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Fassade wie plissierter Stoff

Erweiterungsbau eines Gewerbe- und Bürobaus in Dannenberg
Fassade wie plissierter Stoff

Mitten in der Altstadt von Dannenberg wurde ein Industriegebäude erweitert. Komplexe Funktionszusammenhänge des Firmenstandorts konnten mit der kleinteiligen historischen Bebauung in Einklang gebracht werden. Für Zurückhaltung und doch moderne Ausstrahlung sorgt die Fassade aus rötlich eloxiertem Aluminium. Gewellte Aluminiumprofile stellen den Bezug zu den plissierten Stoffen her, die der Bauherr produziert.

Eigentlich ist der Bau eines Industriegebäudes oder der Ausbau der Produktionskapazitäten etwas Profanes. Ungewöhnlich und eine echte Herausforderung ist jedoch die Erweiterung eines Industriebaus in einer historischen Altstadt mitten in der kleinen niedersächsischen Stadt Dannenberg. Europas führender Textilverlag Nya Nordiska entschied sich für eine Erweiterung, wollte aber den Standort nicht aufgeben. Das Berliner Büro Staab Architekten gewann den Wettbewerb und stellte sich der Aufgabe. Das Ergebnis erfüllt den Wunsch des Bauherrn, weil der Neubau den funktionalen und finanziellen Vorgaben entspricht und das kontinuierliche Wachstum von Nya Nordiska dokumentiert.

Wer die engen Gassen in der Altstadt Dannenbergs kennt, weiß um die erschwerten Bedingungen, unter denen der Erweiterungsbau verlaufen ist. Das Besondere dieser Aufgabe bestand darin, die komplexen Funktionszusammenhänge des Firmenstandortes mit der kleinteiligen historischen Bebauung in Einklang zu bringen. Althergebrachtes wurde in Beziehung zur Gegenwart gesetzt.
Zurückhaltend modern
Die Form und das Volumen der umgebenden Giebeldächer wurde aufgegriffen und eine angemessene Maßstäblichkeit eingehalten. Markant ist die einheitliche Gestaltung der Fassade aus rötlich eloxiertem Aluminium, das sich auch farblich in die städtische Struktur einbindet. Die organisatorische und gestalterische Einheit des Gebäudes wirkt aber auch sympathisch zurückhaltend, zugleich modern und ein wenig futuristisch, was im Wesentlichen an den verwendeten Aluminiumprofilen der Marke Welltec liegt, die maßgeschneidert produziert und passgenau gefaltet für die Gebäudestruktur montiert wurden.
Dass die Entscheidung für Welltec getroffen wurde, war nach Angaben des Architekten ein glücklicher und nutzbringender Zufall, der mit der Ansicht einer Materialprobe begann und dann, mit dem Hinweis auf die äußerst flexiblen Möglichkeiten der Kantung und Ausformung der Bleche sowie die Materialverfeinerung, der deutlich machte, dass sich dieses Produkt grundlegend von den üblichen Aluminiumprofilen für den Industriebau unterscheidet. Die Entscheidung war recht schnell getroffen und eine angemessene Lösung für die Faltung der Giebel und die maßgenaue Produktion der Bleche gefunden.
Bemerkenswert ist außerdem die Wirkung der gefalteten Giebel auf den Betrachter. Sie vermittelt den Eindruck einer gefalteten Landschaft, ähnlich einem plissierten Stoff, was wiederum eine gelungene Verbindung zum Arbeitsfeld des Bauherrn Nya Nordiska beschreibt.
Nach nur einjähriger Bauzeit war es dann so weit. Der Textilverlag Nya Nordiska in Dannenberg eröffnete seinen Erweiterungsbau am 3. September 2010 und verfügte somit über die dringend benötigten Kapazitäten, die durch den Ausbau des Exportgeschäfts und die damit verbundene stetige Vergrößerung der Stoffkollektion und des innovativen Produktangebots notwendig wurden. Wesentlich waren aber die verbesserten funktionalen Strukturen der Arbeitsbereiche, -wege und -abläufe. Das größere Atelier mit Nordlicht von oben für das Nya Nordiska Design-team wurde ebenso neu geschaffen, wie die gewerblichen Flächen für die Musterfertigung, den Nähservice und das Produktsegment Nya Artline (Tochterfirma).
Die 4 110 m² Gewerbe- und Bürofläche erstrecken sich über sechs neue, miteinander verbundene Baukörper. Gemeinsam mit den vorhandenen Gebäuden, die bereits dreizehn Jahre zuvor erstmals erweitert wurden, bildet der Neubau eine gelungene Symbiose aus Fachwerk und moderner Architektur, in dessen Zentrum sich ein begrünter Innenhof befindet. Die Investition von 6,5 Millionen Euro in den Erweiterungsbau wurden aus Sicht des Unternehmens gut angelegt. Das Projekt wurde von der Landesregierung in Hannover mit Fördermitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt.
Planung Leistungsphasen 2 – 7: Staab Architekten, Berlin Mitarbeit Realisierung: Alexander Böhme (Projektleitung), Madina v. Arnim, Marion Rehn, Marcus Ebener, Sabine Zoske, Tobias Steib (Ausschreibung und Vergabe)
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