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Urbanes Refugium mit Oberlicht - Neubau eines Atrium-Wohnhauses in Barcelona

Neubau eines Wohnhauses in Barcelona
Urbanes Refugium mit Oberlicht

In einem dicht bebauten Viertel in Barcelona haben HArquitectes ein ungewöhnliches Haus für eine sechsköpfige Familie realisiert. Insbesondere die Tiefe des Baugrundstücks stellte eine große Herausforderung dar. Mit einem zentral gelegenen Atrium, einem bepflanzten Innenhof sowie klug gesetzten (Fenster-)Öffnungen schufen die Architekten jedoch eine Lösung, die ausreichend Licht und Luft in das Gebäude bringt.

Anforderung:

Helles, luftiges Einfamilienhaus in einem dicht bebauten Viertel auf einem Grundstück mit großer Tiefe

Lösung:

Grundriss mit zentral gelegenem, von oben belichtetem Atrium, öffenbaren Fassaden zum Innenhof sowie klug platzierten Fenstern


Das Baugrundstück, großzügig in seinen Ausmaßen, lag eingebettet in ein dichtes urbanes Gewebe. Die Bauvorschriften erlaubten die Errichtung eines Erdgeschosses sowie zweier Obergeschosse; zudem gab es die Auflage, die denkmalgeschützte Straßenfassade zu erhalten, was eine sensible Herangehensweise an den Entwurf erforderte.

Die Bauherren wünschten sich ein helles, luftiges Zuhause, das trotz der urbanen Dichte ein Gefühl von Offenheit vermittelt. Sie strebten nach einem modernen Wohnkonzept, das die historische Substanz respektiert und gleichzeitig innovative Lösungen für das Wohnen in der Stadt bietet.

Angesichts der städtischen Lage und der Einschränkungen durch das bestehende Gebäude mussten HArquitectes kreativ werden, um den Wünschen der Bauherren nachzukommen. Die bestehende Straßenfassade zu erhalten, bedeutete nicht nur, sich in den historischen Kontext einzufügen, sondern auch, eine Balance zwischen Bewahren und Neuschaffen zu finden. Die Herausforderung lag darin, innerhalb dieser Vorgaben ein lichtdurchflutetes, offenes und modernes Wohnhaus zu gestalten, das dennoch genügend Privatsphäre bietet.

Atrium als Herzstück des Hauses

Die Tiefe des Baugrundstücks – ein Charakteristikum vieler urbaner Grundstücke – stellte eine Herausforderung insbesondere in Bezug auf die natürliche Belichtung und Belüftung des Gebäudes dar. HArquitectes standen vor der Aufgabe, diesen Einschränkungen mit innovativen Lösungen zu begegnen. Die Antwort lag in der Reinterpretation eines klassischen Elementes: dem Atrium.

Das zentrale Atrium wurde nicht nur als Lichtquelle, sondern auch als ein raumgliederndes Element konzipiert, das das Haus in zwei Bereiche teilt und somit ein Gefühl von Weite und Offenheit erzeugt. Durch seine Vertikalität und das große Oberlicht wird eine effektive Luftzirkulation erreicht, welche die thermische Behaglichkeit verbessert. Dieser zentrale Bereich fungiert somit als Lunge des Hauses, indem er Licht und frische Luft in die Tiefe des Gebäudes leitet.

Die verwendeten Materialien wie Leichtbeton und Holz tragen maßgeblich zur thermischen Masse und zur akustischen Qualität des Hauses bei. Die Strukturwände aus Leichtbeton bieten eine robuste, aber gleichzeitig poröse Lösung, die die Temperatur- und Feuchtigkeitsregulierung unterstützt. Holzdecken in den Hauptbereichen unterstreichen die räumliche Hierarchie und fügen sich in das Konzept nachhaltiger Materialverwendung ein.

Erdgeschoss als sozialer Kern

Die Raumaufteilung der »Casa 1736« ist gekennzeichnet durch eine klare Trennung zwischen öffentlichen und privaten Bereichen, wobei das Atrium als zentrales Element fungiert. Die Architekten von HArquitectes entwarfen einen Grundriss, der das Gebäude geschickt in zwei Hauptbereiche gliedert: einen vorderen Bereich, der sich zur Straße hin orientiert, und einen hinteren Bereich, der den privaten Rückzugsort der Familie bildet.

Das Erdgeschoss dient als sozialer Kern des Hauses, mit einem Eingangsbereich an der Straßenseite, der in den zentralen Wohnbereich übergeht. Dieser wird durch das imposante Atrium mit seinem großen Luftraum und dem Oberlicht definiert, das als Wohnzimmer fungiert. Weiter in die Tiefe des Gebäudes schließt sich ein Essbereich mit Küche an, der über eine Glasfassade fließend in einen ummauerten, bepflanzten Innenhof übergeht.

Sichtverbindungen zum Atrium

Vom Atrium als visuelles Zentrum gehen zwei Aufgänge in die beiden oberen Geschosse ab. Im ersten Obergeschoss befindet sich auf der zur Straße hin orientierten Seite ein Schlafzimmer, das über ein präzise platziertes, innenliegendes Fenster zum Atrium verfügt. Ansonsten dominiert hier geschlossenes Mauerwerk, das für eine ruhige, abgeschirmte Atmosphäre sorgt. Ergänzt wird dieser Bereich durch ein Ankleidezimmer, eine Toilette und ein Bad, die zusammen einen privaten Rückzugsraum bilden. Im hinteren Bereich befindet sich ein weiteres Wohn- und Arbeitszimmer, das ebenfalls durch ein großes Fenster einen Blickbezug zum Atrium herstellt und zudem eine öffenbare Glasfassade mit Balkon aufweist, die den Blick auf den rückwärtig gelegenen Innenhof freigibt.

Eine Besonderheit des zweiten Obergeschosses ist der offene Kreuzgang, der das Atrium umschließt und von dem aus alle Räume zugänglich sind. Hier sind weitere Schlafzimmer mit Bädern untergebracht. Die beiden Räume im hinteren Bereich teilen sich wiederum eine bodentiefe Glasfassade mit Balkon zum Innenhof hin. 

Fensterkonzept und Lichtführung

Die Fenstergestaltung spielt eine essentielle Rolle im Entwurf der »Casa 1736«. Zur Straßenseite hin wurden kleinformatigere Fenster gewählt, um die Privatsphäre (und die denkmalgeschützte Fassade) zu wahren, während das Innere durch Fenster zum Atrium sowie raumhohe Fenster zum Innenhof hin geöffnet wird. Das große Oberlicht über dem Atrium maximiert den Einfall natürlichen Lichts und verstärkt die Verbindung zwischen Innen- und Außenraum. Durch diese sorgfältige Planung der Fenster wird eine ausgewogene Belichtung und Belüftung geschaffen, die den Wohnkomfort erhöht und die räumliche Qualität des Hauses definiert.

Das Projekt »Casa 1736« stellt eine meisterhafte Antwort auf die Herausforderungen städtischen Wohnens dar. Durch die kreative Neuinterpretation des Atriums als zentrales, lichtdurchflutetes Element gelingt es HArquitectes, ein Wohnhaus zu schaffen, das sich durch Offenheit und räumliche Qualität auszeichnet. Die durchdachte Materialwahl und das innovative Fensterkonzept tragen zur Schaffung eines behaglichen und zugleich zeitgenössischen Wohnraums bei, der sich nahtlos in das urbane Gefüge Barcelonas einfügt.


Projekt: Casa 1736

Standort: Barcelona

Bauherr: privat

Architekten: HArquitectes, Barcelona
www.harquitectes.com

Fertigstellung: 2023


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