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Wegeführend mit Respekt

Umgestaltung eines Bürogebäudes in Essen
Wegeführend mit Respekt

Eines der attraktivsten Bürohäuser in Essen ist wohl das Glückaufhaus aus den 1920er Jahren. Mit viel Respekt wurde dem Gebäude neues Leben eingehaucht. Von Beginn an hatten die Architekten vom Büro Bahl + Partner den Außenraum in ihren Planungsprozess einbezogen. Hierbei spielte die Oberflächenoptik und -unempfindlichkeit eine wichtige Rolle.

Brigitte Wagner-Rolle | jo

Das Gebäude gliedert sich in einen viergeschossigen Hauptbau mit Innenhof und einen Flügelbau mit vier Etagen. Zu den bestimmenden Elementen gehört die Fassade aus rotem Backstein. Von Anfang an haben die Architekten den Außenraum vor der expressionistischen Eingangshalle sowie den Innenhof in ihren Planungsprozess einbezogen. In enger Zusammenarbeit zwischen den Hochbauarchitekten und dem mit der Gestaltung der Freiflächen beauftragten Büro BSS Garten- und Landschaftsarchitekten, Mettmann, entstand ein Entwurf, der die Flächen auf die Besonderheiten des Gebäudes abstimmt, so dass sie mit ihm eine optisch harmonische Einheit bilden.
Nahtlose Fortsetzung von Innen- und Außenflächen
Der rund 300 m2 große innerstädtische Platz vor dem Haupteingang wird durch die Oberflächenoptik des Betonstein-Pflasters „La Linia“ von Stein+Design geprägt. Die Pflastersteine im Format 60 x 40 x 14 cm nehmen die sandbeige Farbe des Gebäudesockels auf und schaffen eine nahtlose Fortsetzung der ebenfalls mit großformatigen, hellen Platten gestalteten Eingangshalle. Im Raster der Fassadenpfeiler eingelegte Licht- und Natursteinbänder strukturieren die Fläche und schaffen zusätzlich eine Verbindung zum Gebäude.
„Indem sie quasi den Weg zu ihm führen, verstärken sie den Eindruck der Einheit und werten dabei gleichzeitig den öffentlichen Stadtraum auf“, beschreibt Landschaftsarchitekt Martin Straßen das gestalterische Konzept. Die Natürlichkeit und zeitlose Optik der Betonsteine leistet einen wertvollen Beitrag dazu, den besonderen Charakter der Architektur zu unterstreichen und stellt in der Materialität eine Kontinuität dar.
„Wir wollten einen Stein mit lebendiger Oberfläche, der sich der historischen Fassade anpasst und gleichzeitig etwas Neues schafft“, erklärt Architekt Jürgen Bahl vom Büro Bahl + Partner Architekten.
La Linia ist ein moderner Klassiker unter den Pflastersystemen. Der Betonstein enthält einen hohen Anteil von Natur- steinedelsplitten, die durch Feinstrahl-Technik an der Steinoberfläche freigelegt werden. Dadurch entsteht ein homogenes und weiches Oberflächenbild mit klarer Struktur. Doch auch in funktionaler Hinsicht erfüllt das Pflaster die Anforderungen, die an eine Außenfläche gestellt werden:
„Bei stark frequentierten öffentlichen Plätzen geht es niemals nur um die Ästhetik, sondern stets auch um Funktionalität, Robustheit und natürlich auch um die Sicherheit“, so der Architekt.
Innenhofgestaltung: Fließender Übergang
Bei der Innenhofgestaltung stand die gewollte Verzahnung mit dem alten Stadtteilpark im Fokus: „Unser Planungsziel war es, einen fließenden Übergang der Landschaft in den umbauten, begrenzten Raum des Innenhofes zu schaffen“, so Landschaftsarchitekt Martin Straßen. Mit ihrem markanten Ausmaß von 100 x 100 x 8 cm und ihrem reduzierten Fugenanteilen verdichten sich die Steinplatten „Umbriano“ – ebenfalls von Stein+Design – aus dem Park in den Innenhof bis hin zu einer geschlossenen Fläche, der Terrasse. Im Gegenzug lockert die Pflanzung aus dem streng begrenzten Quadrat des Innenhofes in den Park hinein immer weiter auf, bis sie sich in der Wiesenfläche der Landschaft gänzlich auflöst.
„Der Betrachter wird den Übergang zwischen öffentlichem Park und privatem Garten nicht sehen und nicht spüren“, sagt Landschaftsarchitekt Straßen.
So soll ein Gefühl der Bewegungsfreiheit vermittelt werden und dennoch eine Begrenzung geschaffen werden. Die Platten unterstreichen den Rhythmus und den Auflösungsgedanken sehr deutlich. Entscheidend hierbei sind das großzügige Format und die Oberfläche. Bei der Steinfarbe wurde bewusst auf Gelb- oder Rottöne verzichtet, um so die Vegetation hervorzuheben, statt sie zu stören.
„Wir haben in dem Innenhof einen spannenden Wechsel zwischen granit-grauweißem Plattenraster, grünen Beeten und Wassersteinen realisiert“, erklärt der Partner des Büro BSS Garten- und Landschaftsarchitekten.
Die großformatigen „Umbriano“-Elemente geben der Fläche ein elegantes, ruhiges Gesamtbild mit klaren Linien. Jeder Stein zeigt eine eigene Maserung und ist damit fast ein Unikat. Die individuelle Maserung in Verbindung mit der ungefasten Kantenausbildung verleiht diesem Pflaster einen eleganten und zugleich natürlichen Charakter. Ebenfalls mit dem CleanTop-Oberflächenschutz ausgestattet, wird der Boden den besonderen Anforderungen des Gastronomiebetriebs gerecht, ist unempfindlicher gegen Verschmutzungen und lässt sich durch die geschützte Oberfläche leichter reinigen.
Architekten: Bahl + Partner Architekten BDA, Hagen Landschaftsarchitektur: BSS Garten- und Landschaftsarchitekten, Mettmann
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