Die denkmalgeschütze Aula der Rotterdamer Erasmusuniversität wurde mit modernen Akustiklösungen renoviert, ohne dabei vom vorgeschriebenem Farbkonzept abzuweichen.
Die Aula ist imposantes Aushängeschild der Rotterdamer Erasmusuniversität. Seit etwa vierzig Jahren wird hier auf höchster akademischer Ebene unterrichtet. Da es sich bei der Aula um ein denkmalgeschütztes Objekt handelt, durften bei den Renovierungsarbeiten keine Veränderungen des Originalkonzepts vorgenommen werden.
Zusätzlich sollte die Akustik des Raumes auch noch deutlich verbessert werden. Da die Platten der ursprünglichen Decke nicht mehr nachbestellt werden konnten, entpuppte sich die Akustikplatte Heradesign Superfine bei der Materialauswahl schnell als beste Alternative. Durch hervorragende Schallabsorptionswerte und den „warmen“ Charakter der Holzwolle-Struktur liefern Akustiklösungen aus Holz, Magnesit und Wasser einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung des Raumambientes. Nach Klärung der Materialfrage musste eine weitere Besonderheit in Angriff genommen werden.
Vom vorhandenen Farbkonzept der Aula durfte laut Bauvorschrift nicht abgewichen werden. Die spezielle Farbgebung der bestehenden Decke war eine der Zielvorgaben bei der Renovierung. Die neue Decke sollte exakt dieselbe Farbe wie die ursprüngliche haben. Rob Taminiau, Technical Manager Heradesign Nederland erklärt, wie die Farbe definiert werden konnte: “Wir haben Platten der alten Decke eingescanned und die Farbe mit dem Farbmessgerät ausgemessen. Nur so konnten wir sicher gehen, genau dieselbe Farbe zu verwenden“.
„Jedes Gebäude hat seine eigene architektonische Geschichte, auch oder besonders, wenn es geschützt ist“, fügt Architekt Gerard Frishert, der für die Renovierungsarbeiten zuständig war, hinzu. In einer früheren Renovierungsphase wurden in der Aula die Sitzreihen ausgetauscht, was zu einem veränderten Verlauf des Bodens führte. Frishert: „Diese und noch andere Veränderungen führten zu einer komplett neuen Akustik, die den heutigen Anforderungen nicht mehr entsprach.“ Besonders in einer Aula sollen Vortragende und Zuhörende schließlich von einer hervorragenden Akustik profitieren, da sie die Verständlichkeit und die Konzentration wesentlich steigert.
Architekt Gerard Frishert: „Die Herausforderung bestand darin, nach allen vorherigen Renovierungsarbeiten jetzt die Akustik wieder in den Griff zu bekommen. Für mich vereint die Decke jetzt perfekt die architektonischen und akustischen Werte, die es so dringlich zu verbessern galt.“
Architekt: Gerard Frishert, Rotterdam
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