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Alten Charakter modern interpretiert

Neues Wohn- und Geschäftsgebäude in Stuttgart-Plieningen
Alten Charakter modern interpretiert

Als die Planungsarbeiten vor vier Jahren begannen, standen auf dem Gelände in Stuttgart-Plieningen noch ein kleines Bauernhaus und eine alte Scheune, beides Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut.

Ursprünglich wollte der Bauherr Karlheinz Heselschwerdt den Altbestand erhalten und durch Anbauten ergänzen. Dies war jedoch aus Brandschutzgründen nicht möglich.
So machte sich der gelernte Raumausstatter gemeinsam mit den Sindelfinger Architekten Hahn und Hahn daran, die Gebäude abreißen zu lassen und das Grundstück komplett neu zu gestalten. Alte Elemente wie Türen und einzelne Holzbalken konnten dabei wiederverwendet werden.
Ensemble-Konzept
Das neue Ensemble wurde im Sinne des ehemaligen Hofes konzipiert. Dabei war Karlheinz Heselschwerdt nicht nur Bauherr und Geschäftsmann sondern gleichzeitig Architekt, Innenarchitekt, Gartenplaner und Ideengeber in allen Bereichen.
Das Wohnhaus stellt ein modernes Bauernhaus dar, das Geschäftsgebäude eine modern interpretierte Scheune. Der zweistöckige quadratische Turm mit Ausstellungsfläche ist das eigentliche Spannungselement der Dreier-Konstellation.
Die alten Quadersteine des Turms stehen im Kontrast zu der modernen Holzschalung des Geschäftshauses. Der historisch anmutende Gebäudekomplex erhielt im sogenannten Hofbereich Granitpflastersteine und große schmiedeeiserne Tore.
Im Zuge des Bauvorhabens wurde das gesamte Areal unterkellert und die einzelnen Gebäude miteinander verbunden. Im Untergeschoss des Geschäftshauses (Scheune) sind Lager, Polsterwerkstatt und Näherei untergebracht. Der Kellerbereich zwischen Geschäftsgebäude und Turm wurde einer Kreuzgewölbestruktur nachempfunden.
Wohnhaus
Klare, einfache Strukturen und eine puristische Formensprache waren für Heselschwerdt sowohl bei der Außenarchitektur als auch bei der Innenraumgestaltung unumgänglich. So sind zum Beispiel alle abgehängten Decken mit Schattenfugen versehen. Die Wände sind in Spachteltechnik ausgeführt.
Das Wohnhaus (Bauernhaus) wurde aus Porenbeton errichtet und innen wie außen mit beigefarbenen Corbusier-Tönen gestrichen. Das Dach erhielt eine schwarze Biberschwanz-Eindeckung aus Frankreich.
Ebenerdig sind die Büroräume untergebracht. Über eine Außentreppe gelangt man in den ersten Stock, den Privatbereich. 300 m² Wohnfläche verteilen sich klassisch über zwei Stockwerke – unten wohnen, oben schlafen.
Geschäftshaus
Das Geschäftshaus wurde im rechten Winkel zum Wohnhaus angeordnet und in Betonbauweise ausgeführt. Darin untergebracht sind etwa 800 m² Ausstellungsfläche über drei Ebenen, auf denen Karlheinz Heselschwerdt moderne Klassiker für den Privat- und Objektbau präsentiert.
Die stets wechselnde Beleuchtung, bei der täglich ein anderes Möbelunikat angestrahlt wird, hält auch die Neugier von regelmäßigen Passanten aufrecht. Entspiegelte Glasscheiben gewährleisten gute, blendfreie Einblicke.
Im Geschäftshaus bilden die großen raumhohen Glaselemente und die Holzbekleidung ein Wechselspiel von geschlossener und offener Fassade. Das für die Verschalung verwendete Rhombo-Profil (Moco/Pinus) überzeugte den Bauherrn durch die schlichte Leistenoptik, die schräge Abtropfkante und die Holzqualität. Die unbehandelte, dauerhafte und witterungsbeständige Lärche, die mit der Zeit vergraut, passt zu der klaren und einfachen Scheunenarchitektur.
Das schlichte Blechdach verzichtet auf Dachüberstände und hat der Fassade eines voraus: Es ist von Anfang an grau.
Fassadenverkleidung
Auch die Montage der Fassade übernahm der Bauherr in Eigenleistung. Das Rhombo-Profil wird mit Nut und Feder gehobelt und lässt sich dadurch schnell und unkompliziert auf der Unterkonstruktion anbringen.
Nut und Feder vereinfachen aber nicht nur die Montage, sondern fangen auch das natürliche Schwind- und Quellverhalten des Holzes auf. Die Profile erhalten einen besonders guten Verbund, wodurch die Fassade winddichter ist als eine herkömmliche Leistenschalung.
Ein weiterer, genereller Vorteil von Holzfassaden ist, dass zwischen Dämmung und Profil noch genug Platz für Installationen bleibt. So wurden für die später auf dem Dach zu montierende Solaranlage hinter der Fassade des Geschäftshauses bereits Leerrohre angebracht.
Die Fassadenprofile haben ein Maß von 146 mm, eine Stärke von 34 mm, das Deckmaß beträgt 132 mm. Rhombo gibt es naturbelassen in Nordischer Fichte und Sibirischer Lärche oder mit Lignucolor Fassadenfarbe oberflächenvergütet.
15 verschiedene Standardfarben stehen dabei zur Auswahl, wobei auch Sonderfarbtöne angeboten werden.
Vorteile der werkseitigen Behandlung: Die Hölzer können sofort montiert werden und sind im Vergleich zu manuell behandelten Hölzern wesentlich länger vor Umwelteinflüssen geschützt.
Weitere Informationen
Fassadenprofile bba 526
Architekten: Hahn und Hahn, Sindelfingen
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