Elementfassade mit Cradle-to-Cradle-Zertifizierung

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Seit 2016 erneuert und modernisiert Schüco den Firmencampus in Bielefeld – auch sein Corporate Services Gebäude. Sämtliche Aluminiumbauteile des in die Jahre gekommenen Bestandsbaus ließ das Unternehmen zur Wiederverwertung in den Rohstoffkreislauf zurückführen. An ihrer Stelle gibt nun eine Cradle-to-Cradle-zertifizierte Elementfassade dem Gebäude ein neues Gesicht.

Anforderung:

Ganzheitlich-nachhaltige Sanierung und Modernisierung

Lösung:

Kompletter Rückbau der Alu-Bestandsbauteile. Erneuerung: Cradle-to-Cradle (C2C)-Silber-zertifizierte Elementfassade

Zum einen bildet der 5.800 m2 große Gebäudekomplex gemeinsam mit dem gegenüberliegenden Schüco One Neubau ein identitätsstiftendes Gebäudeensemble. Zum anderen bot das Projekt die Chance, an und in einem Bestandsbau Konzepte zu realisieren und Produkte zu präsentieren, die dem Nachhaltigkeitsgedanken verpflichtet sind.

Ein Schwerpunkt der Planung war der vollständige Rückbau der Aluminium-Bestandsbauteile und die Erneuerung der Fassade. Die Bestandsfassade aus den 1980er- und 2000er-Jahren hatte einen hohen Aluminiumanteil. Als Gründungsmitglied der A|U|F, einem Verein, der einen geschlossenen Wertstoffkreislauf für Aluminium in der Fenster-, Türen- und Fassadenbranche organisiert, ließ Schüco alle Aluminiumbauteile der Fassade und des Vordachs rückbauen und dem A|U|F-Rohstoffkreislauf zuführen. Um eine sortenreine Trennung zu gewährleisten, sammelte das mit dem Abriss beauftragte Unternehmen die einzelnen Materialfraktionen so weit wie möglich in getrennten Containern. Das Aluminium wurde daraufhin über mehrere Container-Ladungen durch Unternehmen des A|U|F recycelt. Die so zurückgewonnenen Mengen – in Summe waren es 28 t –, ließ European Aluminium (EA) durch einen externen Auditor bewerten. Dabei ermittelte er eine Recyclingquote von 98,3%.

„Wir haben beim Schüco Corporate Services Gebäude einen ganzheitlichen Planungsansatz verfolgt“, erläutert der bei Schüco verantwortliche Architekt André Schreiber. „Deswegen sollte auch die Fassade nachhaltig und zeitlos sein. Passend zu der Idee, auf dem Campus möglichst viele unserer Produkte in der Anwendung zu zeigen, haben wir hier die Cradle-to-Cradle (C2C)-Silber-zertifizierte Elementfassade AF UDC 80 eingesetzt.“

Alu-Elementfassade und Alu-Sonnenschutz

Durch ihren elementierten Aufbau lässt sich die UDC 80 der jeweiligen baulichen Situation und der Verteilung der Funktionen im Gebäude gut anpassen. Zusammengesetzt ist die Fassade des Corporate Services Gebäudes aus rund 332 vorgefertigten Elementen. Flügel- und Panoramafenster, geschlossene Paneelfelder und Lüftungsflügel wechseln sich darin einander ab. In puncto Energieeffizienz setzt die Aluminium Fassade UDC 80 mit Uf-Werten von bis zu 0,81 W/(m²K) inklusive Schraubeneinfluss neue Maßstäbe.

Auch der Sonnenschutz AB ZDS (Aluminium Blind ZIP Design Screen), ein textiles außen liegendes Sonnenschutz-Rollosystem, wurde in die Elementfassade integriert. Nach der Sanierung erreichte das Gebäude den ambitionierten KfW-70-Standard.

Projekt: Corporate Services Gebäude

Standort: Karolinenstraße 1–15, 33609 Bielefeld

Bauherrschaft: Schüco International AG

Architektur: tr.architekten Rössing-Tilicke, Köln
www.tr-architekten.de

Schüco Verarbeiter: Hilzinger Metallbau, Fritzlar

BGF: 5.800 m²

Umbau: 2019 – 2021