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MARK München - 3D-Fassade in Glasfaserbeton

Neubau eines Bürokomplexes in München
3D-Fassade in Glasfaserbeton

Firmen im Artikel

»Neues Tor nach Westen«, so bewirbt sich das 55.000 m² große Bürogebäude MARK München, das zentral an der S-Bahn-Stammstrecke zwischen Pasing und Hauptbahnhof liegt. An der markanten, gefalteten Fassade kamen 1.891 dünnwandige Glasfaserbeton-Elemente zum Einsatz, die für Materialersparnis sorgen und gleichzeitig sich selbst sowie die Umgebungsluft reinigen. 

Anforderung:

Markante und nachhaltige Fassade für einen repräsentativen Bürokomplex

Lösung:

Gefaltete Fassadenstruktur mit dreidimensionalen Elementen aus materialsparendem Glasfaserbeton


Mit bis zu acht Geschossen erstreckt sich der vierteilige Gebäudekomplex MARK auf über 200 Metern entlang der Landsberger Straße im Münchner Westen. Realisiert wurde der Komplex vom Projektentwickler FOM Real Estate gemeinsam mit AXA Investment Managers.

„Als eine weithin sichtbare Landmark im Westen Münchens ist MARK als repräsentativer Firmensitz ideal geeignet“, so FOM Real Estate. „Die entstandenen Premium-Büroflächen entsprechen neuesten Standards und verfügen über effiziente Grundrisse bei optimaler Raumnutzung.“

Großzügige Räume

Der Zugang zum Gebäude erfolgt über einen großen Vorplatz und eine großzügige zweigeschossige Lobby. Das MARK beherbergt Co-Working-, Flex-Space-, Conference- sowie Kommunikationszonen, in denen Mitarbeitende sich kreativ austauschen und effektiv zusammenarbeiten können. Die Fenster sind bodentief angelegt; die lichte Raumhöhe liegt bei bis zu drei Metern, im Erdgeschoss sogar bei 3,40 m, wodurch die Räume luftig und lichtdurchflutet wirken. Von den Dachterrassen bieten sich spektakuläre Ausblicke auf München und das Umland.

Auch auf Nachhaltigkeit und ein zukunftsorientiertes Mobilitätskonzept wurde im MARK München Wert gelegt. Es gibt eine Tiefgarage mit Elektroladestationen und geräumigen Fahrradstellplätzen inklusive Duschen und Umkleideräumen. Zudem erfüllt das MARK aktuelle ESG-Nachhaltigkeitskriterien und wurde mit Wiredscore Platin und LEED Gold zertifiziert.

Zu den Großmietern zählen bislang die Max-Planck-Gesellschaft mit ihrer Max Planck Digital Library (MPDL) – der größten digitalen Bibliothek Europas –, die Commerzbank, die Planungs- und Beratungsgesellschaft Assmann Beraten + Planen sowie der Flex-Office-Anbieter Accumulata Operations.

Bürokomplex MARK München von oben
Bild: © www.Lindner-Group.com

Elementfassade und dreidimensionale GFB-Elemente

Die markante, gefaltete Fassadenstruktur mit dreidimensionalen Fassadenelementen, leichten Gebäuderücksprüngen und abgesetzten Terrassenbereichen in den oberen Geschossen fällt schon von weitem auf. Für die Umsetzung der unterschiedlichen Fassadensysteme sowie die Fertigung der individuellen Fassadenelemente war die Lindner Building Envelope, Teil der Lindner Group, verantwortlich.

Der Hauptteil der Fassade, insgesamt ca. 18.600 m² Elementfassade, besteht im Grundaufbau aus zwei bodentiefen Fenstern, eingebettet in schwarze Aluminiumprofile mit 120 mm breiten Lüftungsklappen und integriertem automatischen Sonnenschutz (bei den Elementen auf der Südseite).

Umrahmt wird das Ganze von vorgehängten, dreidimensionalen Glasfaserbeton-Elementen in Weiß. Hierfür fertigte Lindner 1.891 einzelne Fassadenelemente, die komplett inklusive Fenster in Arnstorf bzw. zum Teil im Lindner Werk in Bulgarien vorgefertigt und später vor Ort an Starterprofilen am Gebäude befestigt wurden. Die dreidimensionalen GFB-Elemente fertigte Lindner ebenfalls im eigenen Werk.

Insgesamt produzierte und montierte Lindner 13 mm dünne und dennoch sehr stabile LinCrete-Glasfaserbeton-Elemente für 4.500 m² Fassadenfläche. Die spezielle Geometrie der Elemente spiegelt dabei die Corporate Identity in Form des Markenlogos des neuen Bürokomplexes MARK wider. Auch für die Verkleidung der Gebäuderücksprünge, die wie überdimensionale Scharten in der Fassade wirken, fertigte Lindner individuelle, asymmetrische GFB-Elemente, die überkopf als abgehängte Decken- und Wandelemente befestigt wurden.

