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Schützenswert

Sanierung des Bezirksverwaltungsgebäudes in Brünn
Schützenswert

In ihrer fast 1 000-jährigen Geschichte hat die tschechische Stadt Brünn viele bauliche Veränderungen erlebt.

Um den historischen Stadtkern hat sich in den sozialistischen Zeiten nach dem 2. Weltkrieg – ähnlich wie in Ostdeutschland – ein Wohngürtel mit Plattenbauten etabliert.
Die Bauwerke im Kern der Stadt hingegen wurden vernachlässigt. Erst mit der Öffnung zum Westen begann man, die architektonisch bedeutsamen Bauwerke zu sanieren.
Heute ist Brünn die zweitgrößte Stadt Tschechiens und immer noch Hauptstadt der Südmährischen Region. Ihre Bezirksverwaltung ist in einem Bauwerk untergebracht, welches kurz nach der Jahrhundertwende vom Wiener Architekten Prof. Ferdinand Hrach erbaut wurde.
In jener Zeit entstanden eine ganze Reihe bedeutsamer Bauten, die unter dem Einfluss des Historismus, Neoklassizismus, der geometrischen Secession und des Wiener Jugendstils standen.
Die zum Teil bis heute erhaltenen Bauwerke zählen zugleich zu den bedeutenden architektonischen Zeitzeugen jener Tage.
Nach der politischen Öffnung erkannte man auch in Tschechien die Notwendigkeit, diese Bauwerke grundlegend zu restaurieren. So wurde unter anderem auch der ehemals als Sitz des Landeskataster- und Finanzamtes erbaute sechsgeschossige Bau am Zerotin Platz umfassend saniert.
Schmuckreich
Hinter der Hauptfassade mit zentral angeordnetem Eingang und vorgezogenem Erschließungsbereich samt kupferner Dachkuppel entwickelt sich das Gebäude quadratisch nach hinten weg.
Zugleich folgt es mit einem spitzwinkelig angegliederten zweiten Baukörper dem Straßenverlauf und komplettiert damit das Stadtbild.
Während in den ersten drei Geschossen Kalksandstein als Fassadenwerkstoff dominiert, werden die folgenden Ebenen durch schmuckreiche Fenstereinfassungen, Zierbalkone und Säulen in der Putzfassade bestimmt.
Neben dem Hauptportal dominieren über das Dachgeschoss hinaus gebaute Erker an den drei straßenseitigen Gebäudeecken das Erscheinungsbild.
Auf dem Dach des Hauptportals verläuft eine breite, mit Kupferprofilen ausgeführte Lichtlaterne. Sie belichtet über die gesamte Länge des Bauteildaches das Hauptgebäude. An den vier Ecken der quadratisch angegliederten weiteren Bauteile dienen ebenfalls „kupferne“ Lichtlaternen der Belichtung von oben.
Materialanforderungen für Dachsanierung
Nach umfangreicher Instandsetzung der Gebäudesubstanz stand in 2004 auch die Sanierung der bituminösen Dachabdichtung an. Um Folgeschäden durch Undichtigkeiten in der Dachhaut zu vermeiden, sollten die gesamten 3 600 Quadratmeter saniert werden.
Bei der öffentlichen Ausschreibung der neuen Dachbahn waren neben den üblichen Eigenschaften vor allem Bitumenverträglichkeit und der problemlose Anschluss an die zahlreichen kupfernen Blechverkleidungen gefragt. Auch galt es, mit dem Material die zahlreichen Details auf den einzelnen Dachflächen fachtechnisch und optisch einwandfrei auszuführen.
Im Rahmen der Ausschreibung fiel die Wahl auf Rhepanol® fk von FDT. Diese Dachbahn ist aufgrund ihrer Rohstoffzusammensetzung sowohl bitumenverträglich als auch auf allen marktüblichen Dämmstoffen einsetzbar.
Eigenschaften
Basis dieser Dachbahn ist der Rohstoff Polyisobutylen (PIB).
Er wird mit integriertem Kunststoffvlies und dem industriell vorgefertigten Dichtrand kombiniert.
Die produktbezogenen Eigenschaften der Bahn ermöglichen wie im vorliegenden Beispiel dank der Bitumenverträglichkeit auch den Einsatz bei Sanierungen ohne zusätzliche Trennlage.
Zu ihren weiteren Merkmalen gehört die Kälteflexibilität bis minus 60 Grad Celsius.
Neben den üblichen Verlegearten bietet Rhepanol® fk als einzige Bahn die mechanische Fixierung im Klettsystem. Ebenfalls besonders ist der integrierte Dichtrand, der langfristig sichere Nahtverbindungen ermöglicht.
Die Dachbahn ist zudem unterseitig mit einem hoch reißfesten Kunststoffvlies ausgestattet. Es bietet zusätzlichen Schutz gegen Beanspruchungen aus dem Untergrund und dient bei der mechanischen Klettsystem-Fixierung zur Verklettung. Die dauerhaft UV- und alterungsbeständige Kunststoff-Dachbahn ist frei von Weichmachern und halogenen Brandschutzmitteln.
Im Dachsystem erfüllt sie die in DIN 4102 geforderte Widerstandsfähigkeit gegen Flugfeuer und strahlende Wärme.
Rhepanol® fk wurde einer Ökobilanzierung nach ISO EN 14040–49 durch das unabhängige Institut CAU GmbH, Dreieich, Gesellschaft für Consulting und Analytik im Umweltbereich, unterzogen. Im Ergebnis gehen weder von den Rohstoffen, noch von der Produktion oder ihrer Verarbeitung und Nutzung besondere Umweltbelastungen aus. Nach der Nutzungsphase ist sie zu 100 Prozent recycelbar.
Fachtechnische Umsetzung
Im vorliegenden Fall führte die Brünner IMIKRA s.r.o. die Sanierung der Dachflächen des Bezirksverwaltungsgebäudes aus.
Zunächst mussten bei der vorhandenen Abdichtung die Blasen abgestoßen und abgetragen und danach die gesamte Fläche gesäubert werden.
Unmittelbar auf die vorhandene bituminöse Abdichtung brachte man die neue Dachhaut auf.
Die Bahnen fixierten die Dachhandwerker im Klettsystem.
Über spezielle Anschlussbahnen konnten auch die Übergänge zwischen Dachabdichtung und Blechverkleidungen ausgeführt werden.
Die nach innen liegenden Randbereiche der Dachflächen sind mit einem Gefälle ausgestattet, wodurch die Entwässerung in die außenliegenden Rinnen gewährleistet wird. Da die neue Dachabdichtung mit schwarzen Kunststoff-Dachbahnen hergestellt wurde, kam es auch optisch zu keinerlei Einschränkungen auf den Dachflächen des historischen Gebäudes.
Weitere Informationen
Kunststoff-Dachbahn mit Klettsystem bba 538
Architekt Jahrhundertwende: Prof. Ferdinand Hrach (1862–1946), Wien
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