Das Fertighaus des Architekturbüros RENNER HAINKE WIRTH aus Hamburg verknüpft hohe Designansprüche mit ökologischen und ökonomischen Vorgaben. Holz, Glas und ausgereifte Details unterstreichen die Modernität des Niedrigenergiehauses. Anheimelnde Gauben und schnuckelige Erker sucht man hier vergebens. Von vornherein zielte die klare Konzeption auf ein kostengünstiges Wohngebäude, das die Vorzüge der industriellen Vorfertigung mit hohen ökologischen Standards, gut strukturierten Grundrissen und vor allem einer überzeugenden und unprätentiösen Architek-tursprache vereint.
Entwurfsidee
Intention der Architekten war, die Individualität eines Architektenhauses mit den Qualitäten des erprobten und ausgereiften Serienhauses zu verbinden.
Entstanden ist ein gut konzipierter Entwurf für gehobene Ansprüche bei überschaubarem Budget. Nach dem „Swatch-Prinzip“ entsteht je nach Farbgestaltung eine individuelle Fassadenansicht.
Eingeplant und einkalkuliert wurden von vorneherein auch Geräteraum und Carport. Sie gelten als Teil des schlüsselfertigen Gebäudes. Auf diese Weise vermeiden die Architekten später – dem Entwurf meist abträgliche – An- oder Umbauten.
Energiekonzept
Die Architekten konzipierten das „DesignHaus“ als offenes und helles Wohngebäude mit vielen Sicht- und Lichtachsen. Konsequent setzten sie ein ausgeklügeltes Energiekonzept um und berücksichtigten zeitgemäße baubiologische Vorgaben.
Mit hohen Fenstern nach Süden und einem tief heruntergezogenen Dach im Norden optimiert das Niedrigenergiehaus solare Gewinne und minimiert Wärmeverluste. Eingeplant sind zentrale Be- und Entlüftung und alternative Heizkonzepte wie ein Pelletofen für die Zentralheizung.
Im Zentrum des Gebäudes steht ein massiver Kern. Er ist Skulptur, Wärmespeicher und Technikraum in einem. Durch seine integrierte Wandstrahlungsheizung gibt er Wärme in die umliegenden Räume ab. So werden die sonst üblichen Heizkörper vor den Fenstern vermieden und auch kleineren Kindern Blickbeziehungen nach draußen ermöglicht.
Solarzellen oder Photovoltaik auf den südlichen Dachflächen wurden von Anfang an bei der Planung berücksichtigt. Es bleibt jedoch jedem Käufer überlassen, wie viel von der innovativen Technik er in seinem Haus wünscht.
Anbindung ins Freie
Als besondere Qualität freistehender Einfamilienhäuser wird beim DesignHaus die direkte Anbindung ins Freie ausgenutzt. Von sechs der sieben Zimmer können die Bewohner direkt auf eine überdachte Terrasse oder einen überdachten Balkon nach außen treten.
Die klaren Grundrisse resultieren auf konkreten Befragungen potenzieller Bewohner. Haushalte wünschen heute offene Räume für Kommunikation und private Bereiche. Entsprechend unterstützt der eigens geschaffene „Familyraum“ neben Wohnzimmer und Küche das ungezwungene Miteinander der Familien.
Große und helle Kinderzimmer gehören zur familiengerechten Raumaufteilung ebenso wie eine kindgerechte Ausstattung. Neben der räumlichen Großzügigkeit mit offener Galerie bietet das Wohnhaus auch den Rückzug in intimere Zonen.
Vorgefertigte Konstruktion
Bei der Planung der Gebäudehülle standen für Hersteller und Architekten die Behaglichkeit der Bewohner und die begrenzten Energieressourcen im Vordergrund. Daraus ergab sich für sie die vorgefertigte Wandkonstruktion in Holztafelbauweise mit extrem hohem Dämmwert.
Die Vorfertigung des Wohnhauses bringt ein Höchstmaß an Qualität, wie sie vor Ort auf der Baustelle nicht erreicht werden könnte. Alle Bauteile werden wetterunabhängig im Werk mit einer hohen Genauigkeit gefertigt und geprüft. Diese Präzision führt zu einem Verarbeitungsstandard, der dem Gebäude in seiner Entwurfsqualität entspricht.
Fassade
Für die Bekleidung der geschlossenen Fassaden wählten die Architekten 12 mm dicke Holzcolor Fassadentafeln aus Holzzement. Die geschosshohen Fassadentafeln wurden als vorgehängte hinterlüftete Fassade auf einer Holzunterkonstruktion montiert. Der dampfdiffusionsoffene Aufbau dieser anerkannten Konstruktion mit einer Hanfdämmung ohne Leime, Kleber, Imprägnierungen oder Kunststoffe entsprechen dem nachhaltigen Ansatz der Planer.
Ihre moderne Architektursprache drückt sich in der genauen Detaillierung der Fassade und in der Beschränkung auf zeitgemäße Werkstoffe wie Holzzement in Kombination mit Holz, Glas und Stahl aus.
Vor den geschlossenen Fassaden hängen unbehandelte Lärchenholzlamellen als zusätzliche Gestaltungselemente. Sie bewirken vor den farbigen Flächen ein reizvolles Licht- und Schattenspiel.
In Hinblick auf die laufenden Kosten eines Hauses ist neben dem Energieverbrauch auch der langfristige Wartungsbedarf der Gebäudehülle von Bedeutung. Beim DesignHaus legte der Hersteller Wert auf ein so gut wie wartungsfreies Gebäude.
An den Giebelseiten – der Hauptangriffsfläche für Wind und Wetter – dienen die Holzcolor Tafeln aus Holzzement mit ihrer hochwertigen Farbbeschichtung als sichere, wasserführende Schicht.
Die Terrassen und der Bereich des Windfangs sind durch die vorgestellten Glasdächer weitestgehend geschützt.
Weitere Informationen
Holzzementtafeln bba 521
Planung: RENNER HAINKE WIRTH ARCHITEKTEN, Hamburg
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