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Besucherzentrum in Ilulissat (Grönland) mit Foamglas-Dämmung

Neubau eines Besucherzentrums in Ilulissat in Grönland
Flügel in der Wildnis

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An der Westküste Grönlands, 250 km nördlich des Polarkreises, haben Dorte Mandrup Arkitekter aus Kopenhagen das »Ilulissat Icefjord Centre« realisiert. Mit seiner leichten Konstruktion aus Stahl, Glas und Holz trotzt das flügelartig geformte Gebäude den widrigen arktischen Bedingungen. Das begehbare Dach ist mit druckfestem Schaumglas gedämmt und bietet einen fantastischen Ausblick auf den Eisfjord und die umliegende Landschaft.

Anforderung:

Nachhaltig gebautes Besucherzentrum am Eisfjord in Ilulissat, das dem rauen arktischen Klima trotzt

Lösung:

Aerodynamisch geformte Struktur aus Stahl, Glas und Holz mit langlebiger, robuster Dämmung aus Schaumglas


Ilulissat ist Grönlands bekannteste Stadt und mit über 5.500 Einwohnern die drittgrößte Stadt des Landes. Der Ort ist bekannt für seinen beeindruckenden Eisfjord und den aktiv kalbenden Gletscher. Von fast allen Punkten der Stadt aus sind die Eisberge des Fjords sichtbar. Sie stammen von einem der schnellsten und aktivsten Gletscher der Welt: dem Sermeq Kujalleq. Jährlich kalbt er über 35 km³ Eis – 10 Prozent der grönländischen Eisberge speisen sich aus diesem Gletscher. Aufgrund seiner Einzigartigkeit war der Ilulissat Eisfjord der erste Ort in Grönland, der in die Liste des UNESCO Welterbes aufgenommen wurde. 

»Ilulissat Icefjord Centre« von Dorte Mandrup mit Blick auf Eisberge
Bild: Adam Mørk

Zufluchtsort in der Wildnis

In dieser rauen arktischen Landschaft haben Dorte Mandrup Arkitekter das »Ilulissat Icefjord Centre« errichtet. Das Gebäude ist als ganzjährig geöffnetes Besucherzentrum und Treffpunkt für Anwohner, Touristen, Unternehmen, Politiker und Klimaforscher konzipiert. Neben Ausstellungsräumen beherbergt das Zentrum ein Filmtheater, ein Café sowie Räume für Forschung und Bildung.

„Das Icefjord Centre bietet einen Zufluchtsort in der dramatischen Landschaft und soll ein natürlicher Treffpunkt werden, von dem aus man die unendlichen, nicht-menschlichen Dimensionen der arktischen Wildnis, den Übergang zwischen Dunkelheit und Licht, die Mitternachtssonne und die über den Himmel tanzenden Nordlichter erleben kann“, sagt Architektin Dorte Mandrup.

Vom beidseitig verglasten Gebäude aus bieten sich den Besuchern spektakuläre Ausblicke auf den Eisfjord und die umgebende Landschaft. In der von JAC Studios gestalteten Ausstellung können sich die Besucher über die Geschichte des Eises sowie über die Natur und Kultur Grönlands informieren. Auch die Auswirkungen des Klimawandels auf diesen besonderen Ort werden thematisiert. Die Ausstellung ist als Landschaft aus »Eisschollen« angelegt, in der archäologische Objekte und Filme in Prismen aus Glas ausgestellt sind. 

Ausstellungsraum im »Ilulissat Icefjord Centre« in Grönland
Bild: Adam Mørk

Aerodynamisch geformt

Konzipiert ist das Gebäude als leichte, aerodynamisch geformte Struktur, die über dem zerklüfteten Gelände zu schweben scheint – „wie ein ausgestreckter Flügel, der sanft den Felsen berührt“, so die Architektin. Die windschnittige Form verhindert im Winter die Ansammlung von Schnee. Zudem schützt sie das Gebäude vor den eisigen arktischen Winden.

Da der Bau so leicht und nachhaltig wie möglich sein sollte, besteht die komplexe Struktur aus 50 skelettartigen, dreieckigen Stahlrahmen, die auf Stützen über dem Felsen ruhen. 80 Prozent des eingesetzten Stahls sind recycelt, der Baustoff Beton wurde auf ein Minimum reduziert. Fußböden, Decken und Dach bestehen aus ökologisch zertifizierter Steineiche. Die Glasfassade mit Drei-Scheibensystem hält Wärme zurück und sorgt für eine gute Isolierung.

Das geringe Gewicht der Konstruktion sorgt dafür, dass die Auswirkungen des Gebäudes auf das uralte Grundgestein sowie seine empfindliche Flora und Fauna gering sind. Bei der Schneeschmelze im Frühling kann das Wasser unterhalb des Baus abfließen und seinen ursprünglichen Lauf in den See Sermermiut beibehalten.

»Ilulissat Icefjord Centre« in Grönland mit See im Vordergrund
Bild: Adam Mørk

Öffentlich zugängliches Dach

Das in sich verdrehte Dach ist für die Öffentlichkeit zugänglich und kann frei betreten werden. Es ist als eine Art Tor zwischen der Stadt Ilulissat und der dahinter liegenden Wildnis konzipiert und fungiert als Fortsetzung des Wanderwegs, der zum Sermeq-Kujalleq-Gletscher führt. Das Naturschauspiel der abbrechenden Eisberge, die anschließend hinaus in die Diskobucht treiben, lässt sich vom erhöhten Aussichtspunkt des Daches noch besser beobachten.

Als Dachdämmung kam ‚Foamglas‘ zum Einsatz. Dieser Dämmstoff eignet sich besonders gut für Projekte, die eine hohe Dämmleistung und Langlebigkeit bei rauen Witterungsverhältnissen erfordern. Er besteht hauptsächlich aus anorganischem Glas, das durch Zugabe von Kohlenstoff als Blähmittel bei hohen Temperaturen zu einem porösen, glasigen Schaum aufgeschäumt wird. Dieser Schaum hat eine geschlossene Zellstruktur, die ihm seine charakteristischen Dämmeigenschaften verleiht. Seine wasser- und dampfdichten Eigenschaften machen ihn ideal für feuchtes Klima und verhindern Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung. Seine hohe Druckfestigkeit erlaubt es, schwere Lasten zu tragen, ohne dabei die Dämmleistung zu beeinträchtigen. Außerdem ist Foamglas nicht brennbar und hält hohen Temperaturen stand, ohne giftige Dämpfe freizusetzen.

Wenn im Januar nach sechs Wochen Dunkelheit der erste Lichtschimmer am Horizont auftaucht, versammelt sich die Gemeinde, um den Sonnenaufgang für 40 Minuten zu feiern. Das Dach des »Ilulissat Icefjord Centre« soll künftig als Versammlungsort für diese wichtige Zusammenkunft dienen.

Begehbares Dach des »Ilulissat Icefjord Centre« von Dorte Mandrup
Bild: Adam Mørk

Projekt: Ilulissat Icefjord Centre

Standort: Sermermiut Aqq. B 2089, Ilulissat 3952, Grönland

Bauherr: Realdania, Avannaata Kommunia und die Regierung von Grönland (Naalakkersuisut)

Architekten: Dorte Mandrup A/S, Kopenhagen
www.dortemandrup.dk

Landschaftsarchitektur: Kristine Jensen. Landscape & Architecture, Kopenhagen
www.kristinejensen.dk


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