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Formen spielerisch inszeniert

Stadion in Istanbul
Formen spielerisch inszeniert

Wie viele andere Länder auch, bewarb sich die Türkei schon für die Olympischen Spiele im Jahr 2000. Nachdem die Wahl des IOC jedoch auf Sydney fiel, beschloss man kurzerhand, sich für die Austragung im Jahr 2004 zu bewerben. 1997 fällt die Entscheidung, die Spiele in 2004 in Athen auszurichten. Dennoch starten die türkischen Behörden mit dem Bau der Einrichtungen des zukünftigen olympischen Parks.

Er liegt in Ikitelli, wenige Kilometer nördlich des internationalen Flughafens Istanbuls. Im Zuge dessen wird ein internationaler Architektenwettbewerb für den Bau des olympischen Stadions ausgeschrieben.
Architektenwettbewerb
Im Jahr 2000 kandidierte Istanbul erneut für die Olympischen Sommerspiele, diesmal für das Jahr 2008. Doch bei dieser Auswahl unterlag man Peking.
Bei dem parallel stattfindenden Architektenwettbewerb werden zwölf internationale Gruppen zur Teilnahme ausgewählt.
Nach dem Entscheid der Jury wurde der Entwurf des Pariser Architekturbüros SCAU der Architekten Michel Macary und Americ Zublene unter der Leitung von Yann Bescout realisiert. Als architektonisches Ereignis der zukünftigen Olympischen Anlage verstanden, öffnet sich das Stadion zur umgebenden Landschaft sowie zu allen olympischen Einrichtungen.
Es wurde auf einer Längsachse mit Sitzreihen in Nord-Süd-Ausrichtung gebaut. Zwei asymmetrische Blocks auf dieser Achse kennzeichnen den Stadionbau: Der im oberen Abschnitt überdachte östliche Teil und der aus Sitzreihen und einem Sockelgebäude bestehende westliche Teil.
Dieser ist mit einem auf zwei spitz zulaufenden Masten ruhenden sichelförmigen Tragwerk überdacht, dessen Enden an in den Masten befestigten Verspannungsseilen hängen. Im Gegenpart dazu bildet die Ost-West-Querachse ein symmetrisches Element.
Spiel mit Formen
Da im Anforderungskatalog für das Stadion nicht nur die Arena selbst, sondern auch noch ein 68 000 Quadratmeter großer, die Arena umfassender Raum sowie entsprechende fußläufige Erschließungsbereiche zu planen waren, spielten die Architekten in ihrem Entwurf mit diesen unterschiedlichen Orten.
So werden zwei geometrische Formen inszeniert, die sich gegenseitig verstärken.
Die orthogonale Geometrie der Vorplätze, kombiniert mit dem die olympische Anlage abschließenden, großen, langen rechteckigen Gebäude wirken wie ein langer mit unterschiedlichen sportlichen Einrichtungen umsäumter Teppich.
Antipodisch dazu die gebogene Geometrie der Sitzreihen, des Daches und der peripheren Zubringer zu den Parkplätzen.
Dachlandschaft
Besonderes konstruktives und optisches Element ist das Westdach des Stadions; es überspannt 32 000 Sitzplätze. In seiner Fläche entspricht das 276 Meter lange und 75 Meter breite Dach zwei Fußballplätzen bzw. 16 370 Quadratmetern.
Auf zwei rund 53 Metern hohen Betonmasten ruht ein 1 000 Tonnen schwerer Fachwerkträger, der die Dachtragkonstruktion bildet und die 196 Meter auseinander stehenden Masten überbrückt. Den hinteren Ring der Dachkonstruktion bilden 46 bis 54 Meter lange Balken, die von vier Pendelstützen getragen werden, die sich im hinteren Teil der Sitzreihen abstützen.
Insgesamt lagert damit das Dach auf dem hinteren Ring und dem vorderen Haupttragbalken. Über die beiden Betonmasten ragen zwei Fachwerkmasten hinaus. Sie ermöglichen die Befestigung der Sichelenden des Daches mittels Verspannungsseilen. Je ein Gewicht von 70 Tonnen ist zusätzlich eingelassen, um ein vom Wind verursachtes Abheben zu verhindern.
Geflügelter Gegensatz
Die gegenüber angeordnete Tribüne sollte nach den Plänen der Architekten nicht überdacht werden. Jedoch wurde hier dennoch auf Wunsch der türkischen Behörden ein Dach erstellt. Die Form des Ost-Daches lehnt sich an zwei große halbkreisförmigen Flügel mit abgeschnittenen Enden an. Abgestützt wird es auf röhrenförmigen Druckstreben sowie auf am Anfang der oberen Sitzreihen angeordneten Stützen. Für diese Dachkonstruktion gibt es keine Aufhängung. Zudem belastet das rund 1 300 Tonnen schwere und in der Mitte 45 Meter hohe Kragdach die Betonkonstruktion.
Vorgespannte Stähle in der Betonkonstruktion nehmen diese statischen Lasten auf.
Dachabdichtung
Beide Dachflächen wurden mit der Kunststoff-Dachbahn Rhenofol® der FDT FlachdachTechnologie GmbH & Co. KG abgedichtet.
Materialbasis der Kunststoffdachbahn ist Polyvinylchlorid weich (PVC-P). Wahlweise sind die Bahnen mit Synthesefäden verstärkt – Rhenofol® CV – oder mit Glasvlieseinlage – CG – lieferbar. Als witterungs- und UV-beständige Bahnen lassen sie sich unter Auflast lose verlegen oder mechanisch befestigen. Insbesondere im gewerblichen und industriellen Bereich kommen die bewährten Bahnen zum Einsatz. Deshalb sind sie hinsichtlich ihrer Beständigkeit gegen Industrie- und Heizungsabgase bestens ausgerüstet. In Verbindung mit der hohen Alterungsbeständigkeit und Langlebigkeit der Bahn bietet diese Bahn ideale Voraussetzungen für eine langfristig wirtschaftliche Abdichtung.
Für spezielle Anwendungen unter Begrünungen hat die wurzelfeste und gegen Quecken und Rhizome resistente Kunststoff-Dachbahn selbst den aktuellen FLL-Härtetest bestanden.
Alle Nahtüberdeckungen können bei der Rhenofol® fachgerecht durch Quell- oder Warmgasschweißen geschlossen werden. Die so erstellte Abdichtung ist im System auch widerstandsfähig gegen Flugfeuer und strahlende Wärme (DIN 4102). Ein umfangreiches Zubehörsortiment zur sicheren Detailausbildung rundet das System ab.
Weitere Informationen
Kunststoff- Dachbahn Rhenofol® bba 532
Architekten: Michel Macary, Americ Zublene und Yann Bescout (Leitung), Architekturbüro SCAU, Paris
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