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Finalisten der DGNB Sustainability Challenge 2024

Von Hanf bis Klimawand
Finalisten der DGNB Sustainability Challenge 2024

Finalisten der DGNB Sustainability Challenge 2024
Gewinner Publikumspreis 2023 | Im Bild (v.l.n.r.): Eckardt Dauck, Claus Fischer (beide STRAMEN.TEC), Sebastian May, Prof. Dr.-Ing. Alexander Schumann, Miriam Melzer und Maximilian May (alle CARBOrefit), Prof. Amandus Samsøe Sattler (DGNB Präsident). Bild: DGNB

Mit 145 Einreichungen gab es bei der diesjährigen »DGNB Sustainability Challenge« einen Teilnehmerrekord. Nun hat die Jury jeweils drei Finalisten in den Kategorien »Innovation«, »Forschung« und »Start-up« ausgewählt. Hinzu kommen drei Nominierte für den erstmals vergebenen Sonderpreis »Biodiversität«.

Kategorienübergreifend wird es in diesem Jahr zusätzlich einen Publikumspreis geben. Die Abstimmung hierfür startet am 14. Mai 2024 am Rande einer Online-Veranstaltung, bei der sich die Finalisten in Kurzvorträgen dem interessierten Publikum vorstellen. Die Bekanntgabe der Gewinner erfolgt am 18. Juni beim »DGNB Tag der Nachhaltigkeit« in Stuttgart, bei dem alle Finalisten erneut die Gelegenheit haben, sich und ihr Projekt zu präsentieren.

„In diesem Jahr konnten wir nochmal einen deutlichen Zuwachs an Einreichungen bei der DGNB Sustainability Challenge verzeichnen“, sagt Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der DGNB. „Ich freue mich, dass wir mit unserem Innovationswettbewerb einmal mehr dazu beitragen, die Transformation in den Bereichen Klima- und Ressourcenschutz und nun auch Biodiversität voranzutreiben, indem wir wegweisenden Projekten und Unternehmen eine Plattform bieten.“

Finalisten in der Kategorie »Innovation« 

  • In der Kategorie »Innovation« schaffte es der formgepresste Lehmstein Conclay der Firma Kimm aus dem nordhessischen Wabern-Udenborn ins Finale. Dank eines industriellen Herstellungsverfahrens lassen sich Lehmsteine und -planelemente in großen Mengen auch für den tragenden Einsatz produzieren. Sie bieten eine Alternative zu energieintensiv hergestellten Wandbaustoffen.
  • Ebenfalls in der Endauswahl steht das aus dem nachwachsenden Rohstoff Rattan gefertigte Nature-Tech-Material ‚karuun‘ vom gleichnamigen Unternehmen in Kißlegg. Der Verbundwerkstoff wird als Alternative zu Kunststoff in einem patentierten Verarbeitungsverfahren zu Produkten wie Platten, Blöcken und Furnieren für den Innenausbau verarbeitet.
  • Mit dabei ist zudem das gebäudeintegrierte Solardach Roofit.Solar der Firma Roofit Solar Energy aus Beetzendorf in Sachsen-Anhalt. Bei dem Dach- und Fassadensystem ist die monokristalline PV-Folie kaum sichtbar in die Metallpaneele der Doppelstehfalz-Module integriert.

Finalisten in der Kategorie »Start-up«

  • In der Kategorie »Start-up« überzeugte die Jury das Unternehmen ecoLocked aus Berlin mit ihrem Betonzusatzstoff aus Biokohle, der Gebäude zu Kohlenstoffsenken macht. CO2 wird dauerhaft im Baumaterial gespeichert, der Bedarf an fossilen Rohstoffen reduziert und die Materialeigenschaften hinsichtlich Isolierung, Haltbarkeit und Herstellungszeit verbessert.
  • Ebenfalls dabei ist die im Saalkreis in Sachsen-Anhalt ansässige, genossenschaftlich organisierte Hanffaser Geiseltal eG. Diese kauft das Hanfstroh von landwirtschaftlichen Betrieben aus der Region und verarbeitet es in einer Faseraufschlussanlage zu Baustoffen, Dämmmaterialien und Halbzeug, das beispielsweise als Zuschlag für Lehmprodukte zum Einsatz kommt.
  • Das dritte nominierte Start-up ist Optocycle aus Tübingen, dessen KI-gestütztes, optisches Erkennungssystem der Trennung von Baumischabfällen direkt auf der Baustelle dient. Mit Hilfe der Sensortechnik wird eine effiziente Wieder- und Weiterverwendung von mineralischen Materialien und Bodenaushub im Sinne von Ressourcenschutz und Kreislaufwirtschaft möglich.

