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Wie holländische Gartenvillen

Neue Wohnviertel in Capelle a. d. Ijssel
Wie holländische Gartenvillen

Die 60 000 Einwohner zählende Kleinstadt Capelle a. d. Ijssel liegt im dicht besiedelten Gebiet zwischen Rotterdam, Amsterdam und Utrecht. Seit den siebziger Jahren hat sie sich durch zahlreiche neue Wohnquartiere zu einem Musterbeispiel des niederländischen Siedlungsbaus entwickelt.

Seit Anfang 2002 wird das direkt an der Stadtgrenze zu Rotterdam gelegene Neubauviertel „Fascinatio“ erschlossen, bis Ende 2006 sollen rund 1 000 Wohnungen für etwa 2 500 Menschen entstehen. Die Namensgebung und Grundidee des Quartiers geht auf den niederländischen Schriftsteller Tom Manders zurück, der in seinem 1996 erschienenen Buch „Fascinatio de Wonderwind“ eine faszinierende Utopie einer lebendigen und naturnahen Stadt entworfen hat. Ähnlich fantasievoll und verspielt präsentiert sich auch die architektonische Gestaltung des von Wassergräben umgebenen Wohnviertels in Capelle.
Blickpunkt Haubendächer
Zu den interessantesten Projekten zählen 14 frei stehende, mit ein, zwei oder drei Wohnungen ausgestatteten Häuser in der „Solislaan“. Mit ihren haubenförmigen, teilweise rechtwinklig ineinander verschränkten Dächern und den vom Boden bis zum ersten Dachgeschoss aufsteigenden häufig mit schwarzen Glaspanelen gestalteten Erkern, sind sie ein markanter Blickpunkt im Zentrum des neuen Stadtteils.
Einen zusätzlichen Akzent setzen die vom ersten bis zum zweiten Dachgeschoss reichenden und ebenfalls teilweise mit schwarzen Glaspanelen ausgebildeten Dacherker in den Stirnfassaden, die sich nahtlos an die ungewöhnliche Dachform anfügen.
Für die renommierten Inbo Architecten aus Rijswijk ist das Projekt das städtebauliche Rückgrat des Viertels. Sie haben an diesem Standort den Wunsch der Bewohner nach einer fantasievollen und freundlichen Gestaltung umgesetzt und sich dazu entschieden, bei der Planung den um 1930 in der Region Westland weit verbreiteten Bautypus der holländischen Gartenvilla mit Runddach aufzugreifen und neu zu interpretieren.
Die dabei realisierte Dachkonstruktion ähnelt mit ihren tief liegenden Traufen in gewisser Weise dem klassischen Mansarddach, bei dem die Dachflächen in zwei unterschiedlich stark geneigten Abschnitten aufsteigen, um so im Vergleich zum herkömmlichen Giebeldach ein zusätzliches Vollgeschoss mit fast senkrechten Wänden zu ermöglichen.
Abweichend dazu zeigen der Typus der holländischen Gartenvilla und die Häuser in Capelle jedoch keine abgeknickte, sondern eine fließende, deutlich der Form gotischer Spitzbögen nachempfundene Dachsilhouette.
Steil- oder Flachdach?
Die Verwendung von Tondachziegeln stand aus Gründen der langfristigen Wirtschaftlichkeit und der Materialeinheitlichkeit von Anfang an fest. Aufgrund der teilweise nur geringen Neigung im oberen Dachbereich entschieden sich die Architekten für den von Röben produzierten Flachdachziegel „Flandern“.
Er kann durch seine besonderen Doppelfalzung bei entsprechenden Unterdeckungsmaßnahmen bereits auf Dächern ab 10° Neigung sicher verlegt werden. Die sanfte Wölbung des Ziegels gibt dem Dach durch das weiche Wechselspiel von Licht und Schatten eine ganz typische Charakteristik.
Aus der großen Farbpalette wählten die Architekten die Variante bronze-nuanciert, die mit ihrem leicht flammenden Farbspiel einen lebendigen Kontrast zu den hellgrauen und dunkelgrauen Fassadenklinkern schafft. Entsprechend ihrer fließenden Wölbung wurde die Holzskelett-Konstruktion der Dächer in Capelle mit gerundeten Sparren errichtet.
Um die Dächer dabei trotz ihrer flachen Neigung im oberen Bereich wasserdicht ausbilden zu können, wurde vor dem Aufnageln der ebenfalls leicht bogenförmigen Konterlattung eine zusätzliche Sperrschicht aus Hartfaserplatten eingefügt.
Für eine maximale Sicherheit gegen Sturmschäden wurden die auf der Querlattung verlegten Ziegel außerdem teilweise verklammert und verschraubt. Gemeinsam mit der bewährten Materialqualität der Röben Tondachziegel können die Bewohner sicher sein, dass sie in den nächsten Jahrzehnten keine Reparaturen oder Wartungen durchführen müssen.
Weitere Informationen
Tondachziegel bba 507
Planung: Inbo Architecten, Jeroen Simons, Rijswijk
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