Startseite » Fenster »

Licht fürs Lernen

Neubau einer Hochschulbibliothek in Friedensau
Licht fürs Lernen

Beim Neubau dieser Hochschulbibliothek spielte neben der Farbgestaltung auch die Tageslicht-Nutzung und somit die Anordnung der Fenster eine wesentliche Rolle. Das Architekten-Team wählte Aluminium-Holz-Fenster, da die Alu-Schale farblich an die Fassade angepasst werden konnte und der Werkstoff Holz im Inneren für das gewünschte Ambiente sorgt.

Dipl. Wirtsch. Ing.(FH) Hans-Jürgen Aigner | jo

Das kulturelle und geistige Leben des kleinen Ortes Friedensau in Sachsen-Anhalt wird weitgehend durch die Theologische Hochschule mit den Fachbereichen Sozialwesen und Theologie geprägt. Eine wesentliche Bereicherung des allgemeinen kulturellen Angebots ist der Neubau der Hochschulbibliothek, der den 175 Studierenden aus über 20 Ländern zur Verfügung steht und auch allen interessierten Bürgern in der Region. Die Farbgestaltung der dreigeschossigen Bibliothek steht im Einklang mit den ziegelroten Solitärbauten des historischen Campus, die in eine gestaltete Parklandschaft eingebunden sind. Die moderne Architektur setzt einen deutlichen Kontrast zu den bestehenden und überdies denkmalgeschützten Gebäuden und fungiert zugleich als Brückenschlag, der die Verbindung zu den räumlich getrennten Hochschulbereichen herstellt. Die Offenheit in der Gestaltung des Neubaus ist Ausdruck seiner Funktion: Die Bibliothek als ein Ort der Inspiration.
Prinzip der Offenheit
Den Potsdamer Architekten Andreas Mayer-Winderlich und Edmundo Martinez Moreno ging es darum, in dem Gebäude den wechselseitigen Bezug von Forschung und Kommunikation hervorzuheben. Die zweigeschossige, nach Süden zum Campus hin ausgerichtete Glasfassade, die den Eingangsbereich signalisiert, erhielt einen vorgelagerten natursteingepflasterten Platz – als kommunikativen Treffpunkt, der zum Verweilen einlädt. Auch nach Sonnenuntergang ist das Gebäude, das bis 22 Uhr geöffnet ist, mit seinem hohen Glasanteil als leuchtendes „Schaufenster“ wahrnehmbar.
Dieses Prinzip der Offenheit setzt sich im Inneren fort: Das zweigeschossige Foyer ist weitläufig und großzügig angelegt, so dass es auch außerhalb der Öffnungszeiten der Bibliothek für Ausstellungen und als Lese- oder Internetcafé genutzt werden kann. Der eigentliche Bibliotheksbereich gruppiert sich um den atriumartigen Luftraum, der zusätzlich über das Sheddach mit Tageslicht versorgt wird. Auf ca. 2 400 m2 Nutzfläche bietet dieser Bereich Platz für rund 230 000 Medieneinheiten. Der hohe Glas- und Holzanteil soll effektives und angenehmes Lernen fördern: Über die gesamte Länge des Gebäudes sorgen zahlreiche, bandförmig angeordnete Fenster für ausgedehnte Tageslicht-Zonen in jeder Etage. Dahinter sind die Leseplätze und Carrels angeordnet, die so optimale Seh- und Lernbedingungen bieten. Daneben profitieren Computer-Plätze an den Stirnseiten sowie die Büros der Verwaltung durch die Anordnung der Fenster vom Tageslicht.
Materialkombination Alu-Holz
Zum Einsatz kamen Aluminium-Holzfenster von Kneer-Südfenster, die in der Mehrzahl dreiteilig ausgeführt sind: In der Mitte als Festverglasung ohne Flügel, links und rechts mit Dreh-Kipp-Funktion. Die Architekten entschieden sich für die Materialkombination Alu-Holz, da sie die moderne Fassadengestaltung unterstreicht. Außerdem bietet Aluminium außen einen hohen Wetterschutz und damit Langlebigkeit bei geringem Wartungsaufwand, während der Werkstoff Holz im Inneren für ein angenehmes Ambiente sorgt. Auf eine Profilierung der Holzrahmen verzichten diese Fenster zugunsten einer klaren Linienführung.
Bei der Farbgestaltung konnte die Aluminium-Schale der Fenster – Umbragrau für den Flügel, Graualuminium für den Blendrahmen – passend auf die Fassade abgestimmt werden, da bei Kneer-Südfenster das gesamte RAL-Farbspektrum zur Auswahl steht. Die Anordnung der Fenster unterstützt die homogenen, durchlaufenden Fassadenoberflächen.
Sie sind mit Dreifachverglasung ausgestattet und bieten eine hohe Wärmedämmung (UW = 0,9 W/m²K) bei einem Ug-Wert von 0,6 W/m²K.
Auf der Südseite sind die Fenster mit der Wärmeschutzverglasung Climatop Ultra N von Saint-Gobain Glass und starren horizontalen Sonnenschutz-Lamellen versehen, Ost- und Westseite erhielten zur Wärmeschutz- auch eine Sonnenschutzverglasung. Darüber hinaus bieten die Fenster einen sehr guten Schallschutz von 32 bzw. 34 dB. Sie wurden teilweise mit zusätzlichen MVS-Kontakten für die kombinierte Verschluss- und Öffnungsüberwachung ausgestattet.
Bei der Planung spielte eine kostengünstige, fertigteilorientierte Bauweise sowie eine räumliche und konstruktive Organisation des Gebäudes eine zentrale Rolle. Daher wurden viele Prinzipien des rationellen Bauens, insbesondere die Integration der Haustechnik, berücksichtigt. Statt einer kostenintensiveren Sichtmauerwerkskonstruktion wurde eine schlichte Putzfassade gewählt, ohne jedoch auf farbliche und plastische Differenzierungen zu verzichten. Das Gebäude erhielt eine Lüftungsanlage für die Magazinräume sowie eine aktive Nachtlüftung, die ohne Kältezufuhr für die Absenkung der Innentemperatur in den Sommermonaten sorgt. Erschlossen wird das Gebäude über zwei Treppenhauskerne und eine Freitreppe. Ein rollstuhlgerechter Personen- und Lastenaufzug ergänzt die vertikale Erschließung.
Architekten: Dipl. Ing. Andreas Mayer-Winderlich und Dipl. Arch. Edmundo Martinez Moreno, Potsdam
Unsere Top-3-Projekte des Monats
MeistgelesenNeueste Artikel

Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der bba-Infoservice? Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum bba-Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des bba-Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de