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Ungeschminkt

Wohnanlage in Kaiserslautern
Ungeschminkt

Eine mit Bäumen eingefasste Lichtung vor der steil abfallenden roten Sandsteinwand unterhalb des Stadions am Betzenberg in Kaiserslautern: Mittendrin macht sich ein Objekt aus fünf Wohneinheiten breit.

Wohnpark oder Reihenhaussiedlung – der Komplex sperrt sich gegen gängige Kategorien, die falsche Assoziationen hervorrufen.
Viele Auszeichnungen
Fast wäre das Objekt nicht realisiert worden. Die Stadt Kaiserslautern, frühere Eigentümerin des Grundstücks, hatte zunächst Zurückhaltung gegenüber dem Entwurf des ansässigen Planungsbüros AV1 gezeigt und einen eher konventionellen Siedlungstyp favorisiert.
Dass der Entwurf aus Holz, Glas und Beton schließlich doch gebaut wurde, hat den Architekten den Staatspreis 2000 für Architektur und Wohnungsbau des Landes Rheinland-Pfalz eingebracht. Inzwischen ist das Projekt Mehrfachpreisträger.
Außen konform, innen individuell
Zwei Jahre nach der Fertigstellung zeigt sich mehr denn je, dass das gemeinschaftlich geplante und von den Architekten bewohnte Gebäude seinen Platz eingenommen hat.
Die strenge Gliederung des Entwurfs durch Schotten aus Sichtbeton verleiht dem Gebäude eine äußere Konformität, die durch individuelle Raumaufteilung im Inneren wieder aufgehoben wird.
Nach außen demonstrierter Gemeinschaftssinn, innen individuell gestaltete Autonomie der fünf Bauherren mit fünf unterschiedlichen Grundrissen.
Die Konstruktion aus Sichtbetonschotten mit einer Spannweite von 6 m gewährt ein hohes Maß an Flexibilität und Transparenz. Das zeigt sich besonders in Haus 2, in dem AV1 Architekt Michael Schanné gänzlich auf raumtrennende Zwischenwände verzichtet hat.
So wird die Durchsicht vom Grün der Lichtung auf das Rot des Sandsteinfelsens zwar gebrochen, aber nicht verhindert.
Lediglich der Nassbereich ist mit raumhohen, satinierten Glaselementen vom offenen Wohnkonzept auf drei Ebenen abgetrennt.
Zeitloses Material
Sichtbeton erweist sich nach Aussage von Michael Schanné als ideales und zeitloses Material in der Kombination mit dem Glas der Süd-West-Fassade und der Verschalung aus Lärchenholzlamellen an den drei übrigen Außenwänden.
In den Innenräumen präsentieren sich die Wände ungeschminkt. Passend zur glatten Oberfläche der Betonwände, die durch das regelmäßige Muster der Schalung ihre Struktur erhalten, wurde der Fußboden mit Zementestrich gestaltet.
Eingehängte Treppen verbinden die drei Ebenen miteinander und unterstreichen die minimalistische Ausstattung, die für die Bewohner eine zeitgemäße Form des Wohnens darstellt.
Dieses Konzept wurde auch bei der Bauweise konsequent durchgehalten. Dabei war ein sparsamer Umgang mit Freiflächen ebenso wichtig wie eine Ressourcen schonende und Energie sparende Planung.
So nutzen Solarkollektoren die natürliche Energie, Regenwasser wird in unterirdischen Tanks gesammelt, die Dachfläche ist extensiv begrünt.
• Transportbeton/Sichtbeton
………………………….
Architekten: AV1 Architekten, Kaiserslautern
Tragwerksplanung: Schöbel & Dietz, Rockenhausen
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