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Lückenlos gekapselt

Neubau eines 7-geschossigen Wohnbaus in Holzbauweise in Berlin
Lückenlos gekapselt

Gipsfaserplatten können einen wichtigen Beitrag beim passiven Brandschutz leisten. Ganz besonders gilt dies für den Holzbau. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist das siebengeschossige Holzhaus, das die Berliner Architekten Tom Kaden und Tom Klingbeil in Berlin errichtet haben.

Dipl. Ing. Olaf Meier

Das Wohnhaus in der Esmarchstraße im Bezirk Prenzlauer Berg konnte nur errichtet werden, da alle tragenden Holzbauteile durch eine lückenlose Brandschutzbekleidung mit Gipsfaser-Platten gekapselt wurden.
Eigentlich gehört das Haus mit seiner Höhe zur Gebäudeklasse 5, bei der tragende Wände und Decken feuerbeständig in F90-AB auszuführen sind. Alle wesentlichen Teile müssen dabei aus nichtbrennbaren Baustoffen (Baustoffklasse A) bestehen, womit Holz ausscheiden würde.
Konsequente Brandschutzbekleidung
Um das Projekt trotzdem realisieren zu können, holten die Architekten in Abstimmung mit der Dehne, Kruse Brandschutzingenieure GmbH & Co. KG Genehmigungen im Einzelfall ein. Kernelemente des Brandschutzplans sind die kurzen Fluchtwege sowie die signifikante Erhöhung des Feuerwiderstands der tragenden Holzbauteile durch eine lückenlose Brandschutzbekleidung (Kapselung) mit Fermacell Gipsfaser-Platten. Damit konnten die tragende Holzkonstruktion und die Decken in der Qualität hochfeuerhemmend entsprechend der Kapselklasse K60 errichtet werden.
Zudem planten die Architekten neben dem eigentlichen Gebäude ein frei stehendes Treppenhaus aus Stahlbeton. Über 3 m lange Stahlbetonstege erhält jede Wohneinheit einen eigenständigen Zugang und besitzt dadurch direkte und mit maximal 20 m kurze Fluchtwege. Mehrere Rauchmelder pro Wohnung sorgen zudem für eine schnelle Brandentdeckung. Abgesehen von der Brandwand zum Nachbargebäude sowie zwei Betonkernen für die haustechnischen Installationen besteht die Konstruktion des Wohnbereichs komplett aus Holz. Die tragenden Riegel und die 30 x 36 cm dicken Stützen in den Außenwänden sind mit Massivholz ausgefacht, wodurch schwer zu beherrschende Hohlraumbrände zuverlässig ausgeschlossen werden. Gegen eine Entzündung schützt zusätzlich die lückenlose Bekleidung aller tragenden Bestandteile, die innen aus zwei jeweils 18 mm dicken Fermacell Gipsfaserplatten besteht.
Gedämmt mit Steinwolle
Auf der Außenseite benötigt die Konstruktion sogar nur eine 12,5 mm dicke einlagige Beplankung mit Fermacell, weill hier 100 mm dicke Steinwollelamellen von KnaufInsulation mit erhöhter Rohdichte aufgebracht wurden. Die Steinwollelamellen optimieren den Wärme- ebenso wie den Brandschutz. Die innere und äußere Bekleidung des Tragwerks erfüllt so die Kriterien der geforderten Kapselklasse K60, d.h. sie verhindert im Brandfall für mindestens 90 Minuten eine Entzündung der Holzkonstruktion.
bba-Infoservice Fermacell-Beplankung 584 Steinwollelamellen 585
Architekt/Bauleitung: Kaden Klingbeil Architekten, Berlin Brandschutz: Dehne, Kruse Brandschutzingenieure GmbH & Co. KG, Gifhorn
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