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Energetische Dachsanierung eines Einfamilienhauses in Butzbach
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Beim Steildach des Butzbacher Einfamilienhauses war nach rund 30 Jahren die bestehende 75 mm PU-Hartschaumdämmung noch voll funktionstüchtig. Sie dient nun als Basis für die energetische Ertüchtigung mit einem zusätzlichen Aufsparrendämmelement aus Biomasse und Recyclingmaterial. Beide Elemente zusammen erreichen den U-Wert von 0,14 W/(m2K).

Anforderung:

Deutliche Verbesserung des bestehenden U-Werts mit ressourcenschonendem, schlankem Dachaufbau

Lösung:

Aufsparrendämmung aus vorwiegend Biomasse und Recyclingmaterial auf alter, funktionstüchtiger PUR-Aufdachdämmung


Ekkehard Fritz, Produktmanager Steildach | jo

Das 311 m² große Steildach wurde vor ca. 30 Jahren von Uwe Euler, Geschäftsführer und Dachdeckermeister der Eubu Dach und Fassade GmbH, per Aufsparrendämmung mit 75 mm starkem ‚BauderPUR 025 S‘ gedämmt. Damit erreichte man den seinerzeit beachtlichen U-Wert von 0,30 W/(m2K), der in der damaligen Wärmeschutzverordnung (WSVO) gefordert wurde. Um nun energetisch auf den neusten Stand zu gelangen, kam der zwischenzeitlich neue Eigentümer wiederum auf Uwe Euler bezüglich einer Sanierung zu.

Da die auf dem Dach verbauten Wärmedämmelemente noch voll funktionstüchtig waren, überlegte sich Uwe Euler gemeinsam mit Bauder Fachberater Thomas Schumann einen nachhaltigen und ressourcenschonenden Dachaufbau, der die alte Dämmung integriert.In diesem Fall wurde mit der neuen ökologischen Aufsparrendämmung ‚BauderECO‘ auf der vorhandenen Aufsparrendämmung funktionstüchtiger Bestand integriert und damit Ressourcen geschont. „Das umweltfreundliche, schadstofffreie ‚BauderECO‘ Dämmelement aus Biomasse und Recyclingmaterial ist als hocheffizienter, ökologischer Baustoff ein konkurrenzloses Produkt für die neue Aufsparrendämmung – der heutige Maßstab an Nachhaltigkeit“, ist Uwe Euler überzeugt.

Biomasse und Muschelkalk

Der Dämmkern des Dämmelements besteht zu ca. 60% aus nachwachsender Biomasse, gewonnen aus Pflanzenstängeln, Pflanzenblättern, ausgedroschenen Maiskolben usw., Abfälle bzw. Reststoffe aus der Landwirtschaft, zudem zu ca. 4% aus recycelten Wertstoffresten, die bei der Dämmstoffproduktion anfallen. Für die obere und untere Deckschicht wird Muschelkalk aus Muschelschalen verwendet, einem Abfallprodukt aus der Lebensmittelindustrie. Das Dämmelement enthält keine belastenden Stoffe wie Bindemittel oder Zusatzstoffe gegen Schädlinge oder Schimmel.

Der neue Dachdämmstoff ist nach den Vorgaben des AgBB, Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten, geprüft und kann somit als wohngesund bezeichnet werden. Die Dämmplatten sind zudem hagelschlaggeprüft, schützen also selbst bei defekter Eindeckung das Dach vor Hagel und Starkregen.

Aufsparrendämmung
auf Aufsparrendämmung

Zunächst entfernten die Handwerker die alte Bedachung und die Dachlatten. Die alten Konterlatten konnten leider ohne größeren Schaden nicht entfernt werden. Sie wurden damals mit 180 mm und noch längeren Sparrennägeln in den Sparren befestigt und saßen fest. Deshalb begann nun der Aufbau bereits hier. Entsprechend der Planung wurde das noch funktionstüchtige ‚BauderPUR S‘ belassen. Dachdecker und Statiker beschlossen gemeinsam mit dem Bauherrn, die alte Konterlattung zu belassen und als Basis zur Befestigung der neuen Konterlatten zu nutzen. In die Zwischenräume wurde eine 30 mm dicke Mineralfaserdämmplatte WLS 035 eingelegt. Über die Konterlattung hinweg verlegten die Verarbeiter ‚BauderTEX‘ als luftdichte und dampfbremsende Schicht.

