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Betriebskosten weitgehend minimiert

Neubau einer barrierefreien Wohnanlage in Münster
Betriebskosten weitgehend minimiert

Im grünen Stadtteil Mecklenbeck in Münster entstand auf der ehemaligen „Kirchwiese“ eine barrierefreie Wohnanlage, die ein optionales Altenpflegekonzept vorsieht. Auch in ökologischer und ökonomischer Hinsicht verdient das Projekt Anerkennung: Eine Wärmepumpen-Anlage trägt zur nachhaltigen Energieeinsparung bei.

Es war eine einmalige Chance, als die evangelische Johannes-Kirchengemeinde Münster in unmittelbarer Nähe des evangelischen Altenhilfezentrums Meckmannshof ein Grundstück zur Bebauung von Wohnhäusern zur Verfügung stellte. Für die P+S Planung und Schlüsselfertigbau GmbH und dessen Projektentwickler Andreas van der Meulen stand von vornherein fest: Das Grundstück in grüner Lage mit guter Infrastruktur war für den barrierefreien Wohnungsbau prädestiniert. „Angestrebt haben wir von Anfang an eine Durchmischung der Generationen – um eine soziale Trennung der Altersklassen zu vermeiden. Außerdem sollen jüngere und ältere Menschen durch gegenseitige Kontakte profitieren“, erklärt van der Meulen.

Wohnraum mit sozialem Umfeld
Wo Jung und Alt zusammen wohnen, da sind Toleranz und Offenheit notwendig. Daher haben die Planer das Objekt hinsichtlich seiner Funktionen genau durchdacht: Neben 35 barrierefreien Wohneinheiten mit Wohnungsgrößen zwischen 62 und 114 m2 wurde auch ein zentraler, etwa 85 m2 großer Gemeinschaftsbereich und ein großzügiger Innenhof geschaffen, den die Bewohner gemeinsam gestalten und pflegen. „Im Laufe der Monate und Jahreszeiten verändert sich die Gestalt der Wohnanlage permanent – das ist auch so gewünscht, denn es beeinflusst die Agilität unserer Senioren positiv“, erklärt Architekt Frank Reinsch vom Architekturbüro Reinsch, der die Wohnanlage geplant hat.
Inmitten der lebendigen, warmen Farbgebung der Fassaden, die mal mit zurückhaltenden, mal mit kräftigen Farben auf Lichteinfall und Himmelsrichtung abgestimmt sind, halten sich die Bewohner gerne auf. Kommunikation ist gewünscht und wird hier aktiv gelebt. Daher orientieren sich auch die Terrassen und Balkone zum Innenhof, alle Zugänge sind barrierefrei. Die drei um den Innenhof angeordneten Gebäude bilden einen zusammenhängenden Komplex – verbunden durch zwei Treppenhäuser und einen Aufzugsbereich. Ein vierter Gebäuderiegel mit eigenem Aufzug schirmt den Schall der Straße zum Innenhof ab. Über breite Laubengänge, die für die Eigentümer zusätzliche Aufenthalts- und Kommunikationsqualität bieten, lassen sich die Wohnungen auf allen drei Wohnetagen und das Kellergeschoss mit der Tiefgarage und den Kellerräumen schwellenlos erreichen. Jede Wohneinheit ist so konzipiert, dass aus dem Wohnbereich später jederzeit ein Schlafzimmer werden kann – beispielsweise, wenn jemand pflegebedürftig wird. Alle Bäder haben bodengleiche Duschen und breite Türen.
Selbständig wohnen im Alter
Die Besonderheit des Wohnparks ’Kirchwiese’ liegt für ältere Bewohner jedoch vor allem in der Anbindung an das unmittelbar benachbarte evangelische Altenhilfezentrum Meckmannhof. P+S Projektentwickler Andreas van der Meulen hat sich für eine Kooperation stark gemacht und während der Planungsphase zahlreiche Gespräche mit der evangelischen Kirche und der Pflegeeinrichtung geführt: „Zu einem nachhaltigen Wohnkonzept gehört immer ein Blick über den Tellerrand. Die Lage des Wohnparks direkt neben der Altenpflegeeinrichtung ist außergewöhnlich günstig, so dass es selbst stark bewegungseingeschränkten Bewohnern möglich sein wird, bis ins hohe Alter selbständig zu wohnen.“ Vor allem die Älteren sind beruhigt, Serviceleistungen im Bedarfsfall jederzeit und in vielen Facetten in Anspruch nehmen zu können.
„Durch unsere klare Haltung zu Qualität, Ökologie, Architektur und Innovation schaffen wir Lebensräume, in denen Menschen gerne zu Hause sind“, erläutert der Architekt Frank Reinsch. „Mit dem Wohnpark „Kirchwiese“ haben wir unsere Vision von harmonischem, generationsübergreifendem Wohnen realisiert. Energiesparende Bauweise, „Mehrwert“-Architektur und ein überaus attraktives Wohnumfeld stehen im Einklang miteinander.“
Langfristig sparsam heizen
Damit das Neubau-Ensemble sowohl in ökologischer als auch in ökonomischer Hinsicht ein Erfolgsprojekt wurde, saßen TGA-Fachplaner Jochen Liebezeit und die Architekten von Anfang an gleichberechtigt am Planungstisch. Denn nur so ließ sich die Frage klären, wie man nach der gültigen EnEV bauen, dämmen und belüften muss, um Erstellungs- und Betriebskosten weitgehend zu minimieren. Im Hinblick auf die Beheizung und Warmwasserbereitung erfolgte im Vorfeld eine Wirtschaftlichkeitsberechnung. Untersucht wurden hierbei die Systeme für Kraftwärmekopplung, Gas-Brennwert-Technik sowie Luft/Wasser-Wärmepumpen und Sole/Wasser-Wärmepumpen. Eine Wasser/Wasser-Wärmepumpe kam nicht in Betracht, da das Grundwasser in Münster stark manganhaltig ist. Die Ergebnisse favorisierten ein Sole/Wasser-Wärmepumpensystem – als langfristig effiziente Lösung. „Die EU fordert den Einsatz von Systemen zur Nutzung regenerativer Energien, um Ressourcen und Umwelt zu schonen. Eigentümer profitieren zudem von niedrigen Nebenkosten sowie vom langfristigen Werterhalt ihrer Immobilie“, unterstreicht der TGA-Ingenieur. Bei der Herstellerwahl vertraute das Planungsteam auf Produkte von Stiebel Eltron.
Architekt Frank Reinsch berichtet: „Wir kennen das Unternehmen schon seit vielen Jahren, haben Architekten- und Fachplaner-Schulungen in Holzminden besucht und wissen, dass Wärmepumpen von Stiebel Eltron stets konsequent und erfolgreich weiterentwickelt werden. Daher können wir beruhigt in diese Anlagen vertrauen, die in jedem Fall dem neuesten Stand der Technik entsprechen.“
Zur optimalen Zirkulation des Heizungswassers und Verkürzung der Leitungswege an das Trinkwassersystem wurden zwei identische Anlagen in zwei separaten Heizräumen konzipiert. Jede Anlage besteht aus einer Sole/Wasser-Wärmepumpe WPF 66 mit 69 kW Heizleistung (bei B0/W35), einem 1 500-Liter-Pufferspeicher sowie einem 700-Liter-Warmwasserspeicher. Zur Gewinnung der Erdwärme hatte die Brunnenbau-Firma Fendesack insgesamt 2 700 Bohrmeter auf 18 Bohrungen à 150 m Tiefe realisiert. Jede Heiz-Anlage bezieht regenerative Umweltwärme aus neun Erdsonden. Die ausreichende Beheizung und Warmwasserbereitung für insgesamt 2 731 m2 Wohnfläche in 35 Wohneinheiten ist somit sichergestellt. Im gesamten Wohnkomplex wird die Wärme über Fußbodenheizungen verteilt. Der Handtuchheizkörper in den Bädern sorgt für zusätzlichen Komfort.
Architekt: Dipl. Ing. Frank Reinsch, Bohmte TGA-Planung: Dipl. Ing. Jochen Liebezeit, Duisburg
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