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Die Verwendung von Ziegel im deutschen Gebäudebestand

Studie zum Anteil der Ziegelbauweise im deutschen Gebäudebestand
Ökobilanz: Ziegel neu bewertet

Ökobilanz: Ziegel neu bewertet
Dem FIW ist es mit dieser Studie erstmals gelungen, statistische Daten bezüglich der verbauten Materialien in Außenwänden über einen mehr als 100-jährigen Zeitraum zu erheben. Bild: BVZi

In Zeiten intensiver Debatten über Nachhaltigkeit und Klimaschutz rückt die Lebenszyklusanalyse von Gebäuden verstärkt in den Fokus. Die Auswahl der Materialien und deren Lebensdauer spielen eine entscheidende Rolle für die Ökobilanz. Der Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie (BVZi) hat eine Kurzstudie in Auftrag gegeben, die den Blick auf eines der ältesten Baumaterialien lenkt: den Ziegel.

Initiiert durch den BVZi, führte das Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München (FIW) eine statistische Analyse des deutschen Gebäudebestands durch, mit dem Ziel, die Verwendung von Baumaterialien über die vergangenen Jahrhunderte hinweg zu untersuchen. Spezifisch lag der Fokus auf den tragenden Außenwandkonstruktionen von Wohngebäuden, um ein detailliertes Verständnis der Materialzusammensetzung und deren Entwicklung im Laufe der Zeit zu erlangen.

Ergebnisse der Studie: Die Dominanz des Ziegels

Erkenntnisse aus der Studie offenbaren, dass über zwei Drittel des deutschen Wohngebäudebestands, der älter als 50 Jahre ist, in Ziegelbauweise errichtet wurde. Dieses Ergebnis bekräftigt die traditionelle Präferenz für Ziegel als Baumaterial und seine Bedeutung in der deutschen Architekturgeschichte. Besonders bemerkenswert ist der hohe Anteil an Ziegelgebäuden bei den über 70 Jahre alten Gebäuden, ein klarer Hinweis auf die Langlebigkeit dieses Materials.

Backsteine serienmäßig individualisieren

Ziegel in der Ökobilanz

Je länger ein Gebäude genutzt werden kann, desto ressourcenschonender ist es. Die Studie wirft ein kritisches Licht auf die aktuelle Bewertung von Ziegeln in der Ökobilanz. Denn trotz seiner nachgewiesenen Langlebigkeit und Robustheit scheint der Ziegel in aktuellen Bewertungssystemen für nachhaltiges Bauen unterrepräsentiert. Die vorgelegten Daten stellen eine Herausforderung für die gängige Praxis dar, Nutzungsdauern von Bauteilen auf maximal 50 Jahre zu begrenzen, und fordern eine Neubewertung, die der tatsächlichen Lebensdauer von Ziegelkonstruktionen gerecht wird.

Impulse für eine nachhaltige Zukunft

Angesichts der Ergebnisse plädiert der BVZi für eine angemessene Berücksichtigung von Ziegelprodukten in der ökologischen Bewertung von Gebäuden. Attila Gerhäuser, Hauptgeschäftsführer des BVZi, betont die Bedeutung der Studienergebnisse: „Ein Blick auf die Zusammensetzung der deutschen Bausubstanz zeigt, dass es millionenfache Beispiele für die Langlebigkeit von Ziegelgebäuden gibt. Diesem Umstand muss auch politisch Rechnung getragen werden.“ Er fordert, dass die langjährige Nutzungsdauer von Ziegeln von 150 Jahren und mehr in der Weiterentwicklung ökologischer Bewertungsstandards berücksichtigt wird.

Buchenholzfasern als Ziegel-Dämmstoff

Fazit

Die Kurzstudie des BVZi unterstreicht die Bedeutung von Ziegeln als langlebiges Baumaterial im deutschen Gebäudebestand. Die Ergebnisse fordern eine Neubewertung der Rolle von Ziegeln in der ökologischen Lebenszyklusanalyse und setzen wichtige Impulse für die zukünftige Ausrichtung der Bauindustrie. Es ist an der Zeit, traditionelle Materialien wie den Ziegel in ihrem Beitrag zur Schaffung von bezahlbarem und nachhaltigem Wohnraum neu zu bewerten und zu würdigen.

Die Studie steht unter www.ziegel.de zum Download bereit.


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