Der FVHF hat eine neue BIM-Leitlinie für die digitale Planung von vorgehängten hinterlüfteten Fassaden entwickelt. Im Rahmen des 19. Deutschen Fassadentages am 13. September wird das neue BIM-Fachmodell »VHF – Bauart Digital« vorgestellt.
Es ist wichtig, dass alle am BIM-Prozess beteiligten Parteien – wie Architekten, Ingenieure, Bauunternehmer und Lieferanten – eine gemeinsame Sprache verwenden, um sicherzustellen, dass alle Daten eindeutig und konsistent interpretiert werden. Um dies zu gewährleisten, ist u.a. eine einheitliche Nomenklatur notwendig – also die einheitliche Benennung und Klassifizierung von Elementen, Komponenten und Informationen in einem digitalen Modell.
Eine einheitliche Nomenklatur in BIM ermöglicht es beispielsweise, dass …
- Klarheit herrscht: Alle Projektbeteiligten verstehen die Bezeichnungen und Eigenschaften der Elemente im Modell einheitlich und vermeiden Missverständnisse.
- Datenkonsistenz erreicht wird: Informationen werden strukturiert und logisch benannt, wodurch die Datenkonsistenz über alle Planungs-, Fertigungs- und Montagephasen hinweg gewährleistet wird.
- die Interoperabilität verbessert wird: Eine einheitliche Nomenklatur ermöglicht den reibungslosen Austausch von Daten zwischen verschiedenen BIM-Softwareanwendungen und -plattformen.
- die Effizienz gesteigert wird: Durch die klare Benennung und Kategorisierung können relevante Informationen schneller gefunden werden, was den Planungs- und Ausführungsprozess beschleunigen kann.
Digitale Vorlesungen rund ums Thema vorgehängte hinterlüftete Fassaden
Neue Modellierungsrichtlinie für VHF
Um eine einheitliche Vorgehensweise zu gewährleisten und die Vorteile von BIM für die Fassadenplanung optimal zu nutzen, hat der FVHF nun eine Klassen- und Merkmalstruktur für die »Vorgehängte Hinterlüftete Fassade (VHF)« erarbeitet. Alle Klassen und Merkmale sind in neutraler Beschreibung im buildingSMART Data Dictionary (bSDD) international verfügbar. Sie lassen sich von dort maschinenlesbar auslesen und mit den entsprechenden Tools in den erforderlichen Planungsworkflows einheitlich verwenden.
Darüber hinaus hat der FVHF einen Praxistest durchgeführt, um die Leistungsfähigkeit der erarbeiteten Struktur zu testen. In Kooperation mit Züblin und vielmo Architekten aus Stuttgart wurden BIM-Anwendungsfälle für die VHF durchgeführt und eine Modellierungsrichtlinie erarbeitet. Diese erscheint im Herbst 2023 als neue FVHF-Leitlinie »VHF – Bauart Digital«.
Präsentation auf dem 19. Deutschen Fassadentag
„Mit diesem FVHF-BIM-Fachmodell hat der Fachverband auf beispielhafte Weise einheitliche Grundlagen geschaffen, um Planungsprozesse mittels Building Information Modeling vollständig digital und datenbasiert durchzuführen“, erklärt BIM-Experte Siggi Wernik von dn-berlin consulting.
Wie das gelungen ist und wie es in der praktischen Anwendung funktioniert, demonstrieren Entwickler, Architekten und Generalplaner im Rahmen des 19. Deutschen Fassadentages am 13. September in der BIM-CAVE der HTWK Leipzig. Die Veranstaltung mit dem Titel »VHF – Bauart Digital« wird live bei YouTube gestreamt.
Mit dabei sind …
- Ronald Winterfeld, Geschäftsführer FVHF e.V.,
- Siggi Wernik, dn-berlin consulting,
- Silvio Heinemann, Senior Manager eCATALOG, CADENAS GmbH,
- Ines Angele, Teamleiterin BIM ZÜBLIN AG,
- Nicolai Neumann, BIM Manager, Vielmo Architekten GmbH,
- Prof. Dr. Ulrich Möller, Professur für Bauphysik und Baukonstruktion, HTWK-Leipzig und
- Christian Irmscher, BIM-Implementierung, HTWK-Leipzig
Moderiert wird der Deutsche Fassadentag von Prof. Jan R. Krause vom office for architectural thinking OFAT, Berlin. Höhepunkt ist die dreidimensionale Visualisierung des Gebäudemodells in der BIM-CAVE der HTWK.
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- Was: 19. Deutscher Fassadentag | VHF – Bauart Digital | Vorstellung des FVHF-BIM-Fachmodells und dessen praktische Anwendung
- Wann: 13. September 2023, 10:00 – 12:00 Uhr
- Wo: Livestream aus der BIM-CAVE der HTWK Leipzig
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