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Signifikant, aber nicht dominant

Neues Verwaltungsgebäude in Eberbach
Signifikant, aber nicht dominant

Die Kleinstadt Eberbach in Baden-Württemberg ist der deutsche Traditionsstandort des Gelatine-Spezialisten DGF Stoess AG. Das hier jüngst errichtete Hauptverwaltungsgebäude dient als neues Koordinationszentrum für die internationalen Aktivitäten des Konzerns.

Ausgeschrieben war ein signifikantes, aber nicht dominantes Bürogebäude in exponierter Lage am Scheitel des Neckarbogens, das entsprechend der Philosophie des Unternehmens modern, transparent, offen und naturverbunden sein sollte.
Unter sieben Entwürfen international renommierter Architekturbüros konnte sich das Stuttgarter Büro durchsetzen.
Städtebauliche Struktur
Das bebaute Areal ist ein ungewöhnlich schmales, 30 m breites und 200 m langes Ufergrundstück zwischen Neckar und den Trassen von Bahn und Bundesstraße. Eine Erschließung war hier nur an der nordöstlichen Stirnseite möglich.
Der durch seine Längenausdehnung geprägte Baukörper erstreckt sich parallel zur Bundesstraße, wobei die Horizontale betont wird. Wie eine Kaimauer am Fluss wirkt der zusammenfassende Sockel, der das offene Parkdeck und die Technikbereiche aufnimmt und die Basis für die darüber liegenden Verwaltungsgeschosse bildet.
Quer angeordnete Riegel in hochwassersicherer Lage mit verglasten Verbindungsbauten ermöglichen den beidseitigen, rhythmisierten Durchblick in die Landschaft.
Die nordöstliche Stirnseite mit Eingangshalle und freier Form gibt der Anlage eine signifikante Orientierung.
Dieser vorgeschobene Baukörper umfasst auf konsequente Weise die öffentlichen Funktionen des Baus: Foyer, Kasino als Mitarbeiterkantine und Konferenzraum mit Terrasse.
Durch die Addition eines vierten Riegels wurde eine konsequente Erweiterungsmöglichkeit nach Westen hin geschaffen.
Nutzungskonzept
Das Büro als Ort von Kommunikation, Teamarbeit, kooperativer Planung und informellem Austausch erfordert ein Mit- und Nebeneinander von Einzel-, Gruppen- und Projektarbeit.
Für alle Formen werden in der neuen Hauptverwaltung geeignete Orte angeboten. Das additive Nebeneinander von geschlossenen und offenen Räumen schafft ein transparentes und abwechslungsreiches Büroambiente mit unterschiedlichen Raumqualitäten und ist Basis des Gesamtkonzeptes.
Die Maßordnung der Büroflächen ermöglicht eine universelle Nutzung durch verschiedene Raumkonzepte wie Zellenbüros, Kombibüros und Gruppenbüros. Großzügige Verglasungen führen Tageslicht bis in die Mittelzonen der Räume.
Die Fläche der einzelnen Bürobereiche beträgt maximal 400 m2 und stellt somit keine internen Brandschutzanforderungen an Flurwände. Dies lässt innerhalb der Einheiten eine freie Wahl der Ausbauelemente zu, vom klassischen Montagewandsystem über Glas-Trennwände mit Schiebetüren bis zu frei platzierten, halb hohen Raumteilern.
Konstruktiv
Das Tragwerk wurde auf Ortbeton-Rammpfählen gegründet. Die tragende Gebäudestruktur ist als Stahlbeton-Skelett mit Flachdecken ohne Bewegungsfugen konzipiert. Weitgespannte Felder und Auskragungen bilden die vorgespannte Konstruktion.
Thema war hier nicht eine eigens gestaltete „Binnenwelt“, sondern die Einbindung in den landschaftlichen Kontext. Darum wurden den einzelnen Bauteilen wenige Materialien zugewiesen, die in ihrer natürlichen Eigenfarbe wirken.
Die Steinmaterialien sind roter Neckartäler Sandstein, dunkelgrauer Rheinischer Basalt, weißer Untersberger Kalkstein, roter Knollenkalk und schwarzgrüner Serpentinit.
Im Kontrast dazu stehen Weißeiche für die Böden, Brüstungen, Wände und Türen sowie eloxiertes Aluminium und großzügige Verglasungen mit kontrastvariablen Lamellen.
Die Fassaden werden von Aluminium-Pfosten-Riegel-Konstruktionen mit außenliegenden Sonnenschutz-Raffstores gebildet. Innenliegende Blendschutzrollos dienen der individuellen Lichtregulierung.
Die Bedeutung des Sonderbaukörpers als Gegenstück zur Bürowelt wird durch kontrastierende Materialien wie Blechfassade, helles Birkenholz und dunkle Eichenböden betont.
Fußböden
Auf insgesamt 1 500 m2 wurden Stabparkett, Räuchereiche auf Estrich mit Fußbodenheizung, in den Fluren Breitlamellenparkett Eiche hell und im Bistro Eiche Mosaikparkett 8 mm verlegt.
Die Firma Bona wurde als Systemanbieter mit der Lieferung der Produkte für die Untergrundvorbereitung, Verklebung und Oberflächenbehandlung beauftragt.
Vor der Verlegung wurden die Estriche mit einer selbstverlaufenden Parkettspachtelmasse von Bona gespachtelt und anschließend mit einem Dispersionsklebstoff verklebt.
Bei der Oberflächenversiegelung kam auch auf den Treppen ausschließlich der wasserbasierte 2-K Polyurethanlack Bona Traffic zum Einsatz. Damit bewahrt das Holz seine natürliche, sehr matte Optik, wie sie sonst nur bei geölten Böden zu finden ist.
Aufgrund seiner extrem hohen Abriebfestigkeit und Chemikalienbeständigkeit eignet sich dieses Produkt bestens für sehr stark strapazierte Parkett- und Holzböden.
Weitere Informationen
Parkettspachtelmasse, -klebstoff und -wasserlack bba 538
Planung: Günter Hermann Architekten, Stuttgart
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