Begrünung gegen schmutzige Stadtluft

Noch bis 12. September ist im Stuttgarter StadtPalais die Ausstellung »feingestaubt« zu sehen. Im Rahmen der Ausstellung zeigt u.a. der Begrünungs-Spezialist Ruof aus Esslingen, wie natürliche Stadt-Begrünung gegen schmutzige Stadtluft helfen kann.

Feinstaub ist für Städte zunehmend problematisch. Die winzigen Partikel gelangen über die Atemwege bis in die kleinsten Lungenkapillaren und können den Menschen krankmachen.

Im Vergleich mit anderen deutschen Städten wurde der »Kampf« gegen Feinstaub in Stuttgart besonders lautstark und vehement ausgetragen – auch in der Öffentlichkeit. 15 Jahre lang hielt die Diskussion über Feinstaub die Stadt Stuttgart in Atem. Das Thema sorgte über die Landesgrenzen hinaus für Aufsehen. Die Sonderausstellung »feingestaubt« widmet sich nun dieser emotionalen Debatte.

Besucher:innen der Ausstellung nähern sich dem Thema Feinstaub in zahlreichen Experiment-Stationen und aufwendigen Inszenierungen. Im Stile eines Science Centers lassen sich die Kontroversen rund um die Themen Mess-Stationen, Gesundheit und Stadtplanung spielerisch nachempfinden. So entsteht ein Bewusstsein für die Komplexität des Themas. An einer mit der Hochschule der Medien entwickelten Installation haben die Besucher:innen selbst die Möglichkeit, ihre Ideen für die Zukunft der Stadt zu erproben.

Gebäudebegrünung an Dach und Gebäudehülle

Begrünung gegen Feinstaub

Feinstaub sammelt sich vor allem am Boden bis in vier Meter Höhe. Bäume haben in dieser Höhe meistens nur den Stamm, aber keine Blätter. Deshalb können sie keinen Feinstaub aus der Umgebungsluft filtern. Viele Pflanzen dagegen sind mit ihren filigranen Blattoberflächen sehr gut geeignet, Feinstaub aufzunehmen. Und die Pflanzen wandeln Kohlendioxid in Sauerstoff um und sorgen so für frische Luft in den Städten.

„Grüne Pflanzen haben ein beachtliches Potenzial“, sagt Hans Martin Ruof, Geschäftsführer des Esslinger Unternehmens Ruof. Der Begrünungs-Spezialist hat das Thema »Außen-Begrünung« in den Innenbereich der Ausstellung »übersetzt« und mit speziellen Innenraum-Pflanzen eine grüne Oase in den Ausstellungsräumen geschaffen. Kleine Pflanzen mit großer Wirkung: Aus Kohlenstoffdioxid und Stickstoff produzieren sie frischen Sauerstoff. Was großflächig gegen schlechte Luft in Städten hilft, kann auch in Innenräumen zu gutem Klima beitragen. Unscheinbar und nicht beachtet in der freien Natur wirken die Pflanzen in Innenräumen plastisch und dekorativ – zum Beispiel bei der Wandgestaltung.