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Wie eine fernöstliche Pagode

Stadthallen-Erneuerung in Salzkotten
Wie eine fernöstliche Pagode

Hallendächer werden aus Kostengründen immer noch überwiegend mit plattenartigen Werkstoffen eingedeckt. Mittlerweile gibt es mit Großflächenziegeln jedoch preisgünstige keramische Alternativen.

Eine davon nutzten die Mitglieder des „Hallenbauvereins Salzkotten“ jetzt zur Eindeckung ihrer Stadthalle.
Situation
Schon vor 28 Jahren wurde die alte Stadthalle von Vereinsmitgliedern größtenteils in Eigenarbeit errichtet. Die Gemeinde hatte dem Verein das Grundstück in Erbbaupacht zur Verfügung gestellt. Im Gegenzug verpflichtete sich die Schützenbruderschaft, eine Halle mit Kulturzentrum zu errichten und sie als Generalmieter auch anderen Vereinen zu vermieten.
Trotz zahlreicher Renovierungen entsprach die Halle jetzt nicht mehr den Erfordernissen eines zeitgemäßen Veranstaltungsortes: Die Belüftung war unzureichend, und durch die unzureichende Wärmedämmung von Fassade und Dach entstanden hohe Heizkosten.
Problematisch war insbesondere die Dachkonstruktion mit ihren nach innen geneigten Pultdächern. Das Wellmaterial war undicht.
Völlige Umgestaltung
Statt der einstigen Pultdach-Konstruktion wurden flach geneigte Walmdächer mit Dachreitern auf dem Hallenschiff und den Anbauten geplant. Lichtbänder sollten für mehr natürliches Licht sorgen.
Wegen des eng bemessenen Kostenrahmens war ein Deckungsmaterial gefragt, das die Ausführung zu einem wirtschaftlich vertretbaren Preis ermöglichte. Hier spielte neben zügiger Verlegung das Gewicht der Eindeckung eine entscheidende Rolle.
Denn das Tragwerk sollte nicht zu teuer werden – im Gegenteil: Der Wiedereinbau einiger Holzleimbinder aus der abgerissenen alten Dachkonstruktion war gewünscht.
Der Großflächen-Tondachziegel Nibra DS 5 von Nelskamp war die Lösung. Bei einem Flächengewicht von nur 32,5 kg/m² entlastet er die neu konzipierte Dachtragkonstruktion im Vergleich zu einer kleinformatigen keramischen Eindeckung um etwa 15 kg/m² Dachfläche.
Dachkonstruktion
Wesentliches Ziel war auch die schnelle und unkomplizierte Dachausführung: Eine selbsttragende gedämmte Riegelplattenkonstruktion aus Fertigteilelementen auf Holzleimbindern. Die 20 cm dicke Vollsparrendämmung der wärmedämmenden Elemente sowie raumseitige OSB-Holzfaserplatten (1,8 cm) und deckungsseitige DWD-Holzfaserplatten (1,8 cm) stellen den Wärmeschutz des Daches sicher.
Aufgrund der geringen Dachneigung der neuen Walmdächer (16 Grad) war ein regensicheres Unterdach erforderlich.
Da die regensichere Regeldachneigung des Nibra DS 5 von 22 Grad nur geringfügig unterschritten wurde, reichte eine verschweißte Unterspannbahn zur Gewährleistung aus.
Im Detail
Die federführende Bauleitung und Detailplanung übernahm ein Mitglied des Hallenbauvereins, Dipl.-Ing. Architekt Werner Niggemeier. Seine Firma sorgte für die Einhaltung der Terminplanung und der bautechnischen Normen.
Die Verlegung erfolgte durch Vereinsmitglieder, angeleitet von mehreren örtlichen Dachdeckerfirmen. Dass die Verlegung durch „Laien“ trotzdem vollkommen unproblematisch verlief, zeigt die hohe Verarbeitungsfreundlichkeit des Ziegelmodells. Denn der Nibra DS 5 erwies sich bei der Verlegung trotz seiner Größe als relativ handlich. Sein Verschiebefalz erlaubte zudem den Ausgleich kleinerer Ungenauigkeiten bei der Traglattung.
Durch das große Format reduzierte sich auch der Zeitaufwand für Zuschnittarbeiten bei den Flächenübergängen. Die Zahl der geschnittenen Ziegel verringerte sich um rund ein Drittel; die Ziegelecken fielen größer aus als bei Kleinformaten und waren dadurch leichter anzudecken.
Wie bei praktisch allen Ziegeln sorgten Formziegel aus dem Zubehörprogramm des Nibra DS 5 – z.B. First- und Ortgangziegel – für die einfache Eindeckung von Dachdetails.
Insgesamt wurden rund 3 100 m² Dachfläche mit dem großformatigen Ziegel eingedeckt, dessen warmer Farbton Rotbraun engobiert zusammen mit der gleichmäßigen Strukturierung der Dachflächen ins Auge fällt.
Weitere Informationen
Großflächen- Tondachziegel bba 506
Architekten: Entwurf: Rudolf Keuper, Holzbau Keuper, Salzkotten Bauplanung und Bauleitung: Dipl.-Ing. Architekt Werner Niggemeier, Accent GmbH u. Co KG a. A., Salzkotten
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