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Kubisch aufgelöst

Neubau eines Kinderhorts in Hohen Neuendorf
Kubisch aufgelöst

Auf die steigende Nachfrage ganztägiger Kinderbetreuung reagieren Kommunen: In Hohen Neuendorf bei Berlin entstand ein Hort von Brüch–Kunath Architekten mit vorzeigenswerter Architektur. Da der Bestandsbau weder ausreichend Platz bot noch Anforderungen einer modernen Betreuung erfüllte, entschied sich die Stadt für einen Ersatzneubau in Massivbauweise aus Ziegeln.

Die zweigeschossige Einrichtung mit Platz für die Betreuung von bis zu 300 Kindern zeigt sich nicht als kompaktes Gebäude, sondern als aufgelöste Struktur. Vier Kuben mit hinterlüfteten Vorhangfassaden aus roten Platten (Trespa Meteon) gruppieren sich mit flacheren Übergangsgebäuden in Weiß zu einer Anlage. Während sich die Vorderseite eher zurückhaltend zeigt, ist der Baukörper nach Südwesten offen und transparent.

Große Glasfassaden lassen hier ausreichend Tageslicht in die Räume und schaffen eine Verbindung zwischen innen und außen. Im angrenzenden eingeschossigen Bauteil befindet sich die große Mensa, die gleichzeitig auch als Veranstaltungsraum fungiert.
Beim Betreten des Gebäudes über den zur Freifläche orientierten Haupteingang fällt das schlüssige Farbkonzept ins Auge. Das Rot der Fassade findet sich im gesamten Hort wieder und bildet so eine optische Klammer. Zusammen mit orangefarbenen Akzenten wird eine warme und fröhliche Atmosphäre mit hoher Aufenthaltsqualität erzeugt.
Funktionalität und Wohlbefinden
Besonderheiten sind hohe Eingangsbereiche und Galerien, die in bunte Verbindungsflure zwischen den einzelnen Kuben münden. Diese wurden im Grundriss nicht rechtwinklig, sondern in Form eines Ovals gestaltet. Mit einem angepassten Lichtkonzept werden sie zu spannenden Orten.
Für das Architektenteam um Kathrin Kunath-Brüch aus Birkenwerder stand das Wohlbefinden der kleinen Nutzer an erster Stelle. Im Rahmen der Planung entwarf es auch in Rot und Weiß gehaltene multifunktionale Schränke und Regale, die einzelne Räume gliedern.
Aufgebaut ist der Hort mit seinen über 2 000 m² Nutzfläche als Kette mit nahezu identischen Grundformen. Die Baukörper richten sich dabei nach der Funktion:
„Einzelne Kuben für die Gruppenräume geben den Kindern die Möglichkeit zur Identifikation mit ihrem Haus“, erläutert die Architektin das Konzept.
Der Neubau verfügt zudem über Räume für den ebenfalls hier angesiedelten Kindergarten, Hausaufgabenzimmer, zwei Küchen, Büros sowie diverse Nebenbereiche. Herzstück der Einrichtung ist ein großer Speiseraum, der dank seiner Ausstattung mit beweglichem Mobiliar auch als Veranstaltungsraum genutzt werden kann.
Schallschutz und Ökologie
Schallschutz ist ein Schlagwort beim Bau von Kindereinrichtungen. Vor allem im Hort brauchen Schüler die nötige Ruhe für Hausaufgaben, aber auch zum Ausruhen. Die Wahl fiel daher auf eine massive Bauweise aus Poroton-Ziegeln T12. Für die Innenwände wurden Schallschutzziegel in den Wandstärken 17,5 und 24 cm verarbeitet. Durch dicke Stege und hohe Rohdichte sind die Steine höchsten schallschutztechnischen und statischen Anforderungen gewachsen. Um zusätzlich den Geräuschpegel in langen Gängen zu dämpfen, wurden Akustik-Deckensegel eingesetzt. So wird eine angenehme Atmosphäre geschaffen.
Auch das Thema Innenraumemissionen nahm eine bedeutende Rolle bei der Planung ein. Bauherr und Architekten entschieden sich für den konsequenten Einsatz ökologischer Baustoffe. Nach strengen Richtlinien auf gesundheitliche Auswirkungen geprüft, sind Poroton-Ziegel frei von Formaldehyd, Weichmachern, Schwermetallen sowie Bioziden. Weitere Vorteile sind der hohe Feuchte- und Wärmeschutz. In der kalten Jahreszeit dämmt der Stein mit einer Wärmeleitzahl von 0,12 W/(mK). Im Sommer „saugen“ die Außenwände die Wärme tagsüber auf, speichern und geben sie zeitversetzt wieder ab. Dieser Effekt einer natürlichen Klimaanlage sorgt vor allem bei großen Glasflächen für ganzjähriges Wohlfühlklima.
Neben Entwurf, Farbkonzept und durchdachter Konstruktion hat sich das Büro auch Gedanken um die Zukunft gemacht. Sollte es der demografische Wandel einmal notwendig machen, wäre das Gebäude mit wenig Aufwand als Anlage für betreutes Wohnen oder als Altenwohnheim nutzbar.
Architekten: Kathrin Kunath-Brüch, Brüch Kunath Architekten, Birkenwerder
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