 Prozent recycelbar.

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Herausforderungen

Den vielen Vorteilen von Metalldächern stehen einige Herausforderungen bzw. Besonderheiten gegenüber:

  • Hoher Aufwand bei Planung und Verarbeitung: Ein Metalldach erfordert eine detailgenaue Planung und qualitativ hochwertige Verarbeitung, um ästhetisch gelungen und dauerhaft haltbar zu sein. Notwendig sind detaillierte Verlegepläne und Werkskizzen mit Angaben beispielsweise zu Material, Oberflächen, Falzrichtungen, Verbindungstechniken, Rastermaßen u.Ä.
  • Temperaturbedinge Längenänderungen: Auf Metalldächern sind Temperaturen von ca. – 20° bis +80°C möglich. Metall dehnt sich bei Wärme (stark) aus. Dies kann zu Knallgeräuschen führen, wenn nicht ausreichend Dehnfugen eingeplant wurden. Die Konstruktion muss zudem so ausgelegt sein, dass jegliche Bewegung aufgenommen wird. Anschlüsse müssen gleitfähig ausgebildet werden.
  • Korrosionsgefahr: Die Hinweise der Hersteller für einen dauerhaften Korrosionsschutz sind zu beachten. Ein Schutz der Metallflächen vor Berührung mit korrosionsfördernden Stoffen in angrenzenden Bauteilen ist notwendig. Beispielsweise darf Titanzink niemals direkt in Verbindung mit Kupfer oder Stahl eingebaut werden; Aluminium, Blei, Kupfer, Stahl und Zink sind zudem durch bituminöse Baustoffe gefährdet.
  • Entwässerung und Hinterlüftung: Weil Metall absolut dampfundurchlässig ist und funktionstüchtige Luft- und Dampfsperren für einschalige Konstruktionen schwer zu realisieren sind, wird eine zweischalige, durchlüftete Konstruktion empfohlen. Außerdem muss für ausreichende Entwässerungssysteme gesorgt werden.
  • Geräuschbildung bei Regen und Hagel: Bei Regen oder Hagelschlag kann die Lärmbelästigung unter einem Metalldach erheblich sein. Deshalb sollte ein Metalldach immer über eine ausreichend dimensionierte Dämmung verfügen.
  • Druckempfindlichkeit: Der Vorteil der guten Verformbarkeit wird zum Nachteil, wenn Metalldächer Hagel ausgesetzt sind: Sie bekommen leicht Dellen (Ausnahme: Edelstahldach).
  • Relativ hohe Anschaffungskosten: Gegenüber anderen Materialien liegt der Preis von Metalldächern in der Regel höher. Durch die geringen Wartungskosten amortisiert sich dies aber zu einem späteren Zeitpunkt.
  • Umweltbelastung: Die hohe Umweltbelastung bei der Herstellung mancher Metalle wird mitunter als problematisch angesehen.

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Metalldach-Eindeckungen

Eindeckungen für Metalldächer werden heutzutage i.d.R. aus Kupfer, Zink, Titanzink, Aluminium, Blei oder Edelstahl gefertigt.

  • Ein Kupferdach gilt als besonders exklusiv. Seine spezifischen Materialeigenschaften ermöglichen kunstvolle Verzierungen und Verbindungen. Kupfer wird vor allem im Denkmalschutzbereich eingesetzt, aber auch bei öffentlichen Prestigeprojekten sowie exklusiven Stadtvillen oder Penthouse-Wohnungen. Mit der Zeit verliert Kupfer seinen Glanz und entwickelt eine spezifische, grünliche Patina.
  • Häufig eingesetzt, beliebt und vergleichsweise günstig ist das Zinkdach. Verzinktes Blech kann in beliebigen Farben beschichtet werden, um einen zusätzlichen Rostschutz zu gewährleisten. Im Laufe der Zeit setzen Zinkdächer eine grünlich-graue Patina an. Diese kann nach einigen Jahrzehnten zu Schäden führen.
  • Um das Zink vor Schäden durch die Patina zu bewahren, wurde Titanzink entwickelt. Die Legierung des Zinks wird hier mit Kupfer und Titan angereichert. Insgesamt fällt die Patina bei Titanzink geringer aus und entsteht langsamer. Teilweise sind Titanzinkplatten auch bereits vorbewittert, sodass sich ihr Erscheinungsbild im Laufe der Zeit nicht mehr so stark verändert.
  • Das Aluminiumdach ist garantiert rostfrei und zeigt keinen starken Alterungsprozess. Aufgrund seiner guten Formbarkeit eignet es sich besonders für anspruchsvolle Dachformen wie Tonnen- oder Kuppeldächer. Allerdings ist das Material vergleichsweise weich und kann daher auf Hagel schnell mit unschönen Druckstellen reagieren.
  • Traditionsreich ist auch das Bleidach. Das Material ist sehr geschmeidig und dichtet selbst bei komplizierten Formgebungen sehr gut ab. Nachteilig kann sich u.U. das vergleichsweise hohe Gewicht auswirken. Platten aus Walzblei verfügen über eine speziell veredelte Oberfläche, die langfristig schützt und die Bildung von Bleiweiß verhindert.
  • Seltener kommt das Edelstahldach zum Einsatz. Es ist vergleichsweise teuer. Allerdings ist es besonders unempfindlich gegen Kratzer – insbesondere dann, wenn es sich um gebürsteten Edelstahl handelt.

Die Produktpalette bei den unterschiedlichen Metallen ist groß: Im Sortiment für das Dach findet man Trapezbleche, Dachschindeln, Dachplatten, Dachrauten, Dachpaneele oder auch gefalzte Blechprofile in zahlreichen unterschiedlichen Form-, Größen-, Oberflächen- und Farbvarianten.

Unterschieden werden bei Metalldeckungen selbsttragende und nicht-selbsttragende Konstruktionen. Bei der selbsttragenden Konstruktion wird die Metalldeckung direkt nach der Längslattung auf einer passenden Speziallattung angebracht. Bei der nicht-selbst-tragenden Konstruktion wird zunächst eine vollflächige Verschalung aus Holzbrettern bzw. Holzwerkstoffen befestigt und auf dieser dann die Metalldeckung montiert.

Wie die Dünnbleche, Tafeln, Profilbahnen oder -elemente befestigt und miteinander verbunden werden, hängt u.a. von der Formgebung und Neigung der Dächer ab sowie von den Beanspruchungen, denen der Werkstoff ausgesetzt ist. Als Verbindungstechniken werden beispielsweise die handwerkliche Falztechnik, maschinelles Falzen, Rollnahtschweißen, CNC-gesteuertes Kanten oder auch Clip-Verbindungen verwendet.

Die Art der Verbindung beeinflusst selbstverständlich auch die Optik: Durch Stehfalz-Verbindungen entsteht z.B. ein ausgeprägtes Licht- und Schattenspiel, der Baukörper wird horizontal oder vertikal betont. Klammerprofile wiederum führen zu klar strukturierten Flächen.

Eine zu starke Rasterung der Dachfläche kann man verhindern, indem man beispielsweise Schare (= Blechbahnen oder -tafeln) in unterschiedlichen Breiten verwendet, Winkelstehfalze diagonal bzw. unregelmäßig anordnet, Dachpaneele mit ungleichmäßigen Kantungen sowie individueller Prägung einsetzt oder auch Dachrauten in einer besonderen Parkettierung zusammenfügt u.Ä. Das Fehlen eines strengen Rasters ermöglicht es, Dachöffnungen flexibler anzuordnen.

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Kosten eines Metalldachs

Ein Metalldach kostet zunächst meist mehr als Dächer, die mit anderen Materialien wie z.B. Ziegel hergestellt werden. Durch die geringen Wartungskosten des Metalldachs amortisiert sich dies aber zu einem späteren Zeitpunkt.

Der Preis eines Metalldaches hängt vom jeweiligen Material ab – dessen Marktpreis selbstverständlich Schwankungen unterliegt –, vom Design des verwendeten Produkts sowie von der Verarbeitungsqualität.

Die Kosten für ein hochwertiges Metalldach liegen derzeit geschätzt etwa zwischen 20 und 130 Euro je Quadratmeter. In dieser Preisangabe ist auch schon die Montage enthalten – allerdings ohne Zusatzarbeiten. Zink liegt dabei eher im unteren, Titanzink und Aluminium liegen im unteren bis mittleren und Kupfer sowie Edelstahl im oberen Bereich dieser Preisspanne.

Zusätzliche Kosten können beispielsweise für die Erstellung einer Traglattung oder Schalung, die Installation eines Dachentwässerungssystems oder auch die Gestaltung der Ortgänge hinzukommen.

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