Finalisten in der Kategorie »Forschung«

  • In der Kategorie »Forschung« fiel die Wahl der Jury zum einen auf das Projekt circularWOOD vom Lehrstuhl für Architektur und Holzbau an der TU München, das Möglichkeiten der Integration zirkulärer Prinzipien im Holzbau untersucht. Neben der Analyse bestehender Hindernisse werden praxisnahe Handlungsempfehlungen für die Transformation erarbeitet.
  • Ebenfalls unter den drei besten Forschungsprojekten landete das Projekt Fertigteil 2.0 vom Fachgebiet Entwerfen und Nachhaltiges Bauen an der TU Darmstadt, das sich mit der Wieder- und Weiterverwendung vorhandener Betonstrukturen befasst. Genutzt wird eine real-digitale Prozesskette, bei der zunächst digitale Zwillinge aus Bestandsstrukturen erzeugt werden, worauf Planung, Entnahme und Aufbereitung folgen.
  • Der dritte Finalist dieser Kategorie ist das Projekt PointClouds2LCA vom Lehrstuhl für Computergestützte Modellierung und Simulation an der TU München als digitale Methode zur zeiteffizienten Aufnahme von Bestandsgebäuden. Punktwolken und Bildaufnahmen werden in vollautomatisierten Teilschritten direkt in Energiemodelle überführt, um das Potenzial der Gebäude zu identifizieren.

Wie in den vergangenen Jahren wird bei der DGNB Sustainability Challenge ein Sonderpreis für studentische Projekte ausgelobt. Die Auszeichnung geht in diesem Jahr an die Masterthesis von Bernadette Lang-Eurisch. Zur Ermittlung einer optimalen Grünfassadenstrategie vergleicht die Arbeit am Institut für Statik und Konstruktion der TU Darmstadt umwelt- und mikroklimatische Effekte urbaner Quartiere mittels Ökobilanzierung und mikroklimatischer Analyse.

Sonderpreis »Biodiversität«

Erstmalig wird in diesem Jahr kategorienübergreifend ein Sonderpreis zum Thema »Biodiversität« vergeben. Damit will die DGNB Unternehmen und Projekten eine Plattform bieten, die einen Beitrag zum Schutz und dem Erhalt der Ökosystem- und Artenvielfalt leisten. Hier hat die Jury ebenfalls drei Finalisten bestimmt.

  • Die wilde Klimawand, ein Gemeinschaftsprojekt der Universität Stuttgart, der HELIX Pflanzensysteme GmbH und des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik, führt zu einer signifikanten Steigerung der Ökosystem- und Artenvielfalt im urbanen Raum. Das Grünfassadensystem für Bestandsgebäude wird auf die vorhandene Artenvielfalt der Umgebung angepasst, Habitatsysteme bieten geschützte Räume für Insekten und Vögel.
  • Die Firma istraw aus dem bayerischen Kirchanschöring macht sich für ihre Trockenbauplatten aus Moorbiomasse die Paludikultur, also die landwirtschaftliche Nutzung nasser Moorstandorte, zunutze. Lebewesen werden dabei nicht beeinträchtigt. Durch die in Verbindung mit der Ernte einhergehende Rückvernässung wird das Mikroklima unterstützt.
  • Neben seiner Nominierung in der Kategorie »Innovation« hat es das Unternehmen karuun mit seinem Nature-Tech-Material auch beim Sonderpreis »Biodiversität« unter die besten Drei geschafft.

Auswahl durch hochkarätige Fachjury

Die Auswahl der Finalisten und Gewinner der DGNB Sustainability Challenge 2024 erfolgte wieder durch eine Fachjury mit renommierten Expertinnen und Experten. Mit dabei waren …

  • Prof. Dr. Philipp Bouteiller (Artprojekt Entwicklungen GmbH),
  • Dr. Anna Braune (DGNB),
  • Prof. Dr. Michael Braungart (Leuphana Universität Lüneburg),
  • Gerhard Breitschaft (Deutsches Institut für Bautechnik),
  • Dominik Campanella (Concular GmbH),
  • Prof. Moritz Fleischmann-Bergstein (Hochschule Düsseldorf),
  • Gregor Grassl (Drees & Sommer SE),
  • Johannes Kreißig (DGNB),
  • Dr. Christine Lemaitre (DGNB),
  • Martin Pauli (Arup Deutschland GmbH),
  • Martin Prösler (Proesler Kommunikation GmbH),
  • Martin Rodeck (Blacklake GmbH),
  • Prof. Dr.-Ing. Anja Rosen (FH Münster),
  • Gudrun Sack (Tegel Projekt GmbH),
  • Sven Schulz (Bodensee-Stiftung),
  • Prof. Dr.-Ing. Patrick Teuffel (CIRCULAR STRUCTURAL DESIGN) und
  • Prof. Meike Weber (Landeshauptstadt München).

Online-Pitch und Abstimmung zum Publikumspreis

Darüber hinaus gibt es bei der DGNB Sustainability Challenge auch in diesem Jahr wieder einen Publikumspreis. Die Abstimmung startet am 14. Mai parallel zu einer Online-Pitch-Veranstaltung. Bei dieser hat die interessierte Öffentlichkeit die Gelegenheit, alle Finalisten kennenzulernen und zu bewerten. Ab 14 Uhr präsentieren die Teilnehmenden sich und ihr Projekt in Kurzvorträgen. Die Stimmabgabe erfolgt über ein Online-Voting, das bis zum 16. Juni geöffnet bleibt.
 
Beim »DGNB Tag der Nachhaltigkeit« am 18. Juni in Stuttgart stellen alle Finalisten ihr Projekt nochmal auf der Bühne vor. Während des gesamten Tages haben sie zudem die Möglichkeit, an einem eigenen Stand mit den Anwesenden in Kontakt zu treten. Während die Gewinner pro Kategorie von der Jury ausgewählt werden, wird der kategorienübergreifende Publikumspreis aus dem im Vorfeld stattfindenden Online-Voting und der Stimmabgabe der Gäste vor Ort ermittelt. Die Bekanntgabe der Gewinner erfolgt im Laufe des DGNB Tags der Nachhaltigkeit.
 
Mehr Informationen zu allen Finalisten sowie die Möglichkeit zur Anmeldung zur kostenlosen Online-Pitch-Veranstaltung gibt es unter www.dgnb.de/sustainability-challenge.


Die Finalisten im Überblick


Kategorie »Innovation«

  • Conclay: Kimm GmbH & Co. KG, Wabern-Udenborn
  • karuun®: karuun GmbH, Kißlegg
  • Roofit.Solar: Roofit Solar Energy GmbH, Beetzendorf/ OT Darnebeck

Kategorie »Start-up«

  • ecoLocked GmbH, Berlin
  • Hanffaser Geiseltal eG, Mücheln (Geiseltal)
  • Optocycle GmbH, Tübingen

Kategorie »Forschung«

  • circularWOOD: Lehrstuhl für Architektur und Holzbau, TU München; Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur, Hochschule Luzern
  • Fertigteil 2.0: Fachgebiet Entwerfen und Nachhaltiges Bauen, TU Darmstadt; Institut für Tragwerksentwurf, TU Braunschweig
  • PointClouds2LCA: Lehrstuhl für Computergestützte Modellierung und Simulation, TU München

Sonderpreis »Biodiversität« (kategorienübergreifend)

  • Die wilde Klimawand: Institut für Akustik und Bauphysik, Universität Stuttgart; Institut für Landschaftsplanung und Ökologie, Universität Stuttgart; Fraunhofer-Institut für Bauphysik, Stuttgart; HELIX Pflanzensysteme GmbH, Kornwestheim
  • Trockenbauplatten aus Moorbiomasse: istraw GmbH&Co.KG, Kirchanschöring
  • karuun®: karuun GmbH, Kißlegg

Studentischer Sonderpreis

  • »Die Auswirkung von Fassadenbegrünung auf die Lebenszyklusanalyse eines Wohnquartiers unter Einbezug thermischer Simulation«: Bernadette Lang-Eurisch, Institut für Statik und Konstruktion, TU Darmstadt

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