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Aufstockung eines Wohnhauses in Lausanne

Aufstockung eines Wohnhauses in Lausanne
Aus Alt mach Aussicht

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Gelungenes Beispiel für Nachverdichtung: Im schweizerischen Lausanne hat das Architekturbüro localarchitecture ein Wohnhaus aus den 1960er Jahren aufgestockt und damit Raum für zehn neue Wohnungen in begehrter Innenstadtlage geschaffen. Verglaste Loggien und zahlreiche Dachfenster sorgen für lichtdurchflutete Räume und beeindruckende Ausblicke über die Stadt.

Anforderung:

Erweiterung eines 1960er-Jahre-Wohnhauses, die attraktiven neuen Wohnraum schafft und sich harmonisch in die Umgebung einfügt

Lösung:

Moderne Aufstockung in Holzbauweise mit Raum für zehn neue Wohnungen, lichtdurchflutet dank großformatiger Dachfenster sowie eingerückter Loggien


Alles begann mit dem Anruf eines Kunden bei localarchitecture. Er benötigte dringend Hilfe bei der Farbwahl für eine Fassadensanierung an einem Wohngebäude. Die Architekten brachten – neben einem neuem Farbsatz – die Idee für eine Erweiterung ins Spiel.

Das im Grundriss L-förmige Gebäude war Ende der 1960er-Jahre entstanden und trug ein Flachdach, das um zwei Stockwerke niedriger war als die Nachbargebäude mit Mansarddächern. Eine schnelle Kalkulation bewies, dass das vorgeschlagene Konzept einer Aufstockung finanziell tragfähig war, so dass die Ausarbeitung eines konkreten Entwurfs beginnen konnte.

Mit einem zweigeschossigen, leicht asymmetrischen Dachaufbau kreierten die Architekten von localarchitecture eine moderne Neuinterpretation der umliegenden Mansarddach-Häuser und schufen zugleich zehn neue Wohnungen, deren Grundrisse frei gestaltet werden konnten.

Aufstockung eines Wohnhauses in Lausanne in Holzbauweise
Bild: Michel Bonvin/Velux

Aufstockung als reine Holzkonstruktion

Da das Gebäude kaum tragende Innenwände hatte, war die primäre tragende Struktur die Fassade, was sich für das geplante Mansarddach sehr gut eignete. Holzbögen, die von horizontalen Stahlelementen zusammengehalten werden, sitzen auf der Oberseite des bestehenden Gebäudes. Eine 70 Zentimeter dicke Deckenplatte ermöglicht die Umleitung von Rohren in den bestehenden Schächten.

Um die Bewohnerinnen und Bewohner der unteren Etagen möglichst wenig zu beeinträchtigen, wurde die Dachkonstruktion ausschließlich aus Holz gefertigt und das darunter liegende Gebäude während des Bauprozesses nicht angerührt. Das Gewicht einer überschüssigen 12-cm-Betonschicht, die im ersten Schritt entfernt wurde, entsprach dem Gewicht der gesamten Holzkonstruktion für die beiden neuen Stockwerke. So trägt das Holzskelett die Dachlast auf die bestehenden Außenwände ab und schafft im Inneren viel Raum und Licht für eine flexible Grundrissgestaltung.

Die Holzbauweise der Aufstockung erweist sich als statisch sinnvoll wie auch ökologisch konsequent. Fast der gesamte Anbau besteht aus verschiedenen Arten von Holz: Wände und Böden, sogar die Treppenhäuser und Aufzugschächte wurden mit Holzpaneelen verlängert. Keinerlei Betonelement kam bei diesem Projekt zum Einsatz. 

Wohnraum mit Küche, Badewanne und großem Dachfenster
Bild: Michel Bonvin/Velux

Vielfältige Fenster-Lösungen

Ein traditionelles Mansarddach bietet keine Außenbereiche – die Architekten von localarchitecture hielten diese jedoch für unverzichtbar. Mit einer Kombination aus großformatigen Dachfenstern von Velux sowie eingerückten Loggien entwickelten sie eine Lösung, die eine großzügige natürliche Belichtung und einen direkten Zugang ins Freie bietet, ohne dabei die Dachform durch Aufbauten oder Gauben zu beeinträchtigen.

Jede Wohnung verfügt über eine rundum verglaste Loggia, die das Tageslicht ins Innere bringt und gleichzeitig einen Privatbereich im Freien schafft. Die zweite, ebenso wichtige Tageslichtquelle sind große, elektrisch betriebene Velux Fenster, die bis in die Raumtiefen für natürliche Belichtung und frische Luft sorgen.

Wohnraum mit eingerückter verglaster Loggia
Bild: Michel Bonvin/Velux

Respekt für historisches Erbe

Die Dachaufstockung in Lausanne ist aus zweierlei Gründen als gelungen zu bezeichnen: Sie schuf auf beispielhafte Weise – unter Einbeziehung des Bestands und ohne Beeinträchtigung der Bewohnerinnen und Bewohner während der Bauphase – zehn neue Wohnungen, darunter eine Maisonette, in begehrter Innenstadtlage, wenige Gehminuten vom Bahnhof entfernt. Das erweist sich für die Bewohner und den Investor gleichermaßen attraktiv.

Zugleich fügt sich das Hauserweiterungsprojekt gestalterisch harmonisch in seine Umgebung ein. „Mit seinem von den Mansarddächern der umliegenden Häuser inspirierten Giebeldach führt das Gebäude aus den 1960er-Jahren das Erbe dieses historischen Stadtteils von Lausanne fort“, so Manuel Bieler von localarchitecture. Eine glänzende, leichte Fassade, die die neue Aufstockung bedeckt, „verschiebt das Haus vorwärts und rückwärts in der Zeit“, so Bieler abschließend über den Designaspekt bei der Dachhülle.

Aufstockung eines Wohnhauses in Lausanne von localarchitecture
Bild: Michel Bonvin/Velux

Projekt: DAPPLES – Aufstockung eines Wohngebäudes

Standort: Lausanne

Bauherr: Bellerive-Immobilien AG

Architekten: localarchitecture, Lausanne
www.localarchitecture.ch


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