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Baubiologisch und Energie sparend

Mehrfamilienhaus in Bretten
Baubiologisch und Energie sparend

Dr.-Ing. Günter Glock, BaumitBayosan GmbH & Co.KG

Der Neubau eines Mehrfamilienhauses im badischen Bretten sollte die Anforderungen der Energieeinsparverordnung mit höchstem Wohnkomfort und Behaglichkeit verbinden. Indem der Rohbau aus massiven Ziegel-Fertigelementen errichtet wurde, konnte der Wunsch des Bauherrn berücksichtigt werden, die baubiologisch guten Eigenschaften der Ziegelwand mit der energetisch erforderlichen Außendämmung so zu kombinieren, dass der erforderliche U-Wert von 0,35 W/mk erreicht und die Diffusionsfähigkeit der Fassade nicht nennenswert verschlechtert wird.
Diffusionsfähiges System
Die Wahl für das Wärmedämmverbundsystem fiel auf die open KlimaFassade, die auf einer gelochten Polystyrol-Dämmplatte (EPS) mit diffusionsfähigem Oberputz basiert.
Im Einzelnen besteht das System aus:
  • open FassadenPlatte, WLG 040 oder WLG 035
  • open KlebeSpachtel W
  • open TextilglasGitter, > 1,6 kN/5cm
  • open Grundierung
  • open StrukturPutz, Silikatputz 2 mm oder 3 mm.
Die Anforderung an das MFH in Bretten bestand darin, optimale Energieeinsparung mit möglichst „schlanken“ Dämmstoffdicken zu realisieren, um eine architektonisch stimmige Lösung für die Fenster- und Türanschlüsse, also auch für den Lichteinfall, zu gewährleisten.
Aus diesem Grund wurde die dunkelgraue open plus FassadenPlatte verwendet. Sie zeichnet sich bei gleicher Dämmstoffdicke durch eine ca. 15 Prozent höhere Dämmleistung aus.
Am Brettener Mehrfamilienhaus wurde eine Dämmstoffdicke von 120 mm eingebaut.
Verkürzte Austrocknungszeit
Die EPS-Dämmplatten open und open plus (PS 20, WLG 035) werden, nachdem sie im Herstellwerk auf die benötigte Dicke zugeschnitten wurden, mit erhitztem Dorn gelocht. Die definierten Lochdurchmesser ermöglichen eine Wasserdampfdiffusion vergleichbar mit dem Wandbaustoff Ziegel (µ-Wert von ca. 10). Die Wärmedämmung wird nicht beeinträchtigt, da durch die Verklebung der Dämmstoffplatte und die vollflächige Armierungsspachtelung auf der Plattenoberfläche in den Löchern Luft als stehende Luftschicht eingeschlossen wird.
Durchschnittlich zwei bis drei Jahre dauert es, bis Mauern und Putzflächen im Neubau richtig ausgetrocknet sind. Neben der Baufeuchte entsteht zusätzlich durch die Nutzung des Gebäudes eine nicht unerhebliche Feuchtebelastung (Atmung, Kochen, Duschen, Wäsche trocknen, Pflanzen etc.), die ebenfalls aus dem Bauwerkskörper abgeführt werden muss. Der Einfluss der Feuchtigkeit auf die Heizkosten ist nicht unerheblich und meistens in den beiden ersten Heizperioden deutlich spürbar.
Mit dem Einsatz der open KlimaFassade verkürzen sich infolge der nahezu ungehinderten Dampfdiffusion die Austrocknungszeiten, bei den gängigsten Wandbaustoffen im Vergleich zu normalen EPS-Systemen, nahezu um 50 Prozent. Dadurch sinkt auch die Gefahr von Schimmelbildung im Innenbereich sowie von Veralgung im Außenbereich.
Die Gesamtfläche der WDVS-Fassade betrug bei diesem Objekt 600 m². Auf Grund der Objektgröße wurde der benötigte WDVS – Klebe- und Armierungsmörtel (open KlebeSpachtel W) in einem 18 m³ – Baustellen-silo mit Siloförderanlage zur Verfügung gestellt.
Verarbeitungsschritte
Auf das vorbereitete Ziegelmauerwerk aus Ziegelelementen erfolgt die Verklebung der open plus FassadenPlatte mit dem weißen open KlebeSpachtel W im Randwulst- und Klebepunktverfahren.
Die Dämmplatten werden lagenversetzt im Verbund aufgebracht. Die Verbrauchsmengen betragen ca. 4 – 5 kg/m². Aufgrund der vorliegenden Gebäudehöhe ist für dieses Neubauvorhaben keine zusätzliche Verdübelung erforderlich. Nach entsprechender Standzeit von cirka einer Woche erfolgt die vollflächige Armierungsspachtelung mit dem gleichen Material und dem open TextilglasGitter (Maschenweite 4 x 4 mm, Reißfestigkeit > 1,6 kN/ 5 cm). Die Schichtstärke der Armierungsspachtelung soll im Mittel 4 – 6 mm betragen.
Wiederum nach entsprechender Zwischenstandzeit von mindestens einem Tag je mm Auftragsstärke wird die open Grundierung zur Regulierung des Saugverhaltens und als Haftvermittlung für den nachfolgenden Oberputz aufgebracht.
Nach 24-stündiger Trocknungszeit kann der diffusionsoffene und wasserabweisende Strukturputz aufgetragen werden.
Für das vorliegende Bauvorhaben wurden gemeinsam mit Auftraggeber und Auftragnehmer mehrere Farbkonzeptstudien entworfen. Die ausgewählte Variante besticht durch ein sachlich – modernes Farbspiel der roten und grauen Flächen und vermittelt gekonnt den Eindruck der Bauhaus-Architektur. Als Deckputz kam der SilikatPutz open StukturPutz in 2 mm Kratzstruktur zum Einsatz. Besondere Sorgfalt wurde auf die Detaillösungen im Fensterbank- und Traufanschluss sowie im Bereich der Sockelausbildung in der Geländeanbindung gerichtet.
Weitere Informationen
Wärmedämm- Verbundsystem bba 566
Architekten: Gemeinschaftsbüro Entenmann und Fischer freie Architekten BDA, Knittlingen
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