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Antike Farben als Vorbild

Gestaltung einer Museumsausstellung in Trier
Antike Farben als Vorbild

Als einen Höhepunkt der Europäischen Kulturhauptstadt 2007 Luxemburg und der Großregion zeigt das Land Rheinland-Pfalz gemeinsam mit dem Bistum Trier und der Stadt Trier bis zum 4. November die kulturhistorische Ausstellung „Konstantin der Große“. Zum ersten Mal widmet sich eine Sammlung in diesem Umfang dem römischen Kaiser, der Konstantinopel gegründet und die Geschichte Europas durch die Anerkennung des Christentums bis heute geprägt hat. Rund 2 000 Exponate, darunter 600 Leihgaben von 160 Museen aus 14 Ländern, sind in drei Trierer Museen zu sehen: Neben dem Rheinischen Landesmuseum auch im Städtischen Museum Simeonstift sowie im Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum.

Ausschreibung
Bevor jedoch die zahlreichen Exponate aufgestellt wurden, galt es zunächst, die „Bühne“ für den sagenumwobenen Kaiser entsprechend herzurichten. Die Planungen dafür begannen schon vor zwei Jahren, als das Berliner Architekturbüro zamp kelp neo.studio die Architektenausschreibung für die Gestaltung der Ausstellungen im Rheinischen Landesmuseum und im Städtischen Museum Simeonstift gewann. Vor allem die variationsreiche und sehr lebendige Präsentation der Exponate durch besondere Farbgebungen überzeugte die Findungskommission, wobei sie gleichzeitig eine echte Herausforderung an die zu verwendenden Materialien stellte.
„Unser Konzept orientiert sich stark an der römischen Farbgebung, beispielsweise von Innenräumen, Tempeln, Wandmalereien und Mosaiken“ erläutert Moritz Schneider vom Architekturbüro zamp kelp neo.studio. Und fährt fort: „Im alten Rom gab es viele kräftige Töne, mit denen auch Skulpturen bemalt wurden. Der große Konstantinkopf, der in Trier ausgestellt ist, hatte höchstwahrscheinlich rote Lippen und blaue Augen. Unser Farbgestaltungskonzept griff eben diese kräftigen, antiken Töne auf, die wir den Ausstellungsthemen entsprechend einsetzten. Während beispielsweise grüne Flächen das römische Umland darstellten, setzten wir rot als typische Kaiserfarbe ein. Daneben war es aber auch elementar wichtig, Materialien zu finden, die sehr beständig sind. Bedenkt man, wie viele Menschen fünf Monate lang tagtäglich durch die Ausstellung laufen, sind diese Ansprüche leicht nachzuvollziehen.“
Umsetzung
Im November 2006 wurde daher eine Ausschreibung veröffentlicht. Den Zuschlag für einen Großteil der Ausstellungsarchitektur im Altbau des Rheinischen Landesmuseums erhielt die Simon Schreinerwerkstätte GmbH aus Hupperath, die sich frühzeitig mit dem Malerbetrieb Siegfried Schorn aus Laufeld für die Projektumsetzung zusammenschloss.
Gemeinsam suchte man sehr farbintensive, bis zu 150 Prozent pigmentierte Wandfarben und Lacke, die innerhalb der einzelnen Töne und Materialien perfekt aufeinander abgestimmt und zudem sehr belastbar sein sollten. Als weitere Vorgabe musste ein sehr kratz- und scheuerbeständiger, aber emissionsfreier Lack für die aus MDF (mitteldichte Faserplatte) hergestellten Präsentationselemente gefunden werden, damit die wertvollen und teilweise empfindlichen Ausstellungsstücke nicht angegriffen würden.
Für diese sehr speziellen Anforderungen kamen zwei Produkte in Frage: Die in zahlreichen Krankenhäusern erprobte, hoch scheuerbeständige Innendispersion Sigma Polymatt sowie der wasserverdünnbare Acryl-Lack auf Polyurethan-Basis Sigma Contour Aqua-PU Satin. Die nächste Fragestellung lautete: Wie lassen sich beide, von ihrer Zusammensetzung her sehr unterschiedlichen Materialien so abtönen, dass sie exakt die gleichen Farbtöne haben?
Die High-Tech-Abtönanlage Sigmamix-System mit mehr als 60 000 Farbtonrezepturen kann dank ihrer hohen Farbtongenauigkeit Wand- und Lackfarben aufeinander abstimmen. Ultrafeine Pigmente gewährleisten eine Mischqualität, die der von Werkstönungen entspricht und somit eine nahezu unbegrenzte Farbtonvielfalt in allen Anwendungsbereichen gewährleistet. Zudem wurden spezielle Untergrundfarbtöne verwendet, auf denen die späteren NCS-Töne optimal deckten und brillant wirkten.
Das Ergebnis dieser Auswahlprozedur hat die Architekten überzeugt. Und zwar noch vor der Fertigstellung, denn einige bereits gestrichene Flächen verstaubten auf der Baustelle durch andere Handwerksarbeiten. Diese Flächen konnten mit einem Microfasertuch gereinigt werden und sahen wieder wie frisch gestrichen aus im Gegensatz zu einigen Flächen, die mit anderen Produkten beschichtet waren.
Weitere Informationen
Dispersionsfarbe bba 508
Acryllack bba 509
Planung: zamp kelp neo.studio Architekten, Berlin
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