Dipl.Ing. Architekt Matthias Lutter, Georg Architekten, Saarbrücken und Dipl.-EUR-Ing. Bauwesen Ralf Jurkewitz, Leiter Anwendungstechnik SaarNova, Wadern-Büschfeld / red.
Manchmal sind Architekten neugierig. Zum Beispiel darauf, ob eine Dachabdichtung tatsächlich das hält, was der Hersteller bei der Verlegung vor vielen Jahren versprochen hat. So auch beim Objekt Engel in Eppelborn, einem Wohnhausneubau mit angeschlossener Garage.
Vor dem Neubau musste erst einmal ein alter Gebäudekomplex niedergerissen werden, um den nötigen Platz zu schaffen . Ein benachbartes Gebäude mit Garagen und Nebenräumen sollte jedoch erhalten bleiben.
Letzten 20 Jahre schadlos überstanden
Bei den Vorbereitungen zum Abbruch stellte der durchführende Architekt Matthias Lutter fest, dass dort die alte Garagendachabdichtung, das Produkt „SGtan-Plane“ aus EPDM-Kautschuk, heute „NOVOtan_ complete“, die letzten 20 Jahre offensichtlich schadlos überstanden hat – was umso bemerkenswerter war, da die Kautschukplane seit der Verlegung ohne die vorgeschriebene Auflast (üblicherweise eine Kiesschicht) der freien Bewitterung ausgesetzt war. Dabei ist es hinlänglich bekannt: Die direkte Einwirkung von Niederschlägen, Ozon und UV-Strahlen macht viele Materialien so mürbe, dass eine Abdichtung nicht mehr gewährleistet ist. Nicht so im Falle dieser EPDM-Bahnen.
Nachdem Architekt und Verarbeiter sich gleichermaßen vom guten Zustand der Plane überzeugt hatten, wollte der Architekt es dann genau wissen: Wie lange würde die Plane wohl weiterhin „dichthalten“?
Man beschloss, die anwendungstechnische Abteilung des Herstellers, damals SaarGummi, heute SaarNova in Wadern-Büschfeld, zu Rate zu ziehen.
Hier erfuhr man dann, dass die alte Plane ohne weiteres noch eine Lebensdauer von weiteren 20 Jahren zu erwarten habe. Also wagten Architekt und Verarbeiter den Versuch und lagerten die Plane für den späteren Einsatz als Abdichtung.
Im Zuge der Neueinteilung des Grundstückes mit geänderter Zufahrt wurden das Wohngebäude, angelegt für drei Mietparteien, und zwei neue Garagen versetzt neu errichtet, die ursprüngliche Garage mit den angrenzenden Räumen jedoch nur grundsaniert.
Die Gesamtanlage der Neubauten zeichnet sich optisch durch ihre wellenförmige Dachform aus. Hier wurde die Plane NOVOtan® zur Abdichtung der innenliegenden Rinne in der geschwungenen Metalldacheindeckung eingesetzt.
Alte und neue Plane zusammengefügt
Der Dachaufbau der alten Garage bestand aus einer Stahlträgerdecke mit Betonausfüllung, wobei einige Teilbereiche mit einer Polystyroldämmung versehen waren. Die grundsanierten Anbauten im tiefergelegenen Teil erhielten als Tragschale eine Decke aus Holzwerkstoffplatten. Bei der Neugestaltung des Daches der sanierten Garage wurde die alte Plane tatsächlich wieder eingesetzt. Ihre Größe von ca. 3 x 15 m reichte zur Abdichtung der gesamten Dachfläche nicht aus. Alte und neue Plane wurden im herkömmlichen Schweißverfahren einfach zusammengefügt.
Dabei ergaben sich keine Problem bei den Anschlüssen alt – neu. Die alte Plane ließ sich wie eine neue verarbeiten und das Material zeigte keinerlei Ermüdungserscheinungen. Ein Gründach ziert heute jenes Bauteil, auf dem die betagte Plane wieder verlegt wurde, die nun unter dem Biotop als Abdichtung dient. Gemessen an der Größe des gesamten Objektes machte die alte Plane sicherlich nur einen kleinen Teil aus und im Rahmen der Gesamtkosten war die Ersparnis nicht exorbitant hoch. Vielmehr ging es hier um einen Versuch- ein interessantes Experiment; es ist gelungen.
Weitere Informationen
Abdichtungsplane NOVOtan® bba 512
Architekt: Architekturbüro Georg, Matthias Lutter, Saarbrücken
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