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Dynamisch nachhaltig gesteuert

Neubau eines Bürohochhauses in Bremen
Dynamisch nachhaltig gesteuert

Das höchste Bürogebäude der Wesermetropole ist ein klassisches Helmut-Jahn-Objekt: Reduziert, einfach, transparent – wenn auch nicht ganz so gläsern, wie es der Architekt gerne gehabt hätte. Denn die Transparenz des Gebäudes erforderte eine anspruchsvolle Sonnenschutztechnik.

Im Kontext der neuen Überseestadt – die Konversion des alten Hafengeländes in einen neuen Stadtteil mit kombiniertem Arbeits-, Freizeit- und Wohnraum – bildet der Turm ein eindrucksvolles Entrée.

Die geplante und teils schon realisierte Überseestadt erstreckt sich auf dem Gebiet der ehemaligen Bremer Hafenreviere rechts der Weser. Wie in vielen anderen Städten mit Zugang zum Wasser haben in Bremen wirtschaftliche und technische Strukturveränderungen dazu geführt, dass Hafenanlagen brach lagen und riesige Flächen in Stadtnähe ungenutzt waren. Das Areal der Überseestadt ist dreimal so groß wie die Bremer Innenstadt und bietet viel Raum für die angestrebte Mischnutzung aus Dienstleistung, Bürogewerbe, Logistik, Hafenwirtschaft, Freizeit, Wohnen und Kultur. Neben dieser Vielfalt macht das Nebeneinander von historischer Bausubstanz und moderner Gebäudegestaltung den Reiz des Quartiers aus. Denkmalgeschützte Industriearchitektur stehen Seite an Seite mit neu gebauten Wohneinheiten oder Bürogiganten wie dem Weser Tower.
Beim Weser Tower schieden sich die Geister bei der Frage nach seiner Ausrichtung zum Flussverlauf. Helmut Jahn und sein Planerstab wollten den Büroturm etwas angeschrägt zur Weser bauen, Repräsentanten der Stadt bevorzugten eine parallele Positionierung. Der Architekt setzte sich durch, und nun steht der Turm um 8° versetzt zum Ufer. Ein weiteres konstruktives Merkmal stellen zwei rechtwinklig an die Fassade angelegte segelartige Stahl-Glaskonstruktionen dar, die den sonst in sich geschlossenen Baukörper seitlich verlängern. An zwei Fassadenteilen gegenüberliegend, verjüngt sich eine von oben nach unten und die andere von unten nach oben.
Plan und transparent
Geplant war außerdem eine Fassade, deren Oberfläche wenige Störungen aufweist, möglichst plan und transparent ist. Das ließ sich nicht ganz realisieren, da der Mieter der Immobilie aufgrund der beabsichtigten Nutzung als Bürogebäude einen kleinteiligeren Grundriss der einzelnen Etagen und damit mehr Zwischenwände benötigte. Geschadet hat das dem Anspruch an größtmögliche Transparenz allenfalls in geringen Maßen. Im Innern verfügen die einzelnen Räume über bodentiefe Verglasungselemente; der Lichteintrag ist entsprechend hoch.
Um Blendung und Überhitzung zu vermeiden, wurde ein Sonnenschutzsystem installiert, das spezifische Anforderungen erfüllen muss. Die außenliegenden Behänge und deren Befestigungskomponenten bestehen aus Edelstahl (s_enn von Clauss Markisen). Das ist nicht nur ein optisches Highlight an der Fassade, sondern das Metall verhindert auch Korrosion durch die salzhaltige Meeresluft. Außerdem sind sie äußerst windbeständig. Über die Steuerung lassen sich Sonnenschutz und Fenster wetter- und zeitabhängig aktivieren.
Zudem ist die Sonnenschutzsteuerung (animeo IB+ von Somfy) Teil des Konzepts einer nachhaltigen Bautechnik. Im Weser Tower sorgt eine Kombination aus Erdwärmenut-zung, Betonkernaktivierung sowie dezentraler Lüftung durch Unterflurkonvektoren für ein ausgewogenes Raumklima und verringert Energieverluste. Nur in sommerlichen Spitzenzeiten wird eine Kältemaschine zugeschaltet. Eine dynamische Sonnenschutzsteuerung trägt dazu bei, dass die Innenraumtemperaturen automatisch geregelt werden. Im Sommer veranlasst sie die rechtzeitige Beschattung der von der Sonne beschienenen Fassadenteile. Dadurch heizen sich die Innenräume nicht so stark auf. Im Winter bleiben die Behänge in nichtgenutzten Gebäudeteilen oben, so dass das Sonnenlicht die Räume wärmt und sich die Heizkosten reduzieren.
Architekten: Helmut Jahn, Architekturbüro Murphy / Jahn, Chicago
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