80 mm erforderlich

Dank der Funktionstüchtigkeit der 75 mm dicken PUR-Platten waren neben der 30 mm Mineralfaserdämmung zwischen den Konterlatten noch 80 mm ‚BauderECO‘ erforderlich, um gemeinsam einen U-Wert von 0,14 W/(m2K) zu erreichen. „Die Aufsparrendämmung lässt sich mit den selbsttragenden, formstabilen leichten Wärmedämmplatten genauso einfach einbauen wie bisher gewohnt mit BauderPIR“, erklärt Bauder Fachberater Thomas Schumann die Verarbeitung. Die Dachdecker ordneten die Wärmedämmelemente versetzt an und verlegten sie dank der umlaufenden Nut- und Feder-Verbindung schnell und wärmebrückenfrei.

Nach dem Verkleben der Stöße mit Hilfe der 10 cm breiten, nahtselbstklebenden Horizontal- und Vertikalüberlappungen war die gedämmte Fläche winddicht und rückstausicher. Alle Fugen, die beim Anpassen der Dämmelemente entstanden, wurden mit PU-Montageschaum ausgeschäumt und mit der ‚BauderTOP SDK‘ Anschluss- und Detailbahn abgeklebt. Am Kamin verlegten die Handwerker die Wärmedämmelemente mit Abstand, den sie mit Mineralwolle verfüllten und mit ‚BauderTOP SDK‘ Bahn-Streifen abdichteten. Auch die Dämmstoffschnittfuge im Firstbereich wurde dicht ausgeschäumt und mit selbstklebender Systemkaschierung abgedichtet. Als Kehldichtbahn kam die selbstklebende Spezialbitumendachbahn ‚BauderTEC KSA‘ zum Einsatz.

Statischer Spielraum für PV

Zur statischen Lastabtragung wurden Bauder Systemschrauben durch die neuen Konterlatten und den Dämmstoff hindurch in die alten Konterlatten eingedreht. Das erfolgte gemäß der von Bauder für das Dach erstellten objektbezogenen Statikempfehlung. Schließlich folgten Dachlatten und die Eindeckung mit Metallziegeln, die von oben nach unten auf die Dachlatten genagelt wurden.

Mit der leichten Dämmung und den leichten Metallziegeln entstand ein statischer Spielraum, der den Aufbau von PV-Modulen mit einer Gesamtleistung von 10 kWp zuließ. Auf dem 311 m² großen Dach wird jetzt in allen Richtungen Strom zum Eigenverbrauch produziert.

Förderfähig

Die Kombination aus alter 75 mm ‚Bauder PUR 025 S‘, 30 mm Mineralfaserplatten WLS 035 zwischen den alten Konterlatten und 80 mm ‚BauderECO S‘ erreicht einen U-Wert 0,14, sodass das Dach förderfähig nach BEG, der Bundesförderung für Effiziente Gebäude, oder auch nach ESanMV, der Energetische Sanierungsmaßnahmen-Verordnung ist. Entweder kann der Hausbesitzer einen Zuschuss und somit eine Beteiligung an den Sanierungskosten oder eine Steuerermäßigung und somit ebenfalls indirekten Zuschuss erhalten.

Dieses Sanierungsmodell wird für viele ältere Aufsparrendämmungen mit PUR funktionieren.


Projekt: Energetische Dachsanierung Einfamilienhauses in Butzbach

Planung Dachsanierung: Uwe Euler, Geschäftsführer u. Dachdeckermeister, und Thomas Schumann, Bauder Fachberater

Ausführung: Eubu Dach und Fassade GmbH, Butzbach
www.eubu.de

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