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Palastähnlich

Botschaft von Katar in Berlin
Palastähnlich

In Berlin entstehen seit dem Hauptstadtbeschluss des Bundestages von 1991 parallel zu den Parlaments- und Regierungsgebäuden auch Bauten für die diplomatischen Vertretungen von etwa 160 Staaten.

Dabei entwickelte sich seit einigen Jahren ein heimlicher Wettbewerb um die schönste Botschaft. Mit dabei das kleine arabische Land Katar, das zu den zehn reichsten Ländern der Welt gehört.
Das Emirat baute in Berlin-Grunewald in exponierter Lage auf einem fast 4 000 m² großen Grundstück einen prächtigen Palast.
Die neue Botschaft füllt das Eckgrundstück wie ein Dreieck aus, an der Spitze das mit Botschaftsfunktionen versehene symmetrische Haupthaus mit seinem turmgekrönten Eingangsportal. Im Winkel von ca. 45 Grad schließen sich entlang der beiden Straßenfluchten dreigeschossige Seitenflügel an.
Auf jeder Seite befindet sich als Abschluss ein zweigeschossiger Solitär mit quadratischem Grundriss. Die beiden Villen entsprechen in ihrer Erscheinung dem Haupthaus und beinhalten Wohnungen für Mitarbeiter und Gäste. Hinter dem zentralen zweigeschossigen Eingangsbereich verbergen sich die kuppelgekrönte Empfangshalle und im Anschluss daran die Bürobereiche.
„Das Imposanteste ist sicherlich der Speisesaal mit dem venezianischen Putz und den Säulen“, resümiert Architekt Hans Jürgen Müller von der Gruppe Planen und Bauen GmbH, die die Bauüberwachung wahrnahm.
Der palastähnliche Eindruck ist gewollt und wird von außen mit Zinnen, Türmchen, geschwungenen Fenstern und orientalisch anmutenden Säulenstellungen betont.
Ähnlich prächtig, nur etwas kleiner sieht die Residenz des Botschafters aus, die sich wenige Straßenecken weiter befindet.
Das äußere Erscheinungsbild der Gebäude wird von einer Fassade aus hellem Naturstein bestimmt. Geschliffener spanischer Granit, der glänzt wie grauer Marmor, bildet die Außenhaut. Die tragende Schale der zweischaligen Außenwand besteht aus 36,5 cm dickem Mauerwerk aus Poroton-Planziegel-T14 von Wienerberger. Es wurde außen mit Leichtputz versehen, um die Winddichtheit der Gebäudehülle zu optimieren. Diese massive zweischalige Außenwandkonstruktion mit Hinterlüftung zeichnet sich durch hohen Schall- und Wärmeschutz aus und gilt als bauphysikalisch optimal.
Befestigung der Granitplatten
Über die Befestigung der schweren Granitplatten am Ziegelmauerwerk gab es jedoch im Vorfeld einige Diskussionen.
Auf Grund der geometrisch stark gegliederten Rohbaustruktur wurden neben der ausgeschriebenen Unterkonstruktion weitere befestigungstechnische Möglichkeiten geprüft. Den Zuschlag erhielt schließlich das Ingenieur-Büro für Steinbautechnik in Berlin, eine Niederlassung der Hofmann Naturstein GmbH, für sein maßgeschneidertes Konzept.
Die Spezialisten konnten nachweisen, dass die Einzelverankerung der Granitplatten die effektivste Methode der Befestigung und zugleich die kostengünstigste Lösung ist. Für jede Platte wurden vier Mörtelgleitanker jeweils einzeln bemessen, um die Belastung auf das Mauerwerk optimal auszusteuern.
Fast alle Edelstahl-Gleitanker haben unterschiedliche Abmessungen, die sich auf Grund der vielen architektonischen Details der Fassaden, wie massive Fensterbänke und -umrahmungen, Gesimse, Mauerabdeckungen u. a. ergaben.
Das Berliner Ingenieurbüro war bei diesem Objekt für die Planung, die statische Berechnung der Befestigungstechnik sowie die Elementierung der Fassade verantwortlich und überwachte in bauleitender Funktion die Montage. „Da jede Granitplatte individuell mit der tragenden Hintermauer verankert wurde, erstellten wir über 40 Ansichtszeichnungen sowie rund 300 Detailzeichnungen und Schnitte allein für die Montage“, erklärt Dipl.-Ing. Kai Zänker. Der Projektleiter war positiv überrascht, wie einfach und sicher die Verankerung in den Planziegeln funktionierte. „Wichtige Voraussetzungen dafür waren die fachgerechte Ausführung des Mauerwerks und die sehr gute Qualität der Ziegel“, betont Zänker. Insgesamt dauerte die Montage der 6 500 m² großen Fassadenflächen knapp neun Monate. Für den Rohbau der Botschaft und Residenz von Katar in Berlin wurden rund 2 000 m³ Ziegel verarbeitet.
Hochwärmedämmender Außenwandziegel
Hohe Anforderungen an die Außenwände im mehrgeschossigen Wohnungs- und Gewerbebau, wie beim Bau der Botschaft von Katar, lassen sich mit Poroton-Planziegeln-T14 erfüllen.
Der hochwärmedämmende Außenwandziegel ist in den Druckfestigkeitsklassen 6 und 8 in den Wandstärken 24,0/ 30,0/ 36,5/ 42,5 und 49,0 cm verfügbar.
Er kombiniert einen hohen Wärmeschutz nach EnEV-Standard mit hoher Rohdichte und Druckfestigkeit und ist daher besonders geeignet für Gebäude mit hohen statischen Anforderungen an die Außenwände.
Massive Ziegelstege und die optimale Lochstruktur garantieren die zulässige Mauerwerksdruckspannung von 1,0 bzw. 1,2 MN/m².
Das nach Eignungsprüfung mit 48 dB bewertete Schalldämm-Maß R’w bietet die Sicherheit und die beste Voraussetzung, um die hohen Schallschutzanforderungen bei Objektbauten und Wohnanlagen in der Praxis zu realisieren.
Weitere Informationen
Planziegel T14 bba 506
Planung/Architekten: John S. Bonnigton Partnership, London Kontaktarchitekt: Duane Phillips, Berlin Bauüberwachung: Gruppe Planen und Bauen GmbH, Potsdam
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