Hochbeete und Entwässerung auf Maß

Auf dem Gelände des ehemaligen Volksbank-Gebäudes aus dem Jahr 1974 ist nach Plänen von Hadi Teherani Architects ein multifunktionales Areal entstanden, welches neben der Volksbank u.a. das Hotel »Courtyard by Marriott Freiburg«, Räumlichkeiten eines Gymnasiums, Stiftungen der Erzdiözese Freiburg  sowie Büro- und Ladenflächen beheimatet.

Um den ökologischen Fußabdruck der Maßnahme zu minimieren, wurden beim Abriss fast alle verwendeten Materialien und Baustoffe recycelt – eines von vielen Kriterien, die zur Auszeichnung des Areals mit dem Vorzertifikat in Gold durch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) führten.

Oasen der Entspannung

Das Areal umfasst eine Bruttogeschossfläche von 43.000 Quadratmetern, die sich über mehrere Baukörper verteilt. Entstanden sind zudem ein begrünter Innenhof sowie zwei separat zugängliche Außenterrassen. „Die Terrassenflächen dienen als Oasen der Entspannung, sind aber zeitgleich auch Teil der neuen Open-Space-Arbeitswelt“, erklärt Dipl.-Ing. Architekt Patrick Springer von der Volksbank Freiburg.

Um dies zu erreichen, wurden mehrere Hochbeete montiert, die in Kombination mit hölzernen Sitzgelegenheiten die Außenflächen strukturieren und eine großflächige Bepflanzung erlauben. Im Innenhof des Areals, der gleichzeitig die Dachfläche des Erdgeschosses bildet, dienen die Pflanzsysteme als Zonierung der unterschiedlichen Funktionsbereiche, da die Hoffläche sowohl von der Volksbank als auch vom Hotel genutzt wird.

Im Sinne der Nachhaltigkeit wurde darüber hinaus die Begrünung der Dachflächen erfolgreich umgesetzt. Und auch funktionalen Aspekten trugen die Planer Rechnung, insbesondere mit Blick auf die exponierten und der Witterung ausgesetzten Bereiche. Hochwertige und leistungsstarke Entwässerungslösungen sorgen heute für ein zuverlässiges Regenwassermanagement, das leichte Niederschläge bis hin zu Starkregenereignissen bewältigt.

Hochbeete als Strukturelemente

Bei der Umsetzung durch die beauftragte flor-design Dach GmbH wurden gleich mehrere Produkte der Firma Richard Brink verwendet – alles aus einer Hand. Das Unternehmen lieferte für die Außenflächen 882 m maßgefertigte Hochbeet-Wandungen aus Aluminium. Die 4 mm starken Pflanzsysteme mit einer Gesamthöhe von 700 mm bilden ausgedehnte Beet-Areale aus, welche die Formgebung der Baukörper im Kleinen fortsetzen und dem Außenbereich somit Struktur verleihen.

Die Hochbeete gehen fast nahtlos in hölzerne Sitzgelegenheiten über, die Möglichkeiten zum Arbeiten und Verweilen bieten. Während die hellen Hölzer einen Kontrast zu den dunkel beschichteten Hochbeeten bilden, gehen sie fließend in den Holzboden des Innenhofs über. Auf den beiden Terrassen dominieren Gräser und Bäume mit dezenter Höhe und Krone, um den Blick auf die Umgebung nicht zu verstellen. Im Hochbeet des Hofs wurden üppige Gewächse und Bäume eingesetzt.

Die passgenaue Fertigung sowie das modulare Stecksystem trugen maßgeblich zur einwandfreien und zügigen Montage der Hochbeete bei.

Dränage mit Designanspruch

Entlang der gläsernen Fassaden kamen 161 m der Dränagerinne ‚Stabile‘ aus Edelstahl, teils als Sonderanfertigungen, zum Einsatz. Sie nehmen anfallenden Niederschlag auf und leiten diesen zum Schutz der Fassaden gezielt ab. Sowohl die Rinnen als auch alle Längsstabroste (20 x 3 mm) wurden mit einer Kunststoff-Beschichtung in RAL 9011 Graphitschwarz versehen. Mit dieser fügen sich die Rinnen elegant in die Farbgebung des Gebäudes ein und setzen auf den Terrassen gelungene Akzente im Kontrast zum hellen Plattenbelag. An einigen Stellen unterstützen Dränagegullys im selben Stil das Entwässerungssystem punktuell.

Auch auf den Dächern der Baukörper finden sich die Produkte der Firma Richard Brink wieder: 882 m Substratschienen fassen die Dachbegrünung ein und trennen diese von der umliegenden Kiesschüttung ab. Zudem unterteilen sie mehrere Dachebenen, die mit Splittbetten bedeckt wurden, und geben den Natursteinen den nötigen Halt.

„Die begrünten Außenbereiche tragen sehr zu unserer Zufriedenheit bei und konnten unsere Vorstellungen sowie Wünsche sogar übertreffen“, schließt Dipl.-Ing. Architekt Patrick Springer von der Volksbank Freiburg.