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Anforderung:
Rauchfreihaltung der Aufzugsvorräume mit künstlerischer Gestaltung
Lösung:
Nichtbrennbare Entrauchungsplatte mit Beschichtung, A2-s1, d0, Feuerwiderstandsfähigkeit 90 Minuten
In Zürich-Altstetten entstand ein Wohnhochhaus, fertiggestellt im Frühjahr 2022. In dem 76 m hohen Gebäude befinden sich auf 25 Etagen 161 Wohnungen, Räumlichkeiten für Gewerbe und Büros sowie ein Gastronomiebereich.
In den Liftvorräumen des Hochhauses kamen zum Abluftschacht hin RDA-Klappen von Priorit zum Einsatz. Die großformatigen, einflügeligen Entrauchungsklappen sind speziell konzipiert zum Verschluss von Abströmschächten als Bestandteil von RDA (Rauchschutz-Druck-Anlagen).
Die Entrauchungsklappe ‚Priodoor ETX RDA H‘ verschließt Öffnungen in Abströmschächten und hält so Sicherheitstreppenräume frei von Rauch. Im Brandfall öffnet sie sich selbsttätig.
Großformatige Querschnitte bieten eine freie, ungehinderte Abströmfläche für Brandgase. Der Verschluss ist rauchdicht und bietet eine Feuerwiderstandsfähigkeit über 90 Minuten. Im Züricher Wohnhochhaus wurden Entrauchungsklappen horizontal in den Abmessungen Höhe 900 mm x Breite 1300 mm verbaut.
Kaschierte Technik
Da die Liftvorräume den Auftakt zu den Wohnungen darstellen, entstand die Idee, die technische Erscheinung der Klappen möglichst zu kaschieren. Die Wahl fiel auf die Oberflächenbeschichtung ‚Priodek H Paint‘. Die mit einer Grundierfolie vorbereitete Oberfläche ermöglicht einen nachträglichen Anstrich und damit eine breite Palette an Gestaltungsmöglichkeiten.
Im Rahmen von Kunst am Bau dienten die Entrauchungsklappen somit als Leinwand für Gemälde des renommierten Künstlers Stefan Steiner. Die Farbe wurde direkt auf die Entrauchungsklappen aufgetragen.
Ein weiterer Beitrag zur Kunst am Bau wurde in diesem Projekt von dem Künstler mit der Schließung der Blindlöcher an den Sichtbetonwänden mittels 289 farbigen Knöpfen umgesetzt.
Idee des Architekturbüros
„Auf die Idee, die RDA-Klappen farblich zu gestalten, kamen wir, weil sie als technisches Element sehr stark in den extrem kompakten Liftvorräumen zur Geltung kamen. Wir haben grundsätzlich nichts dagegen, die Technik am Bau zu zeigen, allerdings sehen wir die Liftvorräume als ‚Vorzimmer’ der Wohnungen, die je maximal zwei bis vier Wohnungen pro Geschoss erschließen. Wir wollten den Räumen daher einen einladenden Charakter verleihen.
In den Überlegungen der Oberflächengestaltung der Räume wollten wir in einem ersten Schritt die rohen Platten belegen. Allein die Position und Form der technischen Notwendigkeit ergaben aber schon den Eindruck eines Bildes. Die Idee Technik, Architektur und Kunst zu vereinen kam dann relativ schnell und daher haben wir den Künstler Stefan Steiner um einen Beitrag gebeten, den ‚Vorzimmern’ einen individuellen Charakter zu verleihen.
Den Bewohnern gibt das individuelle Bild ein Gefühl der Identität und Angehörigkeit. Damit wirken wir auch etwas dem Vorurteil der Anonymität von Hochhäusern entgegen. In der Regel fährt man in einem Hochhaus mit dem Lift mehr oder weniger direkt in die Wohnung. Die Treppenhäuser verlieren so sozial gesehen ihre Begegnungsfunktion. Mit der Kunst am Bau – in jedem Geschoss ein individuelles Bild – kann es in diesem Sinne die Neugier wecken, zu schauen wie das Bild in den anderen Geschossen aussieht und erhöht so die Chance auf einen nachbarlichen Austausch“, so Sabrina Maniglio von Galli Rudolf Architekten AG ETH BSA.
Projekt: Wohnhochhaus
Standort: Baslerstraße 71, 8048 Zürich, Schweiz
Auftraggeber: Swiss Life AG, Zürich, CH
Architektur: Galli Rudolf Architekten AG ETH BSA, Zürich, CH
www.galli-rudolf.ch
Generalunternehmen: Implenia Schweiz AG, Zürich, CH
Künstler: Stefan Steiner, Köln
www.stefansteiner.com
Baujahr: 2022
Sabrina Maniglio, Architektin von Galli Rudolf Architekten: „Als Architekten sind wir der Überzeugung, dass Kunst und Architektur zusammengehören und sich gegenseitig ergänzen. Die Kunst vollendet das Gesamtwerk.“