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Raumklima im Gebäude optimiert zum Arbeiten

Neubau eines Büro- und Geschäftshauses in Flein
Ausgeklügeltes Klima

Firmen im Artikel
Eine Ingenieurgesellschaft für TGA erweiterte ihren Firmensitz in Flein durch einen Neubau und übernahm dabei die Planung der technischen Gebäudeausrüstung. Entworfen wurde das klare, ansprechende Gebäude von Müller Architekten aus Heilbronn. Sie setzten eine angenehme Arbeitsatmosphäre mit heller Innenausstattung und gutem Raumklima um. Verschiedene Varianten für Heiz- und Kühldecken sind zu sehen, auch Alternativen für Be- und Entlüftung können besichtigt werden.

Anforderung:

Büroräume als „Wohlfühlorte“ durch entsprechende Gestaltung und ausgewogenes Raumklima

Lösungen:

 Lüftungs-/Klimagerät, Heiz-/Kühldecken, Luft-/Wasserwärmepumpe, Gas-Brennwertkessel


Die ZB Zimmermann und Becker GmbH ist eine Ingenieurgesellschaft für TGA. Deutschlandweit seit etwa 50 Jahren erfolgreich tätig, entschloss man sich zur Erweiterung des Firmensitzes für einen Neubau, der BeGo Immo GmbH, am Ortsrand von Flein in der Nähe von Heilbronn. BeGo Immo ist eine Immobilienverwaltungsgesellschaft im Besitz von Joachim Becker und Peter Götz. Beides sind auch die geschäftsführenden Gesellschafter von ZB Zimmermann + Becker, alleiniger Mieter des Neubaus.

Als winkelförmiger Baukörper fügt sich der Neubau harmonisch in die Landschaft. Errichtet in Massivbauweise, erhielt die Außenfassade eine helle Klinkerverkleidung mit liegender Lochfassade, die aus Aluminium-Elementen besteht. Ein schräger Einschnitt in die Fassade, ebenfalls mit Alu-Elementen verkleidet, leitet den Besucher in das Gebäude und markiert den Eingang.

Arbeiten im Wohlfühlort – dank Gestaltung und Raumklima

Im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss befinden sich Büro- und Besprechungsräume, im Untergeschoss Technikräume und ein Archiv. Die Intention der Bauherren war, ein Bürogebäude mit angenehmer Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Das heißt, das Büro, in dem viel Zeit verbracht wird, sollte als ein Wohlfühlort gestaltet werden.

Betritt man das Gebäude, so fällt der Blick auf den großzügigen Terrassenbereich, der von den Mitarbeitern gern genutzt wird. Sowohl der Innenhof als auch der Steg im 1. OG, der die beiden Gebäudeteile verbindet, stehen den Mitarbeitern zur Verfügung und bieten eine hohe Aufenthaltsqualität. Die Untersicht des Stegs ist mit poliertem Edelstahl verkleidet. Darin spiegelt sich ein Kunstwerk von Peter Riek, das hängend an die Brücke montiert wurde.

Helle und freundliche Raumatmosphäre: Die Außenwände, gedämmt mit mit einem Wärmedämmverbundsystem, wurden mit hellem Klinker verkleidet. Die Sichtbetonwände innen sind lasiert, die Trockenbauwände gespachtelt und mit Malervlies tapeziert und gestrichen. Auf den Hohlraumböden wurden Teppichboden bzw. Parkett verlegt. Helle Farben dominieren die Räume. Als oberen Abschluss erhielt das Gebäude eine Attikaaufkantung des 15° geneigten Walmdaches mit Stehfalzblech.

Photovoltaikanlage

Auf dem Dach (Schrägdach mit 15° Neigung) ist eine Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung installiert. Es sind ca. 110 PV-Modulen à ca. 325Wp montiert. Daraus resultiert eine Anlagengröße von ca. 36kWp. Diese dient dem Eigenbedarf. Überschüssige Leistung wird in das Stromnetz eingespeist. Die Anlage ist in drei Teilbereiche mit unterschiedlichen Himmelsausrichtungen installiert.

Lüftungs- und Heizungssystem für gutes Raumklima

Um den Außenluftbedarf nicht über Fensterlüftung gewährleisten zu müssen, wurde im Untergeschoss des teilunterkellerten Bürogebäudes eine zentrale Klimaanlage vorgesehen. Die Räume werden über die Klimaanlage zeitabhängig mit aufbereiteter Frischluft für Heizen/Kühlen versorgt. In Konferenz- und Besprechungsräumen wird der Zu- und Abluftvolumenstrom der Belegung angepasst. In den Wintermonaten kann die Außenluft zusätzlich über einen Elektrodampfbefeuchter befeuchtet werden.

Die Zuluft erfolgt über Deckenquellauslässe, die oberhalb der akustisch aktivierten Deckensegel angeordnet sind. Oberhalb der Türen wird die Abluft über Schlitzauslässe, die an ein zentrales Abluftkanalsystem angeschlossen sind, abgesaugt und dem Zentralklimagerät zugeführt. Über einen Hochleistungsrotationswärmeübertrager, der im Zentralklimagerät eingebaut ist, wird die Außenluft vorkonditioniert.

Eingebaut wurde das Lüftungs- und Klimagerät ‚Indoor RG 50‘ von Heber. Bei dieser Firma liegt das Augenmerk auf Herstellung und Optimierung von Lüftungs- und Klimageräten in Rahmenbauweise: Verzinkte und Mineralwolle-gedämmte Hohlrahmenprofile werden durch Aludruckgussecken zu extrem stabilen und langlebigen Gerätesektionen zusammengesteckt.

Räume mit gleicher Nutzung und gleicher Himmelsausrichtung wurden zu Zonen zusammengefasst. Das Gebäude besitzt sieben Zonen. Jede Zone ist mit dem zentralen Heizungs- und Kühlwassernetz verbunden, angesteuert über einen 6-Wege Kugelhahn. Die eigentliche Temperaturregelung in den Räumen erfolgt über die an der Decke aufgehängten Deckensegel, die je nach Anforderung mit warmem Heizungswasser oder mit kälteren Wasser durchflossen werden. (Deckensegel Aquilo von Barcol Air). Die Zuluft wird außentemperaturabhängig vorkonditioniert.

Raumklima mit zentraler Heizungs- und Kälteanlage geregelt

Für die Heizungs- und Kälteversorgung wurden zur optimalen Ausnutzung beide Systeme miteinander verknüpft. Zur Beheizung der Räume über Kühl-/Heizdeckensegel ist ein verhältnismäßig niedriges Temperaturniveau erforderlich, welches von einer Wärmepumpe mit hohem Wirkungsgrad zur Verfügung gestellt wird. Die Luft-/Wasserwärmepumpe von Combitherm arbeitet als Wasserkühlanlage mit glykolgekühltem Verflüssiger. Sollte bei sehr niedrigen Außentemperaturen mehr Wärme benötigt werden, wird diese von einem Gasbrennwertgerät zur Verfügung gestellt (Brennwertkessel Typ Vitodens 200-W von Viessmann).

Im Winter und in der Übergangszeit kann bei entsprechenden Außentemperaturen im Kühllastfall einer Zone die freie Kühlung zum Tragen kommen. Der Wärmepumpe wird in der Übergangszeit bei gleichzeitigem Betrieb der Kältemaschine oder der Freikühlung die anfallende Abwärme zur Verfügung gestellt. In der wärmeren Jahreszeit wird das Wasser für die Kühlung über eine Kältemaschine bereitgestellt. Nicht von der Wärmepumpe benötigte Wärme wird über einen in Reihe geschalteten luftgekühlten Rückkühler abgeführt.

Bei der Kältemaschine mit einer Kälteleistung von 35 KW ist hervorzuheben, dass sie nur mit Wasser als FKW-freies Kältemittel unter Unterdruck arbeitet und damit kein Ozonabbaupotenzial (ODP 0) und auch kein Global Warming Potenzial (GWP 0) besitzt.

Um kurzzeitige Schwankungen auszugleichen, wurde im Heizungs- und Kühlkreis jeweils ein Schichtspeicher eingebunden.


  • Projekt: Neubau Büro-/Geschäftshaus, Dieselstraße 11, 74223 Flein
  • Bauherrschaft: BeGo Immo GmbH
    www.zimmermannundbecker.de
  • Architektur (LP 1 – 9): Müller Architekten, Matthias Müller, freier Architekt BDA, Heilbronn
  • Projektarchitekten: Benjamin Brötzler, Celine Weber
  • Bauleitung: Benjamin Brötzler
    www.architekten-online.com
  • Planung | Bauzeit: 09|2019 – 05|2021
  • BGF: 2.224,9 m²
  • BRI: 7.241,9 m³

Systemtemperaturen/Wärmelasten

  • Erzeugung Heizwasser Wärmepumpe: Vorlauf 45°C, Rücklauf 30°C (max. 30 kW)
  • Erzeugung Heizwasser Gas-Brennwertanlage: Vorlauf 50°C, Rücklauf 30°C (max. 60 kW)
  • Statische- und Flächenheizung: Vorlauf 34°C, Rücklauf 28°C (33,7 kW)
  • RLT-Anlage: Vorlauf 45°C, Rücklauf 30°C (17,5 kW)

Systemtemperaturen/Kältelasten

  • Erzeugung Kaltwasser: Vorlauf 15°C, Rücklauf 20°C (max. 35 kW)
  • Flächenkühlung: Vorlauf 16°C, Rücklauf 19°C (18,9 kW)
  • RLT-Anlage: Vorlauf 16°C, Rücklauf 19°C (16,2 kW)

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