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Je schwerer desto besser

Sommerlicher Wärmeschutz
Je schwerer desto besser

Dipl.- Ing. (FH). Thomas Hanold, Bundesverband Kalksandsteinindustrie Hannover und Dipl.- Ing. Bernd Niebuhr, Hannover /red.

Der vergangene, extrem heiße Sommer hat nun auch bei uns eindrucksvoll gezeigt, dass sich drückende Hitze in Büros und Privatwohnungen sehr unangenehm und nachweislich leistungsmindernd auswirkt.
Unsere Nachbarn in Südeuropa demonstrieren schon immer, wie baulicher „Hitzeschutz“ funktionieren kann. Sie verwenden für den Bau ihrer Häuser bevorzugt massive, wärmespeichernde Baumaterialien. Denn grundsätzlich gilt: Je schwerer der Baustoff, desto besser ist die Wärmespeicherfähigkeit. Und je mehr Wärme gespeichert wird, umso weniger erwärmt sich die Raumluft.
Hohe Wärmespeicherfähigkeit
In unseren Breitengraden hat sich die KS-Funktionswand mit dem Wandbaustoff Kalksandstein besonders gut bewährt, weil die hohe Wärmespeicherfähigkeit von KS für einen ausgeglichenen Temperaturverlauf sorgt; auch während sommerlicher Hitzeperioden.
Ein weiterer Pluspunkt: Die Speicherfähigkeit einer Wand kann nur bis zu einer gewissen Dicke genutzt werden. Aus diesem Grund sind schlanke KS-Wände effektiver als dicke wärmedämmende Außenwände, da nur in deren Randbereichen Wärme gespeichert werden kann. Deshalb wirken sich auch bei schlanken Innenwänden die hohen Rohdichten und die damit verbundene Wärmespeicherfähigkeit günstig aus.
Besonders gut lässt sich dieser Effekt nutzen, wenn durch Lüftung während der kühleren Nachtstunden der Wärmespeicher Kalksandstein „entladen“ wird.
Der gleiche Effekt wird auch im Winter für die passive Beheizung der Räume genutzt. Dann wirkt das KS-Mauerwerk wie ein solarer Kachelofen, der die gespeicherte Wärme mit einer Zeitverzögerung – also am kühleren Abend – an die Innenräume wieder abgibt.
Vereinfachtes Nachweisverfahren
Ein vereinfachtes Nachweisverfahren zum sommerlichen Wärmeschutz stellt DIN 4108–2 zur Verfügung. Es soll sicherstellen, dass es in Räumen auch ohne Kühlmaßnahmen nicht unzumutbar heiß wird. Der Nachweis ist praktisch für alle Aufenthaltsräume – auch Bürogebäude – durchzuführen und wird je nach Fensterflächenanteil auch von der EnEV gefordert.
Die Vorteile schwerer wärmespeichernder KS-Konstruktionen werden auch in der Normung berücksichtigt. Mit Neufassung von DIN 4108–2 (Erscheinungsdatum: Juli 2003) wurde die Einstufung der Konstruktion in Bauartklassen überarbeitet. In Zukunft werden massive Konstruktionen nicht mehr pauschal als „schwere Bauart“ eingestuft; eine differenzierte Betrachtungsweise ist erforderlich.
Soll die Bonusregelung für schwere Bauweise in Anspruch genommen werden, ist der zusätzliche Nachweis der vorhandenen Wärmespeicherfähigkeit (Cwirk/Ag) vorzunehmen. Bei Ausführung reiner KS-Konstruktionen (Rohdichteklasse Soll die Bonusregelung für schwere Bauweise in Anspruch genommen werden, ist der zusätzliche Nachweis der vorhandenen Wärmespeicherfähigkeit (Cwirk/Ag) vorzunehmen. Bei Ausführung reiner KS-Konstruktionen (Rohdichteklasse 1,8, Verwendung von massiven Stahlbetondecken) im Wohnungsbau kann dieser Bonus grundsätzlich ohne weiteren Nachweis in Anspruch genommen werden. Der maßgebliche Grenzwert wird in diesen Fällen sicher erreicht.
Die Kalksandsteinindustrie bietet auf ihren Internetseiten unter www. kalksandstein.de ein neues Nachweisprogramm zum sommerlichen Wärmeschutz an.
Neben ausführlichen Informationen wird das neue Nachweisverfahren auch anhand eines anschaulich dokumentierten Beispiels erläutert. Eine farbige Klimakarte zeigt die neue Klimazoneneinteilung der Norm für die Bundesrepublik.
Vorbereitete Tabellenblätter unterstützen Planer und Architekten bei der Massenermittlung und dem aufwändigen Nachweis der wirksamen Wärmespeicherfähigkeit zur Einstufung in Bauteilklassen.
Der eigentliche Nachweis kann mit einem vorbereiteten Tabellenblatt geführt werden. Die aussagefähigen Ergebnisausdrucke können den Planungsunterlagen beigelegt werden.
Weitere Informationen
Sommerlicher Wärmeschutz/ Nachweisverfahren bba 506
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