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Urbane Landwirtschaft - REWE-Supermarkt mit Dachfarm

Urbane Landwirtschaft
REWE-Supermarkt mit Dachfarm

In Europa legen frische Produkte im Durchschnitt 1.000 km zurück, bevor sie in den Supermarkt-Regalen landen. Urbane Landwirtschaft kann dabei helfen, Transportwege zu verringern und Stoffkreisläufe wirtschaftlicher und effizienter zu gestalten. Ein REWE-Supermarkt in Wiesbaden zeigt, wie es gehen kann.

Der von ACME Architekten entworfene Supermarkt besteht aus zwei Geschossen. Im Erdgeschoss befinden sich der Markt mit einer großzügigen Verkaufsfläche sowie eine Fischfarm, in der Barsche in Aquakultur gezüchtet werden. Im darüber befindlichen Dachgewächshaus wird Basilikum angebaut. Aquaponik nennt man diese Kombination aus Fischzucht und Pflanzenanbau. Die Fische düngen mit ihren Ausscheidungen die Basilikumpflanzen. Diese wiederum reinigen das Wasser aus den Fischbecken, das dann zu den Barschen zurückfließen kann.

Der Einsatz dieses Kreislaufsystems ermöglicht eine Lebensmittelproduktion, die im Vergleich zu herkömmlicher Landwirtschaft 90 Prozent weniger Wasser verbraucht, weil das Wasser doppelt genutzt wird. Rund 20.000 Barsche sollen pro Jahr in der Fischfarm gezüchtet werden sowie 800.000 Töpfe Basilikum im Dachgewächshaus. Mit dem Basilikum werden 480 weitere Supermärkte im Umland beliefert.

Ein Jahr urbane Landwirtschaft auf dem Dach

Anpassungsfähiger Prototyp in Holz

Der Wiesbadener Markt ist ein Prototyp für ein neues, anpassungsfähiges und nachhaltiges Marktkonzept, das sich an jede Standorttypologie anpassen kann. Eine ikonische sichtbare Holzstruktur bildet das Hauptelement der neuen REWE-Architektur. Die Konstruktion ist simpel: Die Stützen ergeben gemeinsam mit den ersten acht Trägerschichten vorgefertigte Module, die restlichen Elemente sowie die Deckenplatten aus Brettsperrholz werden mit einfachen Schraub- und Dübelverbindungen vor Ort montiert. 

Gestalterisch besteht der Markt aus drei Teilen: der hölzernen Tragstruktur, die den Hallenraum bildet; zwei seitlich eingestellten Boxen, in denen sich Lagerräume, eine Bäckerei und die dreizehn Fischtanks befinden; und dem Gewächshaus auf dem Dach, das gewächshaustypisch als feuerverzinkte Stahlkonstruktion errichtet wurde. Das Holztragwerk des Erdgeschosses und das feuerverzinkte Dachgewächshaus können problemlos rückgebaut und wiederverwendet werden.

Große Glasfassaden an der Vorder- und Rückseite verbinden den Markt mit der Landschaft und bringen mehr natürliches Licht ins Innere. Die Holzstruktur reicht über die Fassade hinaus und schafft so einen geschützten Außenbereich, in dem lokale Produkte von speziellen Marktständen aus verkauft werden. Ein zentrales Atrium, das aus der wellenförmigen Holzdecke herausgeschnitten wurde, lenkt den Blick nach oben und ermöglicht einen direkten Blick in das Gewächshaus. Zudem führt eine Wendeltreppe vom Backshop in einen Showroom, von dem aus Besucherinnen und Besucher den Basilikumanbau begutachten können.

Mobile Hydroponik-Farm für vertikalen Gemüseanbau

Verwurzelung vor Ort

„Jeder lokale Markt sollte auf seinen lokalen (materiellen) Kontext reagieren“, so ACME Architekten zum Gesamtkonzept. Während das Holzdach das verbindende Element des Supermarktes ist, sollen die Räume unter dem Dach so gestaltet sein, dass das Gebäude in seiner Umgebung verwurzelt ist. In Wiesbaden sind beispielsweise die beiden eingestellten Boxen mit einem gemusterten Zementputz verkleidet, der auf das Erbe der Dyckerhoff & Widmann Zementwerke verweist. Diese standen die 100 Jahre lang an diesem Ort.


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