Ferienhaus von Orange Architects auf der Insel Texel

Texel ist die größte der niederländischen Wattenmeerinseln und ein beliebtes Reiseziel. An der Westküste, nur zehn Gehminuten vom Meer entfernt, entstand hier nach Plänen des Rotterdamer Architekturbüros Orange Architects ein neues Ferienhaus. Das kluge Raumkonzept sorgt für Großzügigkeit und Offenheit am Tag sowie Rückzugsmöglichkeiten in der Nacht. 

Anforderung:

Nachhaltiges Ferienhaus, das großzügige Räume sowie Rückzugsmöglichkeiten bietet

Lösung:

Vorgefertigter Holzbau mit offenem Raumkonzept sowie Falt-, Klapp- und Schiebeelementen zur Raumaufteilung 

Bei ihrem Entwurf gingen die Planer davon aus, dass Menschen während eines Urlaubs mehr Zeit miteinander verbringen und daher weniger private Rückzugsorte benötigen. Anstatt das Haus mit starren Wänden zu unterteilen, konzipierten Orange Architects deshalb einen flexiblen, offenen Raum, der sich um einen eingestellten Möbelblock herum organisiert. 

Dank großer, bodentiefer Fenster und Türen scheint sich der Raum nahtlos über die überdachte Terrasse bis in die umgebende Landschaft auszudehnen. Oberlichter in Bibliothek, Schlafbereich und Galerie verstärken das Gefühl der Verbindung zwischen innen und außen. Auch das helle Birkenholz, das den Innenraum auskleidet, trägt zur luftigen Atmosphäre bei.

Bei Bedarf können einzelne Funktionsbereiche durch Falt-, Klapp- und Schiebeelemente abgetrennt werden: So verwandelt sich die Bettnische im zentralen Einbauelement nachts in ein komfortables Schlafzimmer, während Dusche und Waschbecken zu einem eigenen Badezimmer „wachsen“. Dieses Prinzip der Raumaufteilung verhindert, dass in dem kompakten Gebäude ungenutzte Flächen entstehen.

Nachhaltiger Holzbau

Das Ferienhaus ist in Holzbauweise auf einer Stahlbetonbodenplatte errichtet. Eine Werkstatt auf dem Festland stellte die vorgefertigten Wände und das Dach des Gebäudes her. Aufgrund seiner unregelmäßigen Form baute man das Gebäude zunächst vollständig in der Werkstatt zusammen, demontierte es dann und transportierte es auf die Insel. Vor Ort wurde es anschließend innerhalb kurzer Zeit wieder aufgebaut, was den Beginn des Innenausbaus ermöglichte. Durch diese Vorgehensweise konnte der Bau effizient und zügig umgesetzt werden.

Neben dem nachwachsenden Baustoff Holz kamen zahlreiche weitere nachhaltige Lösungen zum Einsatz. Der Betonboden dient als thermische Masse, während Fassaden, Dach und Fenster hochwärmedämmend konstruiert sind. Das gesamte Haus wird mit Strom betrieben, was bedeutet, dass keine fossilen Brennstoffe für Kochen, Warmwasser und Heizung benötigt werden. Das Ferienhaus verfügt über fast unsichtbare Sonnenkollektoren auf dem Dach sowie eine natürliche Belüftung. 

Raum für jede Wetterlage

Während im Inneren helles Birkenfurnierschichtholz zum Einsatz kam, ist die Außenfassade mit schwarz lasierten Douglasienbrettern verkleidet. Im geschützten Außenbereich blieb die Holzverkleidung unbehandelt, sodass ein leuchtender Kontrast zur dunklen Fassade entsteht. Wie die Innenräume ist auch das Äußere des Hauses so ausgestattet, dass es sich den wechselnden Bedürfnissen anpasst. Die Lamellen auf der Terrasse lassen sich schwenken, um den Wind abzuhalten oder Schatten zu spenden.

„Das Wetter kann Ihnen die Urlaubsstimmung nicht verderben, denn das Haus kann bei verschiedenen Wetterlagen genutzt werden“, so Orange Architects zu ihrem Werk. „Die Lamellen auf der Terrasse lassen sich bei Wind verstellen, bei zu viel Sonne dient die Veranda als schattiger Rückzugsort; Regentropfen, die auf die Oberlichter treffen, sind ein echtes Schauspiel, und in einer klaren Nacht tun es die Sterne auch.“