Für den Zeitraum von vier Monaten wird ein Gebäudeensemble in Aachen in einen Experimentierraum verwandelt, der ein kreatives und niederschwelliges Ausprobieren neuer baulicher Ansätze ermöglicht. Spatenstich für den »Zukunft Bau Pop-up Campus« war am 9. Juni.
„Im »Pop-Up Campus« in der Theaterstraße 92 in Aachen begreifen wir leerstehenden Bestand nicht als Lebensende, sondern als Neuanfang“, so die Initiatoren des Projekts. „Hier wird das zweite Leben der Architektur aktiv gestaltet.“
Nach dem ersten Sichten des Bestandsensembles wird die ehemalige Wüstenrot-Bausparkassenfiliale in der Theaterstraße zurück- und umgebaut. Dabei werden örtliche Ressourcen durch zirkuläre Baumaßnahmen neu genutzt. Das Projekt soll die Wandelbarkeit des Gebäudes demonstrieren – und stellt den gesamten Prozess in Form einer »öffentlichen Stadtvitrine« aus.
Raum für Experimente
Die experimentelle Ausstellungsgestaltung bietet Platz für eine weite Bandbreite an Projekten. Auf dem »Zukunft Bau Pop-up Campus« sind Forschungsprojekte, Workshops und Veranstaltungen geplant, in denen Forschende, Studierende, Kommunen und die Baupraxis innovative Ansätze für das klimaneutrale Bauen der Zukunft entwickeln und diskutieren. Ziel dabei ist es, Lösungswege für einen besseren Umgang mit Ressourcen im Bauwesen zu finden.
„Für klimapositives Bauen ist vor allem ein angemessenes Verhandeln von bereits bestehender Architektur relevant“, so die Initiatoren. „Der »Pop-Up Campus« fasst den Bestand nicht als unerwünschten, historischen Ballast auf, sondern als Ideengeber. Beim Umgang mit dem Bestand ist die menschliche Arbeit wieder gefordert – weniger die (Bau-)Industrie.“
Geplant ist, dass sich auf dem »Zukunft Bau Pop-up Campus« Architekturfakultäten aus ganz Deutschland, den Niederlanden und Belgien miteinander vernetzen und dadurch die interfakultative Kommunikation gefördert wird. Studentische Arbeiten sollen hier eine »Rückkopplung in die Praxis« erfahren.
»Pop-up Campus« als Gemeinschaftsprojekt
Der »Zukunft Bau Pop-up Campus« ist ein Gemeinschaftsprojekt, das vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) mit Unterstützung des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) initiiert wurde und von einem bundesweiten Hochschulnetzwerk getragen wird. Die Architekturfakultät der RWTH Aachen richtet das Event gemeinsam mit der Stadt Aachen aus.
Am 9. Juni war Spatenstich für den »Pop-up Campus«. „In den kommenden Monaten soll nun – parallel zu den Kletterpflanzen an der Fassade – auch die Aneignung innerhalb des Gebäudes vertikal vom EG bis zum Dachgeschoss fortschreiten“, so die Initiatoren. Bis 9. September wandelt und verdichtet sich die öffentlich zugängliche Struktur und bietet eine Bühne für das »Innovationsprogramm Zukunft Bau«.
Ausführliche Informationen zu den Aktivitäten und Terminen rund um den »Zukunft Bau Pop-up Campus« finden Sie auf www.pop-up-campus.de.
