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Leuchtend blauer Kristall

Science Tower in Heidelberg
Leuchtend blauer Kristall

Brigitte Zingler / red.

Die Fassade ist das Erste, was man an einem Gebäude wahrnimmt. Um einen bestimmten Effekt zu erzielen oder ein besonderes Image zu transportieren, ist deren Gestaltung daher ein entscheidendes Kriterium.
Besonders deutlich wird dies beim Science Tower, einem der drei Gebäudeteile der neu gebauten Fachhochschule in Heidelberg.
Wie ein blauer Kristall erhebt sich der 13 Stockwerke hohe, rundum verglaste Turm mit leuchtender Strahlkraft 54 Meter in die Höhe. Die geschwungene Form steht dabei für Dynamik und Aufschwung, die Stahl-Glas-Konstruktion für Transparenz.
Punktgehaltene Zweite-Haut-Fassade
Aus formalen wie funktionalen Aspekten entschied sich Marion Donnig vom Rastatter Architekturbüro Donnig + Unterstab für eine punktgehaltene Zweite-Haut-Fassade. „Weißglas gibt dem Gebäude Tiefe und verstärkt das Farbspiel bei den unterschiedlichen Lichtverhältnissen“, so Marion Donnig.
Um die Wirkung der Farbigkeit zu unterstützen, wurden deshalb die einzelnen Elemente der Fassade des Science Towers aus Verbundsicherheitsglas Eurowhite von Glas Trösch gefertigt. Die besonders lichttransportierenden Eigenschaften dieses Glases fördern zudem die ästhetische Leichtigkeit, wie sie von Architektin und Bauherr (SRH Holding) gefordert wurde.
Durch eine vollkommen neuartige Integration von Glaspunkthalter und Abrutschsicherung, die vom Planungsbüro Mosbacher, Friedrichshafen, entwickelt wurde, konnte dieser schwebende Eindruck der Fassade weiter verstärkt werden.
Neben den formalen Aspekten wie hohe Transparenz, Betonung der geschwungenen Form oder verstärkte Lebendigkeit der Fassade gab es für Marion Donnig noch weitere Gründe für die Entscheidung zugunsten einer Zweiten-Haut-Fassade.
Denn sie bietet zugleich die Möglichkeit, die Studenten in den 32 lichtdurchfluteten Seminarräumen gegen den störenden Schall von der nahe gelegenen Autobahn sowie übermäßige Sonneneinstrahlung zu schützen. Gleichzeitig findet eine permanente Be- und Entlüftung des Fassadenkorridors statt. Auf diese Weise wird die Temperaturerhöhung im Fassadenzwischenraum auf das mögliche Minimum begrenzt.
Mit der Planung der Fassade wurde das Planungsbüro Mosbacher beauftragt. Eine der wesentlichsten Vorgaben von Seiten der Architektin bestand darin, die Anzahl der Konstruktionsteile so niedrig wie möglich zu halten, um damit eine größtmögliche Leichtigkeit der Fassade zu erzielen. Anstelle der üblicherweise gebohrten Punkthalterung entwickelte Erich Mosbacher deshalb hierfür eine neuartige Variante mit Aussparungen an den Rändern der Scheibe. Mit den entsprechenden Lasten wurde die vertikale Abrutschsicherung für den Nachweis für die Zustimmung im Einzelfall simuliert. Bei der Wahl des Glases fiel die Entscheidung auf 2 x 8 mm Verbundsicherheitsglas Eurowhite von Glas Trösch, von dem in Heidelberg insgesamt rund 6 000 m2 verarbeitet wurden.
Geschwungene Fassade erfordert Maßarbeit
Mitte 2002 wurde mit dem Neubau der Fachhochschule in Heidelberg begonnen. Über ein Jahr lang waren zwischen zehn und 14 Mitarbeiter von Metallbau Gartner vor Ort mit den Arbeiten an der Fassade tätig. „Durch die geschwungene Form des Gebäudes war bei der Fassade millimetergenaues Arbeiten extrem wichtig“, so Projektleiter Peter Singer.
„Denn bei 34 Hauptachsen und 68 Elementachsen mit konkaven und konvexen Winkelhalbierenden hat jedes Glaselement eine andere Größe“. Insgesamt waren dies pro Geschoss 68 (beziehungsweise 51 auf den Ebenen 1 und 2) verschiedene Scheiben in den Maßen zwischen 1 140 und 1 270 x 3 315 mm.
Zunächst wurde die Unterkonstruktion der Fassade ausgerichtet und höhenfixiert.
Auf die Isolierung aus Glaswolle mit schwarzem Vlies folgte anschließend die blaue Lochblechverkleidung, die dem Gebäude die markante Farbe verleiht. Zwischen den ebenfalls unterschiedlich großen Lochblechelementen mit wechselndem Lochbild wurden jeweils in der Winkelhalbierenden Stahlschwerter angebracht, die zur Halterung der Zweiten-Haut-Fassade dienen.
Völlig neue Art der Glashalterung
An diese Stahlschwerter wurden die speziell gefertigten Glashalter aus Metall angebracht. Die einzelnen Glaselemente sind jeweils im oberen Bereich am rechten und linken Rand 66 x 25 mm ausgeschnitten.
Zwischen die Aussparungen an der Scheibe und dem Glashalter wurde zum Schutz jeweils ein Winkel aus äußerst hartem Spezialkunststoff eingefügt. Da die Scheibe im unteren Bereich nur geführt aufgelegt ist, wird eine zu hohe Spannung im Glas verhindert.
Zur Abtrennung der einzelnen Etagen und zur Vermeidung von Zugluft wurden Glasschotten aus 2 x 4 mm Eurowhite eingesetzt. Versehen sind diese mit einem Punktedekor (Durchmesser 3 mm) in der Farbe Lichtgrau, das im Siebdruck aufgebracht wurde. Um die Zu- und Abluft am Gebäude zu optimieren, wurden die einzelnen Glaselemente im Wechsel direkt auf der Schotte und im Abstand von 1,5 cm zur Schotte angebracht.
Ausgezeichnete Lichttransmission
Der unverwechselbare Charakter des Werkstoffs Glas wird bei Eurowhite besonders hervorgehoben. Im Gegensatz zu herkömmlichem Floatglas mit der typisch leicht grünen Färbung verfügt Eurowhite über einen stark reduzierten Eisenoxidanteil. Im Ergebnis bedeutet dies eine ausgezeichnete Lichttransmission von 91 Prozent bei den Stärken 3–12 mm. Damit eignet sich dieses Glas nicht nur als transparente Haut einer Fassade, sondern auch für Passivhausverglasungen sowie die unterschiedlichsten Anwendungen in Glasdesign und der Innenarchitektur.
Weitere Informationen
Verbundsicherheitsglas Eurowhite bba 505
Architekt: Marion Donnig, Architekturbüro Donnig + Unterstab, Rastatt Planung Fassade: Planungsbüro Mosbacher, Friedrichshafen,
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