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Zur Landschaft hin offen

Vertriebsniederlassung in Colmar
Zur Landschaft hin offen

Dagmar Ruhnau/pp / red.

Neben Weinbergen, Burgen, Störchen und berühmtem Käse hat das Tal rund um das elsässische Städtchen Münster bei Colmar auch eine geschäftige Wirtschaft zu bieten.
In einem eben erschlossenen Gewerbegebiet entstand die französische Vertriebsniederlassung des Fensterherstellers Finstral mit Verwaltungs- und Schulungsräumen sowie einem Showroom und einer Lagerhalle. Das Thema Fenster und Glasfassade ist im ganzen Haus präsent – je nach Raumnutzung sind Bauelemente in unterschiedlichen Formaten und Ausführungen eingebaut.
Architektur
Die neue Niederlassung besteht aus zwei diagonal gegeneinander verschobenen, kubenförmigen Baukörpern, deren Grundformen sich überschneiden. Tiefer im Grundstück ist das trapezförmige Lager angeordnet, dessen Form sich dem Grenzverlauf im Osten des Grundstücks anpasst.
Insgesamt ist das Lager mit dunkler, fensterloser Holzfassade und niedrigerer Höhe deutlich zurückhaltender als der Hauptbau gestaltet und verschwindet ein wenig gegen die Berge im Hintergrund. Belichtet wird es über Oberlichter im flach geneigten Satteldach.
Näher zur Straße und sehr viel detaillierter ausgearbeitet präsentiert sich der Hauptbau.
Dessen Grundkonstruktion aus Beton ist im Erdgeschoss verputzt und dunkelgrau gestrichen, mit großen, dunkelgrau gerahmten Glaselementen zur Landschaft geöffnet und im Osten durch naturweiße, horizontal verlegte Betonfertigteilelemente ergänzt.
Im Obergeschoss sind die Fenster ebenfalls dunkelgrau abgesetzt. Der Farbkanon aus Betonweiß und Dunkelgrau wird im oberen Geschoss durch eine vorgesetzte gedämmte Holzverschalung in kräftigem Orangerot – dem Logo des Unternehmens angepasst – ergänzt.
Die Gebäudeecken werden besonders betont: Ein 120 cm tiefer Dachüberstand mit schmalen Außenkanten strebt um 15 Grad nach oben und lässt das flache Dach sehr leicht wirken.
Die Holzverschalung wird an den Ecken jeweils unterbrochen und Rundstützen aus hellem Sichtbeton davor platziert, die im Innern der Ausstellungsräume mit dunkelgrau gestrichenen Stützen wieder aufgenommen werden.
Treppenhaus
Der Hauptbau wird durch das Treppenhaus in eine linke und eine rechte Hälfte geteilt. Es tritt als Halbkreis mit einem Durchmesser von etwa 4 m aus dem kubischen Baukörper heraus und markiert damit die Stelle des Zugangs.
Das Richtung Parkplatz weisende, viertelkreisförmige Vordach unterstützt diese Wirkung. Ebenso nimmt der Pflasterbelag die Kreisform auf. Die Außenfläche des Treppenhauses ist gleichmäßig mit Verglasungselementen des wirtschaftlichen Kleinfassaden-Programms von Finstral aufgeteilt, das wegen seiner schlanken Profile, der guten Wärmedämmung und Formstabilität gewählt wurde.
Verglaster Ausstellungsraum
Neben dem Treppenhaus liegt der Eingang und führt die Besucher unmittelbar in die Ausstellungshalle. Hier präsentiert der Bauherr seine verschiedenen Kunststoff- und Aluminiumfenster-Linien. Um viel Licht in den Raum zu lassen, sind die Schaufenster-Fassaden komplett verglast.
Eingebaut wurde ein Aluminiumsystem mit besonders schmalen Rahmenansichten. Mit dieser neuartigen Elementbauweise der Zargenverglasung können Kleinfassaden in Pfosten-Riegel-Optik ohne sichtbare Koppelungen ausgeführt werden, so dass der transparente Eindruck erhalten bleibt.
Vier Fünftel der Fenster in dem quadratischen Raum richten sich nach Norden oder Westen, ein Fünftel nach Süden. Gegen die Aufheizung des Raums und für gleichzeitigen Wärme- und Schallschutz ist die Schaufensterverglasung mit einem Multivalor-Glas ausgestattet.
Besonderer Blickfang der Ausstellungsfläche ist die eingestellte Glasbox, der Multimediaraum. Er wurde mit dem Kunststoff-Trennwandsystem mit schmalem Nova-line-Flügel gestaltet.
Die andere Hälfte des Erdgeschosses, links vom Treppenhaus, ist der Montageschulungsbereich, der sich mit dem Baukörper des Lagers verzahnt. Diese Schnittfläche ist in der Fassade an den horizontal gelagerten Sichtbetontafeln ablesbar.
Im Montageschulungsbereich sind die Fenster klein und quadratisch, weit oben in der Wand angeordnet. Durch den Einsatz von verdeckt liegenden Fensterflügeln erreicht man trotzdem große Glasflächen, was die Maueröffnung in der Fassade markant wirken lässt. Die dunkelgrauen Rahmen verschmelzen farblich mit der Fassade.
Büro- und Schulungsräume
Im OG befinden sich Räume für Verwaltung sowie für Schulungen, die regelmäßig für Händler und Architekten veranstaltet werden. Die Schulungsräume mit Beamer und Lautsprecheranlage sind mit Industrieparkett und an der Decke mit Akustikplatten ausgelegt.
Um eine konzentrierte Arbeitsatmosphäre zu ermöglichen, wurden hier Fenster mit Verbundflügel gewählt. Einerseits bieten sie mit ihrem vergrößerten Scheibenzwischenraum von 35 mm Platz für Jalousien, die für Sonnenschutz, Blickschutz und als Verdunkelung genutzt werden, andererseits schaffen sie mittels verbesserter Schalldämmung eine gute akustische Qualität.
Ein zentraler Mehrzweckraum erschließt Schulungsräume und Terrasse. Hier finden offizielle Veranstaltungen sowie informelle Treffen statt. Elemente des Wintergartensystems vergrößern den Raum auf die Terrasse und erlauben Lichteinfall von oben. Der Bodenbelag aus Schiffsparkett zieht sich durchgängig von innen nach außen: Innen ist er versiegelt und außen unbehandelt, um mit der Zeit ein Vergrauen zu ermöglichen.
Weitere Informationen:
Kleinfassade bba 507 Zargenverglasung Young-line bba 508 Verbundfenster-Variante Kunststoff/Aluminium bba 509 Nova-line- Fenstervariante bba 510
Architekt: Yves Pircher, Colmar
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