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Finalisten beim DAM Preis 2022 stehen fest

Vier Projekte ausgewählt
Finalisten beim DAM Preis 2022 stehen fest

Die Finalisten stehen fest: Vier Bauten aus den Bereichen Kultur und Bildung, Forschung, Arbeit sowie Wohnen sind in der Endrunde für den DAM Preis für Architektur in Deutschland 2022.

Die Jury wählte folgende Projekte als Finalisten:

  • Genossenschaftliches Wohnhaus »San Riemo«, München • ARGE Summacumfemmer Büro Juliane Greb
  • John Cranko Balletschule, Stuttgart • Burger Rudacs Architekten
  • Forschungshäuser Bad Aibling • Florian Nagler Architekten
  • Axel-Springer-Neubau, Berlin • Office for Metropolitan Architecture (OMA)

Die Finalisten im Detail

Genossenschaftliches Wohnhaus »San Riemo«, München

Genossenschaftliches Wohnhaus »San Riemo«, München, Finalist beim DAM-Preis 2022
Genossenschaftliches Wohnhaus »San Riemo«, München • ARGE Summacumfemmer Bür0 Juliane Greb. Bild: Petter Krag

Das San Riemo bringt zur Heinrich-Böll-Straße mit seiner gläsernen Fassade aus beweglichen Fenstertüren und einer vorgelagerten Schicht aus gewellten Polycarbonatplatten in die Nachbarschaft mit den anderen, streng gestalteten Genossenschaftshäusern eine heitere Note. Türkisfarbene Deckenplatten, Vorhänge und Rahmungen der großformatigen Fenster im Erdgeschoss unterstreichen diesen Eindruck. Das gemeinschaftlich genutzte Erdgeschoss ähnelt einer überdachten Spielstraße. Das Haus bietet darüber hinaus eine hohe Flexibilität dank interessanter Grundrisse. Von den drei Typen, dem sogenannten Basis-, Filial- und Nukleuswohnen stellt letzteres die experimentellste Form dar: Mehrere Wohnungen geben Flächen in einen »Pool«, dessen Nutzung wechselnd definiert werden kann.
(Auszug aus der Kritik von Christiane Thalgott)

ARGE Summacumfemmer Büro Juliane Greb

John Cranko Balletschule, Stuttgart

John Cranko Balletschule, Stuttgart
John Cranko Balletschule, Stuttgart • Burger Rudacs Architekten. Bild: Brigida Gonzalez

Stefan Burger und Birgit Rudacs, die ihr Büro in München führen, gewannen das Verfahren (Anmerkung: ein nicht offener Wettbewerb) mit einem Vorschlag, der sich, so die Architekten, heute beinahe genauso von der Werastraße bis zum Urbansplatz hinter der Alten und Neuen Staatsgalerie hinabtreppt, wie er im Wettbewerb angelegt war. Von Beginn an war es den Entwerfern ein Anliegen, die notwendigen Übungsräume – acht Ballettsäle, zudem Gymnastik-, Trainings- und Physiotherapieräume – der Nutzung entsprechend zu gestalten: „In Analogie zum Tanz ordnen und fügen sich die Räume im Grund- wie im Aufriss in Sequenzen, in rhythmischen Wiederholungen aneinander und in das Ganze ein.“

Und das auf anspruchsvollem Grund, dem Gelände des ehemaligen Wasserwerks: 21 Meter beträgt der Höhenunterschied zwischen der oberen und der unteren Erschließung. Für den 90 mal 36 Meter langen Baukörper mit gut 13.000 Quadratmetern Grundfläche, der sich mit insgesamt zehn Ebenen den Hang entlang terrassiert, ergeben sich somit sinnfällig zwei Adressen, eine obere, wo das Internat liegt, und   eine untere mit Probebühne, die auch für öffentliche Aufführungen genutzt wird.
(Auszug aus der Kritik von Katharina Matzig)

Burger Rudacs Architekten

Forschungshäuser Bad Aibling

Forschungshäuser Bad Aibling von Florian Nagler Architekten
Forschungshäuser Bad Aibling • Florian Nagler Architekten. Bild: Schels, Lanz, PK Odessa

Da stehen sie, in Reih und Glied, drei Häuser nebeneinander. Ein wenig römisch in der Anmutung, nicht nur wegen der systematischen Anordnung, sondern auch durch die flach geneigten Dächer, die tiefen Laibungen und die Rundbögen. Äußerlich wirken sie sehr ähnlich, jedoch ist eins aus Holz, eins aus Ziegel und eins aus Leichtbeton gebaut. Egal in welcher Bauweise, alle drei sollen mindestens 100 Jahre halten (auch sehr römisch!) und stehen entsprechend fest da. In diesem Fall sogar als Manifest.

Die eigentliche Bedeutung der drei Gebäude ist mit den Augen allein nicht sichtbar: Sie sollen nicht weniger als die Frage nach dem »Einfach Bauen« beantworten, eine Frage von sehr hoher gesellschaftlicher Relevanz. Schließlich geht es auf sozialer Ebene um bezahlbaren Wohnraum und auf ökologischer Ebene um eine langfristig wirksame und verträgliche Strategie nachhaltigen Bauens und Wirtschaftens. »Einfach Bauen« ist die Vereinfachung der Gebäudehülle und die radikale Abkehr von kurzlebigen, teuren und anfälligen Gebäudetechniksystemen. An ihre Stelle tritt die Konzentration auf eine flexible, langlebige Gebäudestruktur, auf eine robuste Gebäudehülle, auf die Kreislaufwirtschaft der Baustoffe und die Untersuchung der Auswirkungen des intuitiven Verhaltens der Nutzer im Alltag. wird hier mit der Übertragung von Forschung entgegengearbeitet.
(Auszug aus der Kritik von Christoph von Oefele)

Florian Nagler Architekten

Axel-Springer-Neubau, Berlin

Axel-Springer-Neubau, Berlin von OMA
Axel-Springer-Neubau, Berlin • Office for Metropolitan Architecture (OMA). Bild: Laurian Ghinitoiu

„Der Wettbewerb für den neuen Axel-Springer-Campus stellte auch die Frage, wie wir in Zukunft arbeiten wollen. Dafür hat der Beitrag von Rem Koolhaas eine spektakuläre Antwort vorgeschlagen, die den zukünftigen Nutzern eine Arbeits- und Kommunikationslandschaft eröffnet, die es so noch nicht gegeben hat.“ So lobte der Juryvorsitzende Friedrich von Borries vor acht Jahren den Wettbewerbsgewinner OMA, der in der letzten Runde gegen seine beiden Konkurrenten BIG und Ole Scheeren gewonnen hatte.

Heute steht der »schwarze Brocken«  und hält 3.000 Arbeitsplätze bereit. Wegen der andauernden Pandemie allerdings durften diese bisher noch nicht voll besetzt werden. Und so zeigte sich der Jury Ende August 2021 bei ihrem Ortsbesuch eine gespenstische Stille, die so gar nichts von dem schwirrenden Bienenstock der Zukunft hatte, in den man sich ja lebhaft hinein fantasiert hatte.

Der Raumeindruck dagegen ist überwältigend: Da fließt ein gigantisches, von Brücken durchquertes Raumkontinuum bis unter das Dach, hinein schieben sich über mehrere Ebenen Terrassen mit Arbeitsplätzen und Aufenthaltsflächen. Die Architekten konnten zum Glück auch die gesamte Inneneinrichtung konzipieren. Von oben betrachtet kommt die Realität ihren früheren Renderings und Modellen ziemlich nahe.
(Auszug aus der Kritik von Peter Cachola Schmal)

Office for Metropolitan Architecture (OMA)

Preisverleihung und Ausstellungseröffnung

Die Finalisten werden im »Architekturführer Deutschland 2022« gemeinsam mit allen nominierten Bauten in einer handlichen gedruckten Version vorgestellt. Das bei DOM publishers, Berlin, verlegte Buch ist am 5. November erschienen.

Die Bekanntgabe des Preisträgers und die Verleihung des DAM Preis 2022 findet am 28. Januar 2022 im Interimsquartier »DAM Ostend« in Frankfurt/Main statt. Gleichzeitig wird dort die Ausstellung zum Preisträgerprojekt und allen Bauten der Shortlist eröffnet. Zu diesem Anlass erscheint auch das Deutsche Architektur Jahrbuch 2022 mit ausführlichen Besprechungen der Bauten aus der Shortlist sowie des Preisträgers.

Der DAM Preis

Seit 2007 werden mit dem DAM Preis für Architektur in Deutschland jährlich herausragende Bauten in Deutschland ausgezeichnet. 2022 wird der Preis vom Deutschen Architekturmuseum (DAM) bereits zum sechsten Mal in Zusammenarbeit mit JUNG als Kooperationspartner in einem gestaffelten Juryverfahren vergeben.

Die Internetpräsenz zum DAM Preis dam-preis.de ist nun um die Finalisten 2022 ergänzt. Die Datenbank bietet einen profunden Überblick zum Baugeschehen in und aus Deutschland.


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