Fassade am MARK München mit dreidimensionalen Glasfaserbeton-Elementen
Bild: © www.Lindner-Group.com

Glasfaserbeton (GFB) mit Selbstreinigungseffekt

Um starke Schmutzablagerungen an den weißen GFB-Fassadenelementen zu vermeiden, wurde nachträglich eine spezielle Beschichtung aufgetragen: Diese hat dank des Wirkprinzips der Photokatalyse einerseits einen selbstreinigenden Oberflächeneffekt und reinigt andererseits durch den natürlichen Belichtungs-Regen-Zyklus die Luft aktiv von Stickoxiden. Dabei reagiert die Oberfläche der Glasfaserbeton-Fassade mit der UV-Strahlung des Tageslichts, und schädliche Stickoxide (NOx) werden in weniger gefährliche chemische Endprodukte wie Nitrite oder Nitrate umgewandelt. Diese wiederum werden über den Regenzyklus abgewaschen und der Kanalisation zugeführt. Das Abwasser wird schließlich von Kläranlagen einfach mit gereinigt und wieder dem Wasserkreislauf zugeführt. Somit entsteht eine natürliche, sich immer wiederholende Luftreinigung, die vor allem in den Städten zur Verbesserung der Luftqualität beitragen kann.

Doch nicht nur die Luft wird dadurch sauberer, die Beschichtung ermöglicht auch einen Selbstreinigungseffekt der Fassade. Gerade entlang viel befahrener Straßen oder innerstädtischer, bahnhofsnaher Lagen, wie es bei MARK München der Fall ist, werden organische Verschmutzungen durch Sonneneinstrahlung einfach zersetzt und gelöst. Ähnlich der Luftreinigung wäscht der Regen die Schmutzpartikel daraufhin ab. Auch Moosen, Algen, Flechten oder sonstigen unerwünschten pflanzlichen bzw. bakteriellen Stoffen fehlt es so an Nährgrundlage auf den Fassadenoberflächen, was zu reduzierten Kosten für Wartung und Reinigung führt.

Fassade am MARK München mit dreidimensionalen Glasfaserbeton-Elementen
Bild: © www.Lindner-Group.com

Neue Generation an nachhaltigeren Betonelementen

Nicht nur in Bezug auf den Reinigungseffekt haben Lindner GFB-Elemente einige Vorteile in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz: Glasfaserbeton wird rein aus mineralischen Rohstoffen hergestellt und kann dank der Dauerhaftigkeit der alkaliresistenten Glasfasern lange im Produktlebenszyklus gehalten werden.

Aufgrund der positiven Materialeigenschaften und der daraus resultierenden dünnwandigen Bauweise des Produkts liegt LinCrete Glasfaserbeton bereits mit den benötigten Ausgangsstoffen weit unter dem Niveau von „herkömmlichem“ Beton. Dieser müsste, ähnlich wie Naturstein und klassischer Architekturbeton, aufgrund der Statik viel dicker und somit schwerer als vorgehängte hinterlüftete Fassadenverkleidung ausgeführt werden – mit allen entsprechenden Nachteilen. Plattenwaren werden häufig mithilfe von Klebstoff zu Formteilen zusammengefügt und in jedem Fall mit erheblich höherem Einsatz von Stahl als Stützkonstruktion des Verkleidungselements und teilweise auch in der Unterkonstruktion.

LinCrete Glasfaserbeton wird gleich in der benötigten Form in dünnwandiger Bauweise produziert und ist somit viel leichter und ressourcenschonender. Dies zeigt sich im gesamten Bauprozess, von der Produktion über Transport bis zur Montage, und schlägt auch positiv beim Thema CO2-Einsparung zu Buche.

Begrünter Innenhof im MARK München
Bild: © www.Lindner-Group.com

Schwarzweißes Wechselspiel auf über 20.000 m²

Zusätzlich zur Elementfassade mit vorgehängter Glasfaserbetonverkleidung fertigte, lieferte und montierte Lindner auch schwarze Pfosten-Riegel-Fassaden sowie Kaltfassadenelemente. Am Haupteingang, bei dem sich das Foyer mit einer Glasfassade von 6,50 m über zwei Geschosse zieht, musste die Fassadenkonstruktion aufgrund der statischen Anforderungen aus Stahl ausgeführt werden. Ansonsten wählte man für die Pfosten-Riegel-Konstruktion in den Erdgeschossen schwarze Aluminiumprofile, genauso für die hinterlüftete Kaltfassade, bei der Aluminiumplatten an der Betonwand des Gebäudes vorgehängt wurden.

Ebenfalls in den Erdgeschossen wurden die Fenster zum Teil mit RWA-Sensorik ausgestattet. Lindner lieferte hier auch vier Rauch-Wärmeabzugsanlagen sowie verschiedene Außentüren, wie Drehtrommeltüren für die Haupteingangsbereiche. In den oberen Geschossen finden sich von Lindner gefertigte bzw. montierte Glasgeländer sowie 1.400 lfm. Attika. Insgesamt fertigte, lieferte und montierte die Lindner Building Envelope ca. 20.500 m² verschiedenster Fassadenlösungen und Sonderlösungen für das MARK München in einer Bauzeit von 1,5 Jahren.


Projekt: Bürokomplex »MARK München«

Standort: Landsberger Str. 346, 80687 München

Projektentwickler: FOM Real Estate GmbH, Heidelberg

BGF oberirdisch: 55.000 m²


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