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Akustikpaneele aus Pilzen

Biodesign
Akustikpaneele aus Pilzen

Akustikpaneele aus Pilzen
Das pilzbasierte Akustiksystem »Foresta« wurde nach den Prinzipien der Circular Economy entwickelt. Bild: Arup / Mogu

Gemeinsam mit dem italienischen Biodesign-Unternehmen Mogu hat das Planungs- und Beratungsunternehmen Arup das regenerative Akustiksystem »Foresta« entwickelt. Die nachhaltigen Akustikpaneele bestehen aus einem Bioverbundstoff, der auf Myzel basiert – also  dem wurzelähnlichen Gewebe von Pilzen.

Zur Verbesserung der Raumakustik kommen bislang vielfach Polyesterschäume oder Verbundstoffe auf Mineralfaserbasis zum Einsatz – Materialien, deren Herstellung viel CO2 emittiert und die am Ende des Lebenszyklus deponiert oder thermisch verwertet werden.

Mit »Foresta« steht nun eine biobasierte Alternative zur Verfügung, die als CO2-Speicher fungiert und damit den ökologischen Fußabdruck beim Innenausbau deutlich senkt. Das Akustiksystem besteht aus nachwachsenden Rohstoffen und wurde nach dem Prinzip der Circular Economy entwickelt. Sämtliche Komponenten sind wiederverwendbar und können am Ende des Lebenszyklus kompostiert werden.

„Das Baugewerbe muss dringend weg von dem verschwenderischen Ressourcenverbrauch unseres derzeitigen Bauwirtschaftens hin zu einer auf nachwachsenden Rohstoffen basierenden Kreislaufwirtschaft. »Foresta« zeigt, dass es möglich ist, mit der Natur zu bauen und nicht gegen sie“, sagt Jan Wurm, Leiter Research & Innovation Europe bei Arup.

Robotisch gewickeltes Naturfaser-Gebäude

Biologischer 4D-Druck

Die Akustipaneele »Foresta« basieren auf Myzel, dem wurzelähnlichen Gewebe von Pilzen, das auf einem Substrat aus Baumwoll- und Hanfresten kultiviert wird. In einem kontrollierten Prozess verbindet sich das Myzel mit den natürlichen Fasern zu einem festen Gefüge. Die Kultivierung wird gestoppt, sobald die optimalen Eigenschaften erreicht sind. Eine abschließende Wärmebehandlung macht aus den Ausgangsstoffen einen nachhaltigen Bioverbundwerkstoff mit schallabsorbierenden Eigenschaften.

„Das Herstellungsverfahren ist quasi ein biologischer 4D-Druck, bei dem die Akustikpaneele in einem kontrollierten Prozess Schicht für Schicht aufgebaut werden“, so Serena Camere, Produktleiterin bei Mogu. Die Komponenten für die Unterkonstruktion aus Holz werden mithilfe digitaler Technologien vorgefertigt.

Natur in den Arbeitsalltag bringen

»Foresta« – was übersetzt Wald bedeutet – wurde mit der Intention entwickelt, ein Stück Natur in die Büros zu bringen. Das modulare System verbindet hohe Funktionalität mit natürlicher Ästhetik. Das System ist in verschiedenen naturbasierten Farben, Geometrien und Texturen erhältlich und lässt sich somit leicht auf die jeweilige Möblierung abstimmen. Das einfache Befestigungssystem ist so konzipiert, dass die Module mit wenigen Handgriffen zu neuen Farb- und Formwelten umgestaltet werden können. Die Materialien werden nicht chemisch behandelt und setzen weder Sporen noch zusätzliche VOC-Emissionen frei.

Holzmöbel aus dem 3D-Drucker

Myzel als regenerativer Baustoff

Während das Tragwerk von Gebäuden oft für eine Nutzungsdauer von 100 Jahren konzipiert ist, werden die Innenräume durchschnittlich alle fünf Jahre erneuert. Aufgrund der kurzen Modernisierungszyklen ist der Innenausbau CO2- und abfallintensiv – und somit auch ein beträchtlicher Hebel, um CO2 und Abfall zu reduzieren. Die Akustikpaneele »Foresta« zeigen, wie neue Wertschöpfungsketten auf Basis der zirkulären Bioökonomie die Transformation in eine Kreislaufwirtschaft beschleunigen können.

www.arup.com

www.mogu.bio


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