Beim Neubau dieses großzügig dimensionierten Wohnhauses gelang eine Verbindung aus südländischem Flair und geometrischer Linienführung. Ihren Beitrag hierzu leisten das bruchraue Sichtmauerwerk sowie die symmetrische Anordnung der Fensteröffnungen.
Bernd Niebuhr/jo
Planer und Bauherr ist es gelungen, der Villa Eigenständigkeit zu verleihen. Mit ihrer kompromisslosen, geometrischen Linienführung und Formensprache ist sie auffallend und weit entfernt von Langeweile, wirkt dabei aber nicht aufdringlich oder dominant.
Offen und einladend
Das weiße, bruchraue Sichtmauerwerk und die großen, symmetrisch angelegten Fensterflächen sowie das flach geneigte Dach mit seinem deutlich sichtbaren Überstand lassen das Haus offen und einladend wirken.
Architekt Martin Schmedding von Kirchner Immobilien aus Telgte: „Licht, Luft, Landschaft sind die wesentlichen Kennzeichen für den Entwurf. So taucht das Thema Transparenz innen wie außen immer wieder als Leitmotiv auf. Innen sorgen große bodentiefe Fensterelemente für ein helles Wohnambiente und eine offene Atmosphäre. Licht strömt in alle Teile des Hauses. Symmetrie ist das vorherrschende Grundrisselement. Im zweigeschossigen Haupttrakt dreht sich das Wohnen um eine Mittelachse, die vom Hauseingang über die Halle bis zum Küchen-Essbereich reicht. Der Essbereich bildet auch den reizvollen Mittelpunkt und bietet einen schönen Blick in die umgebende Natur. Es ist, als wolle man die herrliche Landschaft in das Haus holen.“
Einen gelungenen Kontrast zu dem sehr symmetrischen Hauptkörper bilden die zwei eingeschossigen Anbauten links und rechts des Hauses. In einem Anbau ist eine Garage und im zweiten großzügiger Wohnraum untergebracht. Zu erholsamen Momenten lädt die überdachte Terrasse ein, die vom Wohnbereich aus zu erreichen ist. Zwei Palmen unterstreichen hier die Vorliebe zu südländischer Lebensart.
Fassade: Optisch fugenlos
Die Fassade des Wohnhauses erhält ihren rustikal, repräsentativen Charakter insbesondere vom weißen, bruchrauen KS-Fasenstein-Strukturstein, der vom Kalksandsteinwerk Bienwald in Hagenbach kreiert wurde. Die Idee, die dem KS-Fasenstein-Struktur zugrunde liegt, basiert auf zwei raffinierte Details. Zum einen sind die Kanten des Steins abgeschrägt. Es ergibt sich eine Fase, die um den Stein läuft. Die ausdrucksvolle Linienführung der Steine kommt dadurch auf der Wandfläche optimal zur Geltung. Die Wand wirkt flächig und gleichzeitig in sich strukturiert. Ein millimeterdünner weißer Mörtel sorgt für die notwendige statische Haftung der Steine untereinander. Das Mauerwerk erscheint optisch fugenlos.
Das zweite gestalterische Element ist die bruchraue Struktur. Sie schafft eine warme, raue Sichtfläche und verleiht den leicht rustikalen Charakter. Auf der Wand ergeben sich – hervorgerufen durch die Fasenführung und die bruchraue Oberflächenstruktur – lebendige Licht- und Schattenkompositionen. Der Tageslichteinfall oder die abendliche Beleuchtung betonen die Steinstruktur.
Architekt Schmedding: „Ohne ihren Reiz zu verlieren, tritt die hohe Maßhaltigkeit der Oberflächenbeschaffenheit optisch in den Hintergrund, wobei die umlaufende Fase – als Gestalt gebendes Element – der Fassade die notwendige Leichtigkeit und Dynamik verleiht. Dieses Zusammenspiel – Fase und bruchraue Steinstrukur – schafft die Balance zwischen Lebendigkeit und Entspannung, zwischen Exklusivität und Attraktivität. Mit dem Spiel aus hell und dunkel entstehen Schattierungen, die der Fassade eine einzigartige Ausstrahlung gibt.“
Projektleitung/Architektur: Kirchner, Planen – Verwalten – Entwickeln, Telgte
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