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Wirkung von Licht und Raum

Neubau eines Büro- und Ausstellungsgebäudes in Karlsruhe
Wirkung von Licht und Raum

Dipl. Ing. Architekt Daniel Vieser, Karlsruhe

Die Unternehmensgruppe Feederle-feco hat im Karlsruher Industriegebiet Hagsfeld ein Ausstellungsgebäude von besonderer Qualität gebaut.
Jede Investition in einen Neubau ist eine unternehmerische Entscheidung, kontinuierliches Bauen Voraussetzung für beständiges Wachstum. Die Auffassung vom Bauen als langfristige unternehmerische Aufgabe lässt sich letztlich auch am gebauten Ergebnis ablesen. So wird im Familienunternehmen Feederle seit jeher mit Weitsicht investiert, geplant und gestaltet. Große Erweiterungen – für Produktion, Ausstellung oder Verwaltung – sind hier selten aus einem akuten Bedarf heraus entstanden. So blieb immer Zeit, Gedanken und Pläne reifen zu lassen.
Auch das feco-forum ist Teil einer langfristigen Zukunftsausrichtung. Beschlossen zu einer Zeit, in der andere Unternehmen größere Investitionen scheuten, wurde der Bau just zu dem Zeitpunkt fertig, da sich die Auftragsbücher wieder füllen, und das Kerngeschäft – Entwicklung, Fertigung und Montage von Systemtrennwänden – die volle unternehmerische Aufmerksamkeit fordert. Das neue Ausstellungsgebäude steht dem Unternehmen also zu einem Augenblick zur Verfügung, in dem die Wirtschaft die Rolle des Bauherrn wieder entdeckt, Architekten sich über neue Aufträge freuen und eine anschauliche Beratung zu hochwertigen Bauprodukten unentbehrlich ist.
Architektur als Kommunikationsmittel
Bauherren und Architekten sollen sich beide angesprochen fühlen von diesem Neubau. Die richtige Sprache – eine architektonische Sprache – musste es also sein, eine die aufhorchen lässt und einen Anspruch dokumentiert, der über die reinen Eigenschaften der ausgestellten Produkte hinausweist. Die Stuttgarter Architekten Lederer Ragnarsdóttir Oei sollten diesen Anspruch in ihrer Sprache formulieren. Der Entwurf erlaubt auf der gegebenen Fläche eine große typologische Vielfalt, verbindet die Eigenschaften eines emotionalen Ausstellungs- mit denen eines rationalen Bürogebäudes. Dies entspricht dem Wunsch, räumliche Erlebnisse zu stiften und gleichzeitig realistische Situationen zu schaffen, die in der gegenwärtigen Büroarchitektur anzutreffen sind.
Dabei ist das feco-forum geprägt von der Führung des Tageslichts in den Innenraum. Licht fällt durch Lochfassaden und vollflächige Schaufenster, zudem kommt es von oben. Als eine wichtige Errungenschaft des Entwurfs lässt sich die Tatsache bewerten, dass alle drei Vollgeschosse Licht auch aus der Mitte erhalten. Ein Atrium im 2. OG ist Lichthof und Freifläche. Hier liegen Kuppeln, durch die das Tageslicht über einen Luftraum bis ins EG fällt.
Viel schwieriger zu lösen, verglichen mit der Umsetzung des Raumprogramms, war die Fassade zur Straße. Die Tatsache, dass die Ausrichtung des Grundstücks im Widerspruch steht zur gewünschten Ausrichtung der Schaufenster, bereitete Bauherrn und Architekten Kopfzerbrechen. Das einjährige Ringen führte letztlich zu einer schuppenartigen Anordnung der Schaufenster. So wurden die Fassadenöffnungen, entgegen der übergeordneten Gebäudeausrichtung, gedreht – hinter der Fensterebene entstanden nebenbei imaginäre Räume, die auch unterschiedliche Möblierungen ohne Trennwände möglich machen.
Lebendige Ausstellung
Die Systemtrennwände finden vor allem dort ihren Platz, wo der Neubau das Gesicht eines Bürogebäudes annimmt: Auf der Südseite, zu erkennen an der Lochfassade, deren Wesen, ganz anders als die Straßenseite, aber genauso deutlich, markant herausgearbeitet ist. In die tiefschwarze Wellblechhaut, die das gesamte Gebäude umhüllt, schneiden kontrastreich schlanke Öffnungen mit weißer Fensterleibung ein. Dahinter liegen Zellenbüros, anhand derer sich die gesamte Bandbreite des feco-Trennwandsystems darstellen lässt: Querwände mit zahlreichen verschiedenen Varianten und Anschlüssen an die Flurtrennwand. Diese wiederum zeigt alle verfügbaren Glaskonstruktionen, von der Aluminium-gerahmten Einscheiben-Verglasung bis zur rahmenlosen Structural Glazing-Doppelverglasung einschließlich passender Türen.
Hier finden sich auch Arbeitsplätze von Mitarbeitern, so dass sich die Systemwände in einer realistischen Umgebung beurteilen lassen. Büros liegen auch im zweiten OG, wo ein Reiseveranstalter mit 20 Mitarbeitern untergebracht ist. Dort haben Kunden zusätzlich die Möglichkeit, tatsächlich genutzte Büros mit verschiedenen Trennwandkonfigurationen und Möblierungskonzepten zu erleben. So wird das Wechselspiel zwischen Wand und Möbel anschaulich und zeigt die besondere Ausrichtung des Unternehmens: Entwicklung und Herstellung von Systemtrennwänden und Fachhandel für Büroeinrichtungen.
Weitere Informationen
Trennwandsysteme bba 501
Architekten: Prof. Arno Lederer, Jórunn Ragnarsdóttir, Marc Oei, Stuttgart Tragwerksplanung: Ingenieurgruppe Bauen, Beratende Ingenieure – VBI, Karlsruhe Bauleitung: hms architekten, Ludwigsburg
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