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Multitalentiert

Firmenneubau in Verl
Multitalentiert

Seit über 25 Jahren produziert die Merschbrock Kunststoff Spritzguss GmbH aus dem westfälischen Verl verschiedenste Kunststoffprodukte für die Auto-, Möbel- und Nahrungsmittelindustrie. Als im Zuge des Firmenwachstums das bestehende Betriebsgebäude aus allen Nähten zu platzen drohte, am Standort jedoch keine Erweiterung in Frage kam, entschloss sich der Inhaber zu einem Neubau im benachbarten Gewerbegebiet.

Der neue, vergrößerte Firmensitz sollte als Gebäudekomplex mit einer gut belichteten Produktionshalle von ca. 2 700 m² Fläche, einem 2-geschossigen Technikgebäude mit ca. 250 m² sowie einem Bürogebäude mit weiteren 360 m² realisiert werden. Neben einem erweiterungsfähigen und räumlich flexiblen Bürokonzept wünschte sich der Unternehmer Wilhelm Merschbrock für seine Mitarbeiter auch ein gutes Raumklima.
Das Vorhaben sollte als möglichst kostengünstige Lösung in kurzer Bauzeit realisiert werden und ohne großen baulichen Mehraufwand alle notwendigen Sicherheitsvorschriften, aber auch schallschutztechnische Bestimmungen einwandfrei erfüllen.
Konstruktion
Um das Anforderungsprofil optimal umzusetzen, schlug das beauftragte Architekturbüro Meyer+Kleinewietfeld aus Rietberg das Porenbeton-Bausystem für den Wirtschaftsbau vor.
Für die Halle konzipierte das Architektenteam eine 3-schiffige Stahlkonstruktion in unterschiedlichen Höhen, teilweise mit Kranbahnen. Das Dach erhielt eine Konstruktion aus selbsttragenden Trapezblechen, Wärmedämmung und bituminöser Abdichtung.
Aus gestalterischen Gründen und zur Verbesserung des Schallschutzes wurden bei der Ausfachung der Stahlkonstruktion die Stahl-Isowandpaneele abschnittsweise auf einer Länge von 10 m durch vorgefertigte, 24 cm dicke liegende Porenbetonplatten ersetzt.
Breites Anforderungsprofil
Der technische Trakt mit Heizanlage, Kompressoren, Wärmerückgewinnungsanlage und Werkzeuglager verlangte wegen der besonderen Feuergefährdung neben bereichsinternen Brandwänden auch eine sichere bauliche Abtrennung vom übrigen Betrieb.
Das bedeutete für die Konstruktion dieses Gebäudeteils die Einhaltung der hohen Feuerwiderstandsklasse F120. Porenbeton gehört zur Brandschutzklasse A1, also nicht brennbaren Baustoffen.
Die hier verwendeten Wandbaustoffe sollten außerdem robust sein und einen guten Schallschutz bieten. Ziel war außerdem, den Wärmeschutz der Fassade ohne Zusatzmaßnahmen zu erfüllen. „Insgesamt eine recht anspruchsvolle Wunschliste“, erläutert Architekt Josef Kleinewietfeld, „aber durch die Wahl von Porenbeton-Systemelementen konnten wir auch diese Ansprüche problemlos erfüllen.“.
Das 2-geschossige Gebäude wurde als einschalige Außenwandkonstruktion aus tragenden, stehenden Porenbeton-Wandtafeln von 30 cm Dicke mit einer äußeren Fassadenbeschichtung realisiert. Für die Innenwände wurden 24 cm starke Wandplatten verwendet, die lediglich mit Mineralfarbe übergestrichen wurden.
Detaillösungen
Für die Fensterbrüstungen und die Attika wurden jeweils passende Porenbeton-Formelemente eingesetzt.
Das Prinzip der tragenden Außenwände aus 30 cm dicken Porenbeton-Wandtafeln sowie den etwas schlankeren Porenbeton-Innenwänden kam auch für die Büro- und Sozialräume zum Einsatz. Im Unterschied zum Technikgebäude wurde hier jedoch das OG mit einem umlaufenden Ringbalken versehen, auf den eine Dachkonstruktion aus Stahl aufgeständert wurde.
Da der Bürotrakt im OG aus gestalterischen Gründen an der Stirnseite und den Gebäudeflanken etwas mehr Höhe erhalten sollte, konnte durch diese Maßnahme ein problemloser Systemwechsel von stehenden Wandtafeln auf zwei liegende Elemente für die Aufstockung vorgenommen werden.
Die Stahlkonstruktion des Daches dient dabei gleichzeitig als Auflager für die Porenbetonelemente. Wie auch schon beim Technikgebäude wurde durch die einschalige Bauweise ohne baulichen Zusatzaufwand die nötige brandschutztechnische Trennung erreicht, ebenso Wärmedämmung und Schallschutz.
Wirtschaftlich
Der durchgängige Einsatz von nur einem Wandbaustoff hilft, konstruktive wie bauphysikalische Schwachstellen zu vermeiden, die sich häufig bei einer Mischung unterschiedlicher Materialien ergeben.
Die Porenbeton-Bauweise ist dabei ausgesprochen wirtschaftlich: „Alle Systembauteile – seien es Wandtafeln, -platten, Stürze, Fenster- oder Dachelemente – werden in der gewünschten Form maßgenau vorproduziert und dann fix und fertig auf die Baustelle geliefert“, erläutert Josef Kleinewietfeld, „Die rationelle Montage vor Ort spart Zeit und senkt die Baukosten. Damit empfiehlt sich diese Bauweise besonders für Wirtschaftsbauprojekte.“
Bei der Firma Merschbrock wurde durch das Weglassen von zusätzlichem Verputz oder flächiger Spachtelung der Wandinnenseiten noch ein weiterer Zeitgewinn erzielt. Nach nur acht Monaten war der gesamte Firmenkomplex schließlich bezugsfertig.
Raumklima
Auch auf das Raumklima hat sich der eingesetzte Porenbeton günstig ausgewirkt. Das komplette Büro wird mit einer Fußbodenheizung beheizt, die aus einer betriebseigenen Wärmerückgewinnungsanlage gespeist wird. Diese gibt natürlich nicht konstant die gleiche Wärmemenge ab, daher muss das Gebäude diese Schwankungen möglichst gut kompensieren. Porenbeton kann als massiver Baustoff wegen seiner Porenstruktur mit guten Wärmedämmeigenschaften aufwarten und ist außerdem in der Lage, Luftfeuchtigkeit aus dem Innenraum aufzunehmen und wieder abzugeben.
Weitere Informationen
Wirtschafts-Bausystem bba 506
Architekturbüro : Meyer+Kleinewietfeld, Rietberg
Unsere Top-3-Projekte des Monats
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