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Wissenswertes rund ums Thema Betonboden | Sichtestrich

Zementgebundene Designböden
Wissenswertes rund ums Thema Betonboden | Sichtestrich

Wissenswertes rund ums Thema Betonboden | Sichtestrich
Ein Betonboden zeichnet sich durch eine puristische Optik und besondere Langlebigkeit aus. Bild: fotogestoeber / stock.adobe.com

Die Nachfrage nach Bodenflächen in Betonoptik hat stark zugenommen. Kamen diese zunächst vor allem in Industrie- und Gewerbeobjekten oder auch in öffentlichen Räumen wie Museen, Messehallen oder Hotelfoyers zum Einsatz, steigt heute mehr und mehr die Nachfrage auch für den privaten Bereich. Bodenflächen in Betonoptik können beispielsweise als Betonboden oder auch als Sichtestrich ausgeführt werden. Man spricht in diesem Fall von „zementgebundenen Designböden“.

Beim Sichtestrich handelt es sich um einen oberflächenfertigen Estrich, der ohne weiteren Bodenbelag genutzt wird. Andere Bezeichnungen für den Sichtestrich sind z.B. „Designestrich“ oder auch „geschliffener Zementestrich“.

Ob ein Betonboden oder ein Sichtestrich zum Einsatz kommt, hängt von der Nutzung sowie der Art der (statischen) Beanspruchung ab. Für größere Belastungen, wie es sie beispielsweise in befahrenen Industriehallen gibt, eignen sich Betonböden besser, da sie mit einer größeren Aufbauhöhe und eingelegter Bewehrung eingebaut werden und auch größere Körnungen aufweisen können.

Welche Vorteile hat ein Betonboden | Sichtestrich?

  • Puristische Optik,
  • (fast) fugenlose Flächen,
  • vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten,
  • hohe Stand-, Verschleiß- und Abriebfestigkeit,
  • hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber mechanischen und chemischen Belastungen sowie gegen eindringenden Schmutz,
  • Langlebigkeit / Haltbarkeit über viele Jahrzehnte,
  • einfache Reinigung,
  • geringer Pflegeaufwand,
  • erschwinglicher Preis.

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Unikate ohne Belag

Was ist bei der Planung zu beachten?

Die Vorteile von Betonböden bzw. Sichtestrichen kommen allerdings nur zum Tragen, wenn gute Planung und gewissenhafte handwerkliche Ausführung Hand in Hand gehen. Das Erscheinungsbild zementgebundener Designböden wird unmittelbar aus der Nutzschicht herausgearbeitet; nur selten sind optische Mängel im Nachhinein kaschierbar. Das erhöht den planerischen und handwerklichen Aufwand zunächst.

Wichtig ist, dass Planer und Bodenbauer frühzeitig intensiv zusammenarbeiten – und der Bodenbauer bereits Erfahrung mit der Ausführung zementgebundener Designböden hat.

Folgende Aspekte müssen bei der Planung unbedingt berücksichtigt werden:

  • Anforderungen: Zunächst muss definiert werden, welche Nutzung vorliegt und welche Anforderungen an den Boden sich daraus ergeben. Der Boden für eine Industriehalle beispielsweise ist völlig anderen Beanspruchungen ausgesetzt als der Wohnzimmerboden für ein Privathaus. Aus diesen Anforderungen wiederum leiten sich die gewünschten Eigenschaften (z.B. Festigkeit des Bodens, Optik und Ausrüstung der Oberfläche u.Ä.) und die dafür notwendige Zusammensetzung des Bodens ab.
  • Zusammensetzung: Diese hängt von den Anforderungen und den sich daraus ergebenden Eigenschaften des Bodens ab (s.o.). Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass Zement und verwendete Gesteinskörnung über einen etwa gleich starken Schleifverschleiß verfügen. Nur das garantiert eine dauerhafte Funktion der mineralischen Oberfläche. Der Farbton des Bodens kann u.a. über die Zugabe von Pigmenten beeinflusst werden. Gängig sind rote, braune und schwarze Pigmente. Die Farbbrillanz der Matrix wiederum wird durch den Einsatz von Weißzement gesteigert.
  • Fugen: Zwar soll die Oberfläche von zementgebundenen Designböden möglichst monolithisch wirken; dennoch ist die Ausbildung von Bewegungsfugen i.d.R. unabdingbar, um Rissbildungen zu vermeiden. Für die Erstellung des Fugenplans ist der Architekt verantwortlich. Fugen können geschnitten (Achtung: Fußbodenheizung!) oder mit einem Fugenprofil ausgebildet werden. Diese müssen aus gut schleifbarem Material sein (z.B. Messing oder Aluminium).
  • Anschlüsse und Details: Einbauten wie Bodenlampen oder Elektranten können nachträglich per Kernbohrung installiert werden. So beeinträchtigen sie die Homogenität der Fläche beim Schleifen nicht. Für die Ausführung der Wandanschlüsse gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: Meist wird der Estrich bis direkt an die Wand geführt, getrennt durch einen Wanddämmstreifen; die Anschlussfuge wird dauerelastisch ausgefüllt. Andere Möglichkeiten sind abgedeckte Installationskanäle, Sockelleisten oder Schattenfugen.

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Puristisch: Betonböden und Sichtestriche

Was ist beim Einbau zu beachten?

Während die Planung des Bodens eine gemeinsame Aufgabe für Planer und Bodenbauer ist, stellt der fachgerechte Einbau des Designbodens insbesondere eine Herausforderung für den Bodenbauer dar. Er ist für die Rezeptur sowie das Einbringen des Bodens verantwortlich.

Frisch nach dem Einbringen wird der Boden zunächst geglättet. Dann sollte die Fläche i.d.R. für mindestens eine Woche nicht betreten werden. Fenster und Türen müssen geschlossen bleiben, um Zugluft im Anfangsstadium der Trocknung zu vermeiden. Die gesamte Fläche sollte abgedeckt werden, um den Boden vor Verunreinigungen und mechanischen Einwirkungen zu schützen.

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Fugenlos strahlendes Weiß

Wie wird die Oberfläche bearbeitet?

Abhängig von Dicke und Austrocknung kann der Betonboden bzw. Sichtestrich drei bis vier Wochen nach dem Verlegen auf das gewünschte Bild bzw. die gewollte Oberflächenstruktur geschliffen werden. In den ersten Stufen des Schleifens, dem sogenannten Anschliff, tritt das Feinkorngefüge hervor; es entsteht eine kleinteilige Pfeffer-und-Salz-Optik. Im weiteren Feinschliff können die Zuschläge bis zu ihrem größten Querschnitt freigelegt werden. Dies erzeugt ein terrazzo-ähnliches Aussehen. Mit zunehmender Anzahl und Feinheit der Schleifstufen verändert sich die bearbeitete Oberfläche von seidenmatt zu hochglänzend.

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Fugenlos geschliffen

Vergütung, Schutz und Pflege

Die Vergütung ist wichtiger Bestandteil des Schleifprozesses. Dabei wird ein Natriumsilikat mit hohem Feststoffanteil auf die Oberfläche aufgetragen. Weitere Schutzsysteme wie Imprägnierungen oder Beschichtungen sorgen für die langfristige Beständigkeit des Designbodens.

Zu beachten ist, dass Versiegelungen das Porensystem vollständig verfüllen und in einem dünnen Film auf der Oberfläche aufliegen. Dies führt i.d.R. zu einer Vertiefung des Farbtons und zu einer Veränderung der Lichtreflexion. Allerdings bieten sie einen höheren Schutz gegen mechanische, chemische oder biologische Beanspruchungen als Imprägnierungen. Diese sind dünnschichtig und bauen eine diffusionsoffene Schutzfunktion auf.

Die Reinigung und Pflege von zementgebundenen Designböden ist einfach. Der Schleifbetrieb ist verpflichtet, eine verbindliche Reinigungs- und Pflegeanleitung zu übergeben, die auf das Schutzkonzept abgestimmt ist und den Erhalt des Bodens sicherstellt.

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Elektroinstallation in fugenlosen Böden

Jeder Betonboden | Sichtestrich ein Unikat

Designböden aus Fließestrich oder Beton sind Unikate und lassen sich niemals exakt reproduzieren. Ihre endgültige Optik hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab: Dazu gehören beispielsweise die Gesteinskörnung, eventuell verwendete Farbpigmente oder auch die Bearbeitung der Oberfläche. Selbst Lichteinfall oder Grundriss eines Raumes können das optische Ergebnis bestimmen. Nicht zuletzt hängen die Gestaltungsmöglichkeiten dieser Böden von der Qualität, Erfahrung und Kreativität des Verarbeiters ab.

Empfehlenswert ist es, vorab Probeflächen anzulegen. Auch der Besuch eines Referenzprojektes sollte in Erwägung gezogen werden.

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Unterflur-Lösung für geschliffene Estrichböden

Was kostet ein Betonboden | Sichtestrich?

Der Preis für einen Betonboden bzw. Sichtestrich hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab und ist deshalb schwierig zu bestimmen. Je nach gewünschter Fläche, Farbgebung, Zusammensetzung oder auch Endbehandlung können die Preise sehr unterschiedlich ausfallen. Neben den ständig schwankenden Rohstoffpreisen auf dem Weltmarkt gibt es zudem auch regionale Unterschiede. In den meisten Fällen kann man den Preis aber auf die Kosten eines Parketts begrenzen.

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Bodenflächen aus geschliffenem Beton

Regelwerke und Planungshilfen

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