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Detailanschlüsse entscheidend

Wärmedämmung, Luft- und Winddichtigkeit
Detailanschlüsse entscheidend

Dipl.-Ing. Dirk Tzschentke, URSA Deutschland GmbH / r.

Heute ist mit modernen Dachkonstruktionen ein hohes Maß an Energieeinsparung zu erreichen. Dies hängt mit dem effektiven Einsatz von sparrenhohen Dämmstoffen sowie luftdichter Dampfbremsen und dampfdiffusionsoffener Unterspann-/Unterdeckbahnen zusammen.
Zugleich erfordern diese konstruktiven Maßnahmen mit der luft- und winddichten Gestaltung in der Fläche gerade bei Detailanschlüssen eine präzise Planung und eine handwerklich einwandfreie Ausführung.
Nur im Zusammenspiel mit modernen Werkstoffen und fachgerechter Verarbeitung ist eine dauerhafte Energieeinsparung im Bauteil Dach tatsächlich möglich. So sind auch die Anforderungen der EnEV und der DIN 4108 zu erfüllen.
Energetisch funktionsfähig
Aufgrund des bauphysikalischen Zusammenspiels sind es vor allem die Details, die ein auch energetisch voll funktionsfähiges Dach ausmachen. Als wichtige Details zählen: Anschluss an das Giebelmauerwerk, Ausbildung der Traufe, Anschluss an den Kamin und Anschluss an ein Dunst-rohr.
Auch wenn es sich hierbei um Standarddetails handelt, sollte insbesondere bei der Ausbildung der dauerhaft luftdichten Ebene mittels Dampfbremse besondere Sorgfalt walten.
Wandanschlüsse
Beim Wandanschluss zum Beispiel an das Giebelmauerwerk ist die Dampfbremse durchgehend luftdicht mit dem Mauerwerk zu verbinden.
Sowohl die EnEV als auch die DIN 4108–7 fordern hier eine dauerhafte Luftdichtigkeit. Bewährt hat sich die Ausführung mit geeigneten Klebebändern oder Kartuschenklebern. Mittlerweile werden Kartuschenkleber angeboten, die eine dauerhafte Luftdichtigkeit auch ohne Verwendung einer Anpresslatte ermöglichen.
Auch nach den aktuellen Fachregeln des ZVDH ist eine Fixierung mit zusätzlicher Anpresslatte nicht mehr zwingend vorgeschrieben. Bei kritischen Untergründen z.B. in der Sanierung empfiehlt sich objektabhängig die Verwendung einer Anpresslatte. Denn grundsätzlich muss die Kleberverbindung einen lückenlosen und luftdichten Anschluss an das angrenzende Bauteil gewährleisten.
Wahl der Traufe
Bei der Traufausbildung kann wahlweise die Entwässerung in der Rinne oder unterhalb der Rinne erfolgen. Entsprechend wird die Unterspann-/Unterdeckbahn unterhalb beziehungsweise oberhalb der Traufbohle geführt.
Ein Vorteil der Entwässerung unterhalb der Rinne: Es kommt nicht zum gefürchteten Rückstau bei Eisschanzenbildung. Außerdem können mögliche Undichtigkeiten oder Beschädigungen der Dachdeckung frühzeitig erkannt werden. Auch kann bei Eisschanzenbildung die Luft weiterhin ungehindert zur Be- und Entlüftung oberhalb der diffusionsoffenen Unterspann-/Unterdeckbahn in die Konstruktion eindringen. In schneereichen Gebieten ist deshalb die Entwässerung unterhalb der Rinne zu empfehlen.
Winddichter Traufanschluss
Zur fachgerechten Ausbildung ist unabhängig von der Traufauswahl die Unterspann-/Unterdeckbahn im Traufbereich zu trennen. Die letzte Bahn aus der Dachfläche sollte das erste Brett der Sichtschalung im Traufbereich überlappen. Zugleich muss unterhalb dieses ersten Brettes eine neue Bahn auf dem Sparren fixiert, dann jedoch durch die Sichtschalung wieder nach oben geführt werden. Nachfolgend sind alle weiteren Sichtschalungsbretter fest zu nageln. Die neu angesetzte Bahn ist auf die maximale Traufbereichlänge zu kürzen und oberhalb der Sichtschalung zu fixieren.
Am Übergang zwischen Traufbereich und Dachfläche sind die beiden Bahnen mittels Klebeband oder Kartuschenkleber fest miteinander zu verbinden. Danach können je nach Traufausführung die Konterlattung, Traufbohle etc. verlegt werden.
Raumseitig ist die Dampfbremse am Drempel, dem Ringanker oder der Lagerpfette luftdicht anzuschließen. Auch hier kommt der für Wandanschlüsse geeignete Kartuschenkleber zum Einsatz. Mit der Ausbildung einer Entlastungsschlaufe zur Zugentlastung kann einem unvorhergesehenen Abreißen der Dampfbremse entgegengewirkt werden.
Rund um den Schornstein
Auch bei der Einbindung eines Kamins muss die Dampfbremse mittels Kartuschenkleber am Schornsteinkopf befestigt werden. Dazu sollte die Dampfbremse jeweils mindestens fünf Zentimeter am Kamin herunter gezogen werden. Zudem sind entstandene Hilfsschnitte in die flächige Dampfbremse sauber und luftdicht abzukleben.
Um den Kamin an der Unterspann-/Unterdeckbahn anzuschließen, ist die dampfdiffusionsoffene Bahn um den Kamin herum rund fünf Zentimeter über die Dacheindeckung hochzuziehen und regensicher zu verkleben. Zugleich ist ein Hinterlaufen der Unterspann-/Unterdeckbahn am Kamin dauerhaft zu verhindern.
Alle verlegebedingten Eckschnitte sind mit entsprechendem Klebeband zu verkleben. In dem Sparrenfeld oberhalb des Kamins ist eine Folienkehle einzulegen, um ablaufendes Wasser in die angrenzenden Sparrenfelder abzuleiten. In der Mitte des Sparrens ist dazu ein waagerechter Schnitt von 15 Zentimeter Länge auszuführen. Als nächstes ist ein rund 30 Zentimeter breiten Streifen der verwendeten Unterspann-/Unterdeckbahn so in den Schnitt einzulegen, dass er in die beiden angrenzenden Sparrenfelder hineinragt.
Die so erstellte Folienkehle ist sauber und regensicher mit entsprechendem Klebeband an der Flächenbahn zu verkleben. Abschließend wird der Folienstreifen hochgeklappt und auf einer Latte befestigt.
Gesicherter Durchgang
Beim Anschluss der Unterspann-/Unterdeckbahn an Durchgänge wie Dunstrohre, Antennen- oder Strommasten ist die Bahn so hoch wie möglich über die Dacheindeckung zu führen und dann sicher zu befestigen.
Bei der Verklebung des Anschlusses muss ebenfalls ausgeschlossen werden, dass Niederschlagswasser den Anschluss hinterwandern kann. Auch sollte das ablaufende Wasser aus der Fläche oberhalb der Durchdringung mittels Folienkehle seitlich abgeleitet werden.
Raumseitig gilt es, die Dampfbremse dauerhaft luftdicht an die Durchdringung anzuschließen.
Weitere Informationen
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