Weiße Keramikfassade gegen Sommerhitze in Bordeaux

Bis 2028 soll das stetig wachsende Stadtviertel »Bastide Niel« das Wohnungsangebot in Bordeaux großzügig erweitern. Auf einer Fläche von 35 Hektar entstehen derzeit Wohnungen, Büro- und Geschäftsräume sowie öffentliche Plätze und Parks.

Das Quartier wurde mit dem Label »Eco-Quartier ausgezeichnet und so konzipiert, dass große Mengen Energie und Wasser eingespart und Müllproduktion sowie Verkehrsaufkommen reduziert werden. 100 Prozent des Warmwasser- und 50 Prozent des Strombedarfs sind durch erneuerbare Energien gedeckt, insbesondere durch die Nutzung einer Photovoltaik-Anlage.

 

Weiße Gebäudehülle plus Begrünung

Der Wohnkomplex »Ekko« liegt am östlichen Ufer der Garonne und beherbergt auf einer Gesamtwohnfläche von 8.552 m² insgesamt 49 Wohnungen mit bis zu fünf Zimmern. Auf dem Dach befindet sich eine 42 m² große Gemeinschaftsfläche neben einer großzügig angelegten, möblierten Terrasse, die zukünftig einen Gemüsegarten beherbergen soll.

Die Idee des traditionellen Gemeinschaftsgartens hat Architekt Duncan Lewis bei »Ekko« in eine vertikale, dreidimensionale Grünfläche verwandelt: Eine vor der Gebäudehülle platzierte bepflanzte Metallstruktur schützt Balkone und Fassade vor Hitze, starker Sonneneinstrahlung, Lärm und Blicken.

Um ein harmonisches Gesamtbild der Anlage zu gewährleisten, fiel die Wahl des Architekten auf eine weiße Keramikfassade, kombiniert mit weißen Tondachziegeln – beides eigens für dieses Projekte produzierte Spezialanfertigungen der Unternehmen Moeding und Erlus. Die weiße Farbe trägt zur Steigerung des Wohnkomforts während der Sommermonate bei, da sich weder die Fassade noch das Dach stark aufheizen.

Eigens kreierte Farbtöne

Bei der Umsetzung des Projekts arbeitete Architekt Duncan Lewis eng mit den beiden Unternehmen zusammen. Gemeinsam mit Erlus kreierte er den speziellen Weißton der edelengobierten Dachziegel. 

Der weiße ‚Linea‘-Flachdachziegel zeichnet sich durch eine schlichte und modern anmutende Formgebung aus. Bereits bei der Herstellung erweist er sich als äußerst effizient. Gebrannt bei einer Temperatur von 1.200 °C, erreicht er eine hohe Robustheit und ist sehr widerstandsfähig gegenüber extremen Umwelteinwirkungen. Aufwändige und kostspielige Unterdächer braucht es dank der Linea-Flachdachziegelkonstruktion nicht. Durch das »Cool Roof« -System wird die Sonnenwärme reflektiert und die Dachoberflächen bleiben selbst bei Sonneneinstrahlung kühl.

Bei der Fassade hat sich der Architekt für das ‚Alphaton‘-System der Firma Moeding entschieden, denn die Fassadenverkleidung sollte eine ähnliche Optik erhalten wie das Dach. Die Farbwahl ist ebenfalls Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen dem Architekten und dem Unternehmen. Während für das Dach die Wahl des Architekten auf Weiß fiel, entschied man sich hier für fünf verschiedene matte und glänzende Hellgrau-Nuancen, die nach einem vorab festgesetzten Farbschema angebracht wurden. Je nach Lichteinfall ändert sich die Farbgebung der dreidimensionalen Keramikelemente.

Im Einklang mit Natur und Umwelt

„Das ist das erste Mal, dass wir für ein Projekt in Frankreich mit den deutschen Firmen Erlus und Moeding zusammenarbeiten“, so Architekt Duncan Lewis. „Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Beide Firmen haben für die Verkleidung der 90 Meter langen Fassade Spezialanfertigungen und Dachziegel in denselben hellen und weißen Farbtönen entworfen. Die Verwendung von Ton bringt einen natürlichen Aspekt ein, der im Einklang mit Natur und Umwelt steht. Wir schätzen außerdem sehr, dass die Optik der Dachziegel lange bestehen bleibt. Die Fassade und die Dacheindeckung werden auch im Laufe der Zeit sauber bleiben.“