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Die rund 460 km lange Deutsche Alpenstraße vom Bodensee durchs Allgäu und Oberbayern bis in die Märchenwelt des Königssees bei Berchtesgaden ist die älteste und nach Ansicht vieler Kenner landschaftlich schönste Ferienstraße in Deutschland.
Inmitten dieser reizvollen Umgebung galt es, die neue Verkehrs-Polizeistation von Siegsdorf an der A 8 mit zeitgemäßen Baustoffen und Architekturformen zu integrieren.
Die Gemeinde Siegsdorf hat rund 8 200 Einwohner und eine Fläche von etwa 5 700 ha und lebt vor allem von Kleingewerbe, Handwerk, mittleren Industriebetrieben sowie teilweise vom Fremdenverkehr und auch von der Landwirtschaft.
Landschaftstypische Holzbauweise
Das Staatliche Hochbauamt der Stadt Traunstein mit dem verantwortlichen Planer Winfried Bernhartzeder nahm bei der Gestaltung und Umsetzung der neuen Polizeistation mit landschaftstypischer Holzbauweise Bezug zur Umgebung und gab dem Gebäude eine zeitgemäße und klare Formensprache.
Der Neubau bildet mit dem gegenüber liegenden Bestandsbau und der neuen Carportanlage eine abgeschlossene introvertierte Hofsituation.
Der Bau ist ein auf die Grundformen reduzierter Körper. Die Außenwände wurden in großformatigen Holzrahmen gefertigt. Das Gebäude ist rundum mit einer 28 cm dicken Holzfaserdämmplatte beplankt.
Eine sägerauhe hinterlüftete Wetterschalung rund um das Gebäude schützt vor Bewitterung.
Die Arbeitsräume sind nach Süden orientiert, so dass solare Wärmegewinne im Winter genutzt werden. Der sommerliche Wärmeschutz wird auf der Südseite durch eine vorgestellte Stahlkonstruktion gewährleistet. Auf eine kontrollierte Lüftung wurde aus Kostengründen verzichtet.
Die gesamte Verglasung ist eine hoch isolierende Dreifachverglasung, die gleichwohl Schall absorbierend und einbruchhemmend wirkt.
Weißtanne und Keramik
Im Inneren setzt sich der Trend zur Naturverbundenheit fort.
So wurden beispielsweise die Wand- und Deckenelemente in astreiner Weißtanne (Ligno Block Q 83 mm von Lignotrend) ausgeführt.
Gleiches gilt für den Bodenbelag: Hier wählten Planer und Bauherr einen keramischen Sichtbodenbelag.
Der Estrichziegel „Keratop“ von Creaton wirkt nobel und zugleich belastbar-rustikal.
Besonders wichtig bei dieser Entscheidung war einerseits die besondere Strapazierfähigkeit dieses Belags, zumal „Kundenverkehr“ im Winter Schnee und Salz den Boden belasten und andererseits sich der Boden völlig problemlos reinigen lässt.
Nach einem Tag begehbar
Neben der angenehmen Optik war die Schnelligkeit der Umsetzung ein wichtiger Aspekt:
Estrichuntergrund und Sichtbelag können quasi in einem Arbeitsschritt verlegt werden und auch das Verlegesystem überzeugt durch seine Einfachheit. Hierfür benötigt man kein Spezialwerkzeug. Die Ziegel werden lediglich an den Außenkanten mit einem entsprechenden Kleber bestrichen und auf den planen Untergrund verlegt. Anschließend wird eventuell überschüssiger Kleber abgewischt.
Auf diese Weise kann nach Herstellerangaben ein Handwerker rund sechs Quadratmeter pro Stunde verlegen.
Die Aushärtungszeit ist ebenfalls schnell: Bei diesem Beispiel war der Estrichziegel bereits nach einem Tag begehbar.
Dieser zeitliche und damit auch finanzielle Aspekt war für Planer Winfried Bernhartzeder vom Staatlichen Hochbauamt Traunstein entscheidend: „Wir hatten einen hohen Qualitätsanspruch, wollten aber auch die Bauzeit so kurz wie möglich halten, um das Gebäude schnellstens beziehen zu können. Gleichzeitig hatten wir die Unterhaltskosten im Blick. Deshalb sollte der Boden widerstandsfähig sein, damit er wenig Pflege beansprucht und lange hält.“
Vielfältig einsetzbar
Der Estrichziegel lässt sich auf ganz unterschiedlichen Unterlagen verarbeiten, auch auf Fußbodenheizungen, deren Wärme er schnell aufnimmt und nachhaltig wieder abstrahlt.
Die Aufbauhöhe für die komplette Lastverteilschicht und die keramische Oberfläche beträgt
2 cm. Durch seine Trittsicherheit und Wasserfestigkeit eignet sich der Ziegel praktisch für jeden Einsatz, ob im Keller, Küche oder Bad aber auch im repräsentativen Wohnraum und im anspruchsvollen Objektbau.
Weitere Informationen
Estrichziegel bba 530
Planung: Staatliches Hochbauamt, Traunstein, Winfried Bernhartzeder
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