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Nicht von der Stange

Sanierung eines denkmalgeschützten Bürogebäudes in Köln
Nicht von der Stange

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Das in den 1950er Jahren erbaute Blau-Gold-Haus in Köln wurde 1991 unter Denkmalschutz gestellt. Im Zuge aktueller Umbaumaßnahmen waren jüngst denkmalgerechte Brandschutzmaßnahmen erforderlich. Knifflige Konstruktionen und eine besondere Statik verlangten dabei nach vielfältigen Detail-Sonderlösungen mit speziellen Brandschutzplatten.

Anforderung:

Modernisierung mit Denkmalschutz und aktuellem Brandschutz in Einklang bringen

Lösung:

Detaillierte Sonderlösungen mit sehr leichten Brandschutzbauplatten: Wand-/Deckenertüchtigung auf F 90-A


Das Blau-Gold-Haus liegt in unmittelbarer Nähe zum Kölner Dom und bildet zusammen mit dem Dom-Hotel und weiteren Wohn- und Geschäftshäusern das zentral gelegene Dom-Carré. Erbaut wurde es in den frühen 1950er Jahren vom Architekten Willhelm Koep.

Nach mehreren Fassadensanierungen wurde der Stahlskelettbau 1991 schließlich unter Denkmalschutz gestellt. Im Zuge der Aktualisierung des Brandschutzes zur Erfüllung heutiger Auflagen bedurfte es einer denkmalgerechten Sanierung. Knifflige Konstruktionen und die besondere Statik stellten die Brandschutzexperten vor vielfältige Detailanforderungen – hier mussten eine Vielzahl optimaler Sonderlösungen entwickelt und effizient umgesetzt werden.

Sensiblen Bestand modernisieren und Brandschutzauflagen erfüllen

Das Blau-Gold-Haus gehört seit Januar 2010 der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden, die auch Eigentümerin des benachbarten Dom-Hotels ist. Dieses Bauwerk erhielt im Juni 2012 einen Sonderpreis des Bundesbauministeriums und des Deutschen Stahlbaus und gilt als bedeutendes Beispiel der deutschen Nachkriegsmoderne.

Im Zuge der aktuellen Sanierungsarbeiten wurde ersichtlich, dass der Brandschutz beim Blau-Gold-Haus nicht den aktuellen Auflagen entspricht. Ziel der Umbaumaßnahme war es, nach baurechtlichen Brandschutzauflagen zu modernisieren. Wichtig war vor allem, dass der Umbau mit dem sensiblen Bestand und dem Denkmalschutz in Einklang gebracht wird.

Neben den vielen Einkaufsmöglichkeiten soll das Gebäude weiterhin als Hotel genutzt werden, wodurch der Trockenbau sowie der Brandschutz eine wichtige Rolle spielen. Ein kompetentes Team nahm sich gemeinsam mit Promat den gestellten Aufgaben an.

Sonderlösungen für Brandschutz und Denkmalschutz

Im Zuge der Aktualisierung des Brandschutzes sollte eine neue, sichere und gleichzeitig effiziente Lösung gefunden werden. Die Umbaumaßnahmen führten dazu, dass das Gebäude im Kern saniert und ertüchtigt werden musste.

Größte Herausforderung bei der Umsetzung des Brandschutzkonzeptes waren die grundsätzliche Beschaffenheit des Gebäudes aus den 50er-Jahren sowie der Status Denkmalschutz. Die komplizierte Konstruktion sowie die besondere Statik mussten berücksichtigt werden. Es war schnell klar, dass nichts „von der Stange“ verwendet werden konnte. In enger Abstimmung im Team wurde von Promat eine Vielzahl möglichst leichter Sonderlösungen entwickelt, um auf die spezifischen Bedingungen des Blau-Gold-Hauses einzugehen und die denkmalgeschützten Konstruktionen zu erhalten.

Der Rasterbau mit gleichmäßigen Konstruktionen und Profilen war an sich ein einfach zu realisierendes Projekt. Doch insbesondere bei der Schnittstelle zur Fassade wurden Planer und das Bauteam vor Herausforderungen gestellt. Auch die gewünschte Hotelnutzung in Abhängigkeit zum Brandschutz war zu beachten. All dies erforderte viel Detailarbeit und Feinabstimmung.

Detaillierte Sonderlösungen

Zur Umsetzung des Projekts wurden detaillierte Sonderlösungen und Produkte erarbeitet. Neben einer brandschutztechnischen Bekleidung der historischen Stahlstützen mit vielen Durchdringungen wurde auch eine Stahlbekleidung mit sehr leichten Brandschutzbauplatten konzipiert.

So wurde die vorhandene Massivwand auf die Feuerwiderstandsklasse F 90-A mit der zementgebundenen Calciumsilikat-Brandschutzbauplatte ‚Promatect-H‘ Trennwand ertüchtigt, mit nachgewiesener Stoßbeanspruchung nach DIN 4102–3. Die Stahlbekleidung F 90-A wurde mit der sehr leichten ‚Promatec-L‘ Brandschutzbauplatte d = 25 mm umgesetzt (11,8 kg/m²). Zudem erfolgte an die freitragende Unterdeckenkonstruktion, Spannweite 4,90 m, die ‚Promaxon Typ A‘ Massivdeckenertüchtigung F 90-A.

Im hochnässebeanspruchten Badbereich der einzelnen Hotelzimmer baute man die Siniat Nassraumplatte ‚LaHydro‘ für Trennwand-, Schachtwand- und Sichtdeckenkonstruktion ein. Diese ist extrem beständig gegen Schimmelbildung sowie wasserabweisend und bildet einen Schutzschirm gegen Feuchte und Nässe. Ihre Kern- und Oberflächenimprägnierung gewährleistet maximale Sicherheit im hochnässebeanspruchten Innenbereich.

Ob Massivdeckenertüchtigung – freitragend über eine Spannweite von 4,9 m – oder die sehr hohe Installationsdichte haustechnischer Leitungen unterhalb der Massivdecke, die mit Brandschutzbauplatten auf die Feuerwiderstandsklasse F 90-A ertüchtigt wurde: Das Promat-Team hat viele diffizile Herausforderungen pragmatisch gemeistert.

Die Spezialisten stimmten sich regelmäßig bis ins kleinste Detail mit den zuständigen Tragwerksplanern und Architekten ab, wodurch insbesondere die kniffligen Aufgaben beim Stahlbau bewältigt werden konnten.


Projekt: Blau-Gold-Haus, Köln

Standort: Domkloster 2, 50667 Köln

Bauherrschaft: Bayerische Versorgungskammer München

Architektur: Pfeffer Architekten + Ingenieure GmbH, Köln
www.pfefferarchitekten.de

Verarbeitung: Käfer Construction GmbH, Bremen

Sanierungsjahr: 2